Hallo an alle, bin gerade wieder zu Hause angekommen. Michels motorik hat sich echt verbessert. Er tanzt zwar keinen Tango, aber sichtliche Verbesserung der linken Seite. 4 Gliadelle sind eingesetzt und er ist in eine normalerweise top Zustand. Wir waren heute schon spazieren und in der Kaffee trinken. Heute abend war er fertig und schläft .
Morgen kann ich das MRT ansehen und werde sehen , wie weit man den Tumor entfernt hat.
Tolle Leistung des Op Teams, einfach unfassbar.
Leider kann Michel sich überhaupt nicht freuen, seine Aggressionen sind viel schlimmer geworden. Habe heute eine Nervenzusammenbruch bekommen. Alle Schwestern und Ärzte haben sich sofort fast zu viel um mich bemüht. Er ha
t überhaupt keine Ausdauer und Konzentration und alles was er aufstaut, lässt er nur bei mir ab. Zu allen anderen ist er nett. So kam bei unserer Begrüßung alles raus, was ihn heute Nacht und heute früh bei der Umlegung zu lange gedauert hat, bei mir raus.
Naja habe mich dann wieder gefangen.
Michel kann sich über das Ergebnis der oP nicht freuen, weil er gehofft hatte, dass er auf dem Op Tisch einschläft und alles geschafft hat. Ich hatte schon vorher das Gefühl und habe ihm immer wieder gesagt, dass das nicht funktioniert. Die Kinder haben es erst jetzt, wo er es zugegeben hat, gemerkt.
Nun könnt ihr euch vorstellen, in welcher Situation er ist und ich hatte gestern so viel Elan und wollte neu anfangen zu kämpfen. Aber für was, wenn es für ihn nicht mehr lebenswert ist. Wieder diese Frage, die wir uns schon vor der OP gestellt haben.
Auf der Palliativ sind wir sehr gut aufgenommen worden. Sie möchten, dass ich mit bleibe. Ich kann mir aussuchen, ob ich in michels Zimmer bleibe oder ein Einzelzimmer möchte. Michel möchte natürlich, dass ich bleibe und ich hätte 4 Stunden Fahrt am Tag gespart. Außerdem bieten sie mir psychologische Behandlung an, da auch Sie sehen, dass ich ganz schön fertig bin.
Im Auto bin ich wieder einmal ein tickende Bombe, obwohl man sich dort immer wieder auf etwas konzentrieren muss. Tut gut, leider schweifen die Gedanken doch immer wieder ab.
Ich weiß nicht , was ich machen soll,da mir die Stunden zu Hause, auch mal ohne den Druck von michel auch gut tun. Man kann mal atmen. vielleicht bereue ich aber auch die Stunden, wenn ich sie verpasse?
Alles Fragezeichen und ich muss sie heute Nacht beantworten. Viel Zeit habe ich nicht, da ich ja bald wieder los muss.
Ich bin so froh, dass Michels OP so gut gelaufen ist. Leider haben wir nichts davon. So spielt das Leben.
Habe heute Lebensmittel gesucht ohne Kohlenhydrate, auch nicht leicht, selbst Naturjoghurt hat KH. Hoffentlich habe ich mal Zeit mich damit zu beschäftigen. Michel schreit nach Essen und ich habe noch keine richtigen Plan, wie ich ihn satt bekomme, ohne das er fett wird.
so ihr Lieben , hoffe man kann uns auf der Palliativ helfen und wir finden wieder einen Weg der lebenswert ist, denn die Voraussetzungen haben wir jetzt.
Ich grüße euch und melde mich, wenn ich wieder zu Hause bin.
Lg Katrin
P.S. Insirider: Du hast die Kraft zum kämpfen und gibst nicht auf. Deshalb wird es dir nicht so gehen. Du machst alles richtig, auch mit Avastin. Du bist auf dem richtigen Weg. Versuche zu leben und zu genießen und wenn es ein schöner Kaffee ist oder die sonne und vor allem das Leben. Kleinigkeiten können einem so viel geben.