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Autor Thema: Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)  (Gelesen 9207 mal)

anka63

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Bei meinem Vati wurde 2008 ein Glio gefunden. Aber auch nur durch Zufall. Er hatte einen Autounfall und beim CT wurde ein Schatten gesehen.
Die genauen Untersuchungen wurden in Dresden gemacht. Die Diagnose: Glio IV. Wir wurden dort auch von den Ärzten gut aufgeklärt.

Nach seiner OP war er schon sehr verändert. Er hatte eine Chemo mit Temodal. Es hat ihm garnicht gefallen. Ihm ging es nicht gut und er hat viel geweint.
Weihnachten 2009 konnten wir ihm sagen das meine Tochter ein Baby bekommt. Ich glaube da ist er richtig aufgeblüht. Aber das mistding kam wieder.

2010 wurde er ein zweites Mal operiert. Danach wieder Chemo. Im Krankenhaus bekam er dann auch noch eine Lungenentzündung. Aber er hat gekämpft, denn er wollte doch sein Urenkelchen kennenlernen. Unsere kleine Zaubermaus wurde geboren und er war so glücklich.
Aber es ging ihm immer schlechter. Er musste nun Windeln tragen hat viel, sehr viel geschlafen. Und er hat nie geklagt. Meine Mutter hat alles für ihn getan. Wir hatten auch nie Probleme irgendwelche Pflege bzw. Hilfsmittel zu beantragen. Es wurde alles genehmigt damit er es angenehm hat.

Bei weiteren MRT die gemacht wurden, sah man das der Tumor nicht mehr wuchs. Trotzdem ging es meinem Vati immer schlechter. Vor 3Wochen stürzte er im Bad und er musste ins Krankenhaus. An diesem Tag muss irgendetwas in seinem Kopf passiert sein. Denn am Morgen war er noch relativ fit. Nun ja. Er hat sich nichts gebrochen oder irgendetwas anderes schlimmes getan, aber von da an hatte er keinen Glanz mehr in seinen Augen. Er wurde wieder nach Hause entlassen und hat seit dem nur noch in seinem Pflegebett gelegen. Das Essen viel ihm schwer, das Trinken ging garnicht mehr. Er hat auch kaum noch Luft bekommen. Gestern früh musste meine Mutter wieder den Notarzt rufen. Jetzt liegt er wieder im Krankenhaus mit einer Lungenentzündung und wahrscheinlich einer Sepsis. Er ist total abgemagert. Kann nicht mehr alleine Essen Trinken und er kann auch nicht mehr reden.

MEIN Vati war ein starker Mann. Konnte alles, wusste immer Rat und er war immer für mich und meine beiden Töchter da. Er hat seinen Garten geliebt, seine täglichen Radtouren und er war ein leidenschaftlicher Autofahrer. Er hat nicht geraucht, nicht getrunken er hat uns geliebt und er wird von uns geliebt. Warum muss er so leiden?
Warum darf er nicht in Ruhe und Würde einschlafen?  

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« Letzte Änderung: 22. März 2011, 22:18:46 von fips2 »

Offline Bea

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #1 am: 23. März 2011, 09:45:43 »
Hallo und herzlich Willkommen im Forum, Anka - auch wenn es ein tragischer Grund ist, hier zu sein.

Niemand kann etwas dafür, dass er ein Glio hat. Es gibt - nach Aussagen meiner Ärzte, keinen Zusammenhang zu Genußmitteln etc.

Drei Jahre mit dieser Erkrankung und den Therapieen zu leben, das ist auch eine Stärke.

Sicher können die Ärzte deinem Vater auch helfen, dass er schmerzfrei sein kann. Es gibt Palliativmedizin über die man nachdenken kann.

Für deinen Vater und für euch ganz viel Kraft und einen möglichst guten Weg.

Alles Liebe,
Bea

Offline Trinity

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #2 am: 23. März 2011, 18:03:44 »
Hallo Anka,

häufig wird hier die Frage nach dem "Warum" gestellt und niemand kann sie beantworten. Es ist scheinbar tatsächlich eine Art Schicksal, dass jemanden ereilt. Meine Mutter sagte immer: "Der Zeitpunkt des Todes ist schon am Tag der Geburt festgelegt." Sie verglich das Leben mit einer Kerze, die irgendwann ausgebrannt ist und niemand kann daran etwas ändern.

Dein Vater hat schon lange gekämpft, sehr lange, durch seine Stärke hat er Statistiken schon Lügen gestraft. Wahrscheinlich ist er nun einfach nur müde vom langen Kampf. So interpretiere ich das.
Ich wünsche euch, dass ihr die verbleibende Zeit mit deinem Vater intensiv verbringen könnt und er durch gute Mediziner begleitet wird, die ihm seinen Weg erleichtern können.
Liebe Grüße
Alles hat einen Sinn, ich glaube fest daran. Es musste so kommen. (- meine Schwester 2005)

Offline Nina85

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #3 am: 23. März 2011, 18:23:59 »
Liebe Anka,

es tut mir leid, dass der Kampf so schwer ist.
So hart wie es jetzt auch ist, ihr habt der Statistik getrotzt und eine hoffentlich intensive Zeit zusammen verbracht! Der letzte Weg ist der schwerste, aber ich wünsche euch für diese Zeit alle Kraft der Welt!

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

Nina

anka63

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #4 am: 23. März 2011, 21:42:13 »
Mein Vati ist heute um 10 Uhr friedlich eingeschlafen. Und  in mir ist jetzt auch Frieden. Die Ärzte würden ihn gern obduzieren. Nein. Er soll jetzt endlich Ruhe haben. Ich liebe ihn. So viele Erinnerungen. Er wird in meinem Herzen bleiben. So wie er war. Fröhlich gut gelaunt und hilfsbereit freundlich. Und wenn ich mit ihm reden möchte, muss ich nur an ihn denken. Ich weis das man irgendwann Abschied nehmen muss. Aber ich wusste nicht, dass es so weh tut. Es sind schon einige von uns gegangen, aus der Familie oder von Freunden. Und es war traurig und schlimm. Aber jetzt ist der Schmerz so groß. Ich weis, er muss jetzt nicht mehr leiden. Und das ist gut so. Aber er ist weg. Für immer. Ein Stern mehr am Himmel. Ich wünsche Euch allen viel viel Kraft. 

Offline emco

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #5 am: 23. März 2011, 21:54:06 »
Das tut mir leid! Ich wünsche dir viel viel Kraft für die nächste Zeit!

Corinna

Offline Eva

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #6 am: 23. März 2011, 22:13:13 »
Mein tiefstes Mitgefühl gilt Dir und Deiner Familie. Dein Vater ist seinen Weg zu Ende gegangen und hat seinen Frieden gefunden. Für die kommenden Tage wünsche ich Euch viel Kraft.

Eva
Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist.

Vergiss die Frage, was das Morgen bringen wird, und zähle jeden Tag, den das Schicksal dir gönnt, zu deinem Gewinn dazu.                                                                Horaz

Mein Erfahrungsbericht: http://www.langzeitueberlebende-glioblastom.de

Offline Bea

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #7 am: 24. März 2011, 12:50:37 »
Liebe Anka,

die und deiner Familie mein aufrichtiges Mitgefühl!

Herzliche Grüße,
Bea

Isirider

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Re:Diagnose Glioblastom WHO IV-- Vorstellung anka63 (Angehörige)
« Antwort #8 am: 27. März 2011, 14:25:02 »
Lieb Anka Dir und Deiner Familie wünsche ich viel Kraft für die kommende Zeit. Du schreibst Du hast schon andere verloren. Aber die Eltern zu verlieren ist  viel intensiver, Sie waren Dein leben bei Dir und aufeinmal gibt es sie nicht mehr. meine sind auch beide verstorben.Mein tiefes Mitgefühl für dich  von Mecki

 



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