Hallo Ihr Lieben
Nun ist meine liebe Schwester erlöst. Am vergangenen Donnerstag um 16.20 Uhr ist sie im Kreise der Familie eingeschlafen.
Ich habe gewusst, dass dieser Tag kommen wird und war mit meinen Gefühlen hin und her gerissen, zwischen (egoistisch) sie möge noch lange bei mir bleiben und (vernünftig) sie möge endlich gehen können, damit dieses unwürdige Leben (keine Bewegung, keine Emotionen und Gesichtsregung,nur noch immer stärker werdende Schmerzen) ein Ende hat.
Meine liebe Mama saß bei ihr am Bett und hat ihr zugeflüstert, sie braucht keine Angst zu haben und soll einschlaften, sie würden sich bald wieder sehen.
Die jüngste Tochter meiner Schwester (20 Jahre) war auch dabei. Ich kann ihr kaum Trost spenden, denn wenn ich sie umarme, dann weint sie noch mehr. Sie hat ja ihre Mama verloren.
Nun ist es vorbei, sie ist erlöst. Aber bei der Familie hat sie eine tiefe Lücke hinterlassen.
Ich glaube ich habe noch niemals in meinem Leben so viel geweint. Aber was mich doch sehr erstaunt, ich bin auch sehr sehr wütend und antriebslos. Dinge die mir wichtig waren sind mir inzwischen egal. Ich fühle mich wie ein lebloser Roboter.
Aber es hilft mir auch, dass ich die Famielie habe, die alle um den selben geliebten Menschen trauern. Mit meinem Bruder, der auch 200 km entfernt wohnt führe ich stundenlange Gespräche, dabei können wir zusammen weinen.
Ende der Woche ist die Beerdigung. Ich hoffe sehr, dass meine Mutti die geistig noch sehr fit ist und eine unglaubliche Lebensfreude hat, nicht zusammenbricht. Für mich denke ich, dass ich nach der Beerdigung, vor der ich sehr viel Angst habe, mit der Trauerarbeit beginnen kann und irgendwann meine Lebensfreude zurück gwinnen werde.
Ich habe einen sehr tröstlichen Spruch gelesen:
"Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird"