Liebe Forumianer,
ich danke Euch allen für die guten Worte für Klein-Klara. Ihren Eltern habe ich Eure Daumendrückerworte und die freudigen Kommentare und Wünsche nach der OP gemailt. Sie haben sich sehr gefreut. Am Mittwoch und am Freitag durfte die Mama Klara eine Stunde in den Armen halten und sie schlief selig und zufrieden. Sie bekommt jetzt durch die Magensonde ausschließlich Muttermilch, atmet fast allein, darf selbstständig in die Windel puschen, bei der ersten Stuhlentleerung wurde ihr aber noch geholfen. Es geht also langsam aber stetig voran.
Mich haben diese Sorgen um "die Maus, das Butzele, den Wurm, den Fratz" (Eure süßen Bezeichnungen) doch ziemlich belastet.
Der blöde Kampf gegen die Windmühlen der KK, um die AHB doch noch genehmigt zu kriegen, beschäftigt mich auch bereits seit dem 6.10.11. Da war ich noch optimistisch. Ich habe die Zuständigen (leider nur Vertretung) mit dem Widerspruch, einer Auflistung meiner Krankheiten, insbesondere in den letzten anderthalb Jahren und lauter Internet-Textstellen der Rentenversicherung Bund zur rechtlichen Lage belegt und heute noch 30 Kopien meiner Befunde von sechs Fachärzten abgeschickt.
U.a. habe ich geschrieben: "Auch nach 5 Hirntumoren, 2 Bestrahlungen und weiteren Erkrankungen (7 Augen-OP und 2 ambulante Gyn-OP) hat man sich nicht daran gewöhnt, im Gegenteil." und musste leider auch schreiben: "Aufgrund meines derzeit labiler werdenden psychischen Zustands bei gleichzeitiger langsamen Besserung des physischen Zustandes bitte ich um die Genehmigung der AHB."
Da war ich so froh, psychisch gut durch die Diagnose, die 14 Tage Urlaub, die OP, die Bestrahlung gekommen zu sein, was ich noch bis zum März dieses Jahres nicht zu hoffen gewagt hätte. Und nun muss man sich nach diesen fast vier Monaten HT-Stress mit diesen Stellvertretern rumzanken, die in dieser Kasse nichts zu suchen haben. Ich bin seit mehr als 20 Jahren sehr gut mit dieser KK gefahren, auch jetzt, aber eine AHB nach Hirntumor und (!) Bestrahlung nicht zu genehmigen, das haut wie ein Hammer auf meine Psyche.
Naja, ehrlich gesagt, kommt das Schulamt ein bisschen auch dazu, aber nur weil das alles gleichzeitig passiert. Die haben jedes Recht der Welt, sich um meine Gesundheit zu sorgen und tun das ehrlich. Sie haben die Amtsärztin hinzugebeten, die ist mindestens genauso einfühlsam und rief mich persönlich an. Das ist gut so.
Ich habe immer mal Besuch bei mir, nicht täglich und nicht mehr als zwei liebe Menschen. Und doch geschieht es auch da, dass ein unwissentlich falsches Wort eine Reaktion auslöst, die ich nicht verkrafte, und ich heule los. Ich versuche aber auch, darüber später zu reden, weil ich weiß, dass das wichtig ist.
Meine Eltern, die lieben, haben mich auf meinen Wunsch in ein Einkaufscenter mitgenommen, ... ich habe gar nichts richtig wahrgenommen. Bin durch die Klamotten gelatscht und nichts gabs bei der riesigen Auswahl. Ich habe nur Obst gekauft. Das tue ich andauernd.
So, genug ge......, ich verzieh mich jetzt auf meine Wolke Nr. 59, schlafe in der weichen weißen Kuschelwolke, bis mich morgen früh die Sonnenstrahlen wachkitzeln und schmeiß die Kummertränen ins Meer, da werden sie kräftig auf- und untergemischt.
"Post tenebras spero lucem" steht auf einem Zettelchen: "Nach der Finsternis erhoffe ich Licht."
Eure KaSy