Liebe Paujo,
danke für deine Aufmunterung, das tut mir jedesmal wieder so gut. Es ist so erschreckend, wie schnell es bei manchen hier im Forum dann schlechter wird und wie viele schon gegangen sind in der letzten Zeit.
Um so mehr bewundere ich, dass du uns immer noch begleitest und du dich immer wieder mit deiner eigenen Vergangenheit ein Stück weit konfrontierst, wenn du unsere Verläufe mitverfolgst. Dazu gehört echt viel Mut, denn auch du musst ja deinen Verlust noch irgendwie verarbeiten. Manchmal bin ich müde vom Füttern und vom Nichts-Mehr-Reden. Es ist nicht schön, wenn der Mann, der dich einst liebevoll angeschaut hat, immer die Augen zu hat und nur noch auf Berührung den Mund zum Füttern aufmacht. Es ist so unwürdig, was diese Krankheit aus einem gesunden und intelligenten Menschen gemacht hat. Und man kann dem nichts entgegensetzen. Mein Zorn ist manchmal grenzenlos und ich denke, ich verliere den Verstand. Heute bin ich nur mal ein bisschen in der Stadt gewesen und es war wie ein Ausbruch aus einem Gefängnis und doch habe ich irgendwann nur noch nach Hause gewollt. Auch die Menschen in der Stadt, die lachen und glücklich Hand in Hand gehen, ertrage ich nicht im Moment. Da merke ich, wie sehr ich doch unter Strom stehe und meine Anspannung irgendwie nicht weichen kann. Zu Hause dann geht es mir meistens besser. Hier bin ich bei meinem Mann, kann alles tun und mich ggf. ausruhen, wenn mir danach ist.
Und abends, wenn ich wie heute mal wieder nicht so schlafen kann, habe ich Euch...
Vielen DANK
Sisi