Liebe Pem,
ich bin mir sicher, dass dein Mann es merkt, dass du gut zu ihm bist und nur sein Bestes willst. Du hast dich immer um ihn gesorgt und gekümmert, das fühlt er in sich, daran glaube ich fest.
Was ich dir jetzt sage, klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber ich weiß aus der Erfahrung jahrelanger Pflege, dass du selber auf dich achten musst. Es nützt weder deinem Mann, noch dir, wenn du dich völlig verausgabst. Ich weiß auch, dass man durch die ständige Anspannung, manchmal dem Menschen, den man doch eigentlich liebt (wie bei dir) oder gerne hat (wie bei meinen Schwiegereltern) negative Gefühle entgegenbringt, weil man einfach an seine Grenzen gehen muss. Aber auch das ist normal, und das muss man auch zulassen. Du stehst unter Dauerstress, die ständige Angst ihn zu verlieren und dann auch noch im Alltag zu funktionieren, wer kann diese Dauerbelastung schon aushalten.
Du tust alles menschenmögliche für deinen Mann, mehr geht nicht. Was du machst und wie du es machst, ist genau richtig. Auch wenn du jetzt das Gefühl hast, es geht nicht mehr, was ja auch normal ist, irgendwann wenn es dann mal soweit ist und du Abschied nehmen musst, wirst du sehr froh und zufrieden sein, alles für ihn getan zu haben und ihm immer beigestanden zu haben. Nach einiger Zeit wirst du auch ein Gefühl des Stolzes und der Dankbarkeit in dir spüren, das du das alles geschafft hast, und ihn so lange wie es möglich war begleiten konntest. Da ich augenblicklich noch nicht in der Situation bin, mag es sich vielleicht oberflächlich anhören. Ich hoffe und wünsche mir nur, das auch meine Familie mich einmal so begleiten wird, wie du es bei deinem Mann tust. Du hast allen Grund sehr stolz auf dich zu sein.
Ich wünsche dir alle Kraft der Welt und umarme dich.
Silvia