Huhu, mal ein Update, ich bin Donnerstag fast hintenüber gefallen, Bodo war drei Tage super aufgeregt, unruhig und aggressiv, und dann habe ich abends zufällig gesehen, dass er dexamethason bekommt. Das hat er noch nie vertragen und immer gesagt, das macht ihn aggressiv und ungerecht und er kann dann nicht raus aus seiner Haut und er will das nie wieder nehmen. Aber irgendwie ging gegen das Ödem wohl nix anderes mehr. Jedenfalls kein wunder, dass er so mies drauf war.
Jetzt bekommt er das nicht mehr und schläft fast nur noch - schluckt auch keine Medikamente mehr - also auch kein Cortison. Soll er auch nicht mehr kriegen oder doch? Freitag war der Palliativarzt ganz lange da, aber ich habe keine Ahnung, was er alles gesagt hat. Schon wieder vergessen. Egal, es ist der Job der Ärzte und Schwestern im Hospiz und zum Glück nicht mehr meiner, das alles im Kopf zu behalten.
Und wie immer: Danke für eure Worte. Ich weiß nur im Moment nichts darauf zu antworten. Klar gibts viele Leute, die für mich da sind, die mir helfen. Nur haben die alle ihr eigenes Leben, ihre eigenen Pläne, ihre eigenen Partner. So wie ich in den letzten Jahren Bodo hatte. Das ist auch alles ganz normal und richtig.
Es ist einfach was völlig anderes, ob man sagt "göttlichster Ehemann, WIR müssen dieses Wochenende UNSER Wohnzimmer streichen und WIR brauchen dafür eine Stehleiter" oder ob man sagt: "Hallo Nachbar, ICH muss MEIN Wohnzimmer streichen, kannst du mir mal für ne Stunde die Stehleiter leihen."
Ich habs ja die letzten Jahre auch fast immer alleine gemacht. Aber trotzdem haben wir anschließend zu zweit das Werk bewundert. Alleine geht auch. Aber alleine ist doof.