Hallo ihr Lieben,
hier mal wieder ein Update. Ich habe jetzt 11 mal meine Hyperthermie hinter mir und 2 Zyklen Chemo. Am 21.05. war ich zum MRT und am 27.05. mit den Aufnahmen in Bonn zur Besprechung. Am 21.05 wurde mir vom Radiologen gesagt, dass er keine Anreicherung von Tumorzellen erkennen kann (wie bereits im Januar). Am 27.05. in Bonn wurde mir gesagt, dass dort doch eine Anreicherung zu erkennen ist ( wie bereits Anfang Februar). Die Bilder waren identisch im Vergleich von vor 4 Monaten. Ich war ziemlich enttäuscht. Muss gestehen, dass ich mir erhofft hatte, dass es etwas weniger geworden wäre. Am 28.05. hatte ich dann wieder Hyperthermie und als der Arzt mich fragte, wie es mir ginge, muss ich gestehen, dass ich etwas enttäuscht reagierte. Ich teilte ihm mit, dass ich nach den 11 Hyperthermiebehandlungen und 2 Chemos mit einem etwas besseren Ergebnis gerechnet hatte. Nach der Behandlung wurde ich zum Gespräch ins Arztzimmers gebeten.
Hier hat mir der Arzt. erstmal richtig den Kopf gewaschen. Ich wäre viel zu negativ eingestellt (obwohl ich immer geglaubt habe und auch noch glaube, dass ich ziemlich positiv eingestellt bin). Mir ginge es doch gut und es wäre auch nichts weiter gewachsen (hat er ja recht). Ich sollte mich nicht mir Arztbriefen, Krankenkasse oder MRT Bildern beschäftigen, sondern mit meiner Erholung. Das würde mich nur runterziehen und das Krebswachstum eher fördern. Im nachhinein bin ich auch einsichtig. Ich bin mit viel zu hohen Erwartungen zur Kontrolle gegangen.
Mein Arzt meinte noch, wenn man nicht wüsste das ich einen HT hätte, dann würde keiner glauben, das ich überhaupt krank wäre. Ich habe keinerlei körperlichen Einschränkungen, die auffallen. Ich bin geistig fit bis auf die Unruhe und die Belastbarkeit. Alles Sachen die mein Leben nicht weniger lebenswert machen. Er erzählt mir von Patienten, wo trotz aller Behandlungen der Krebs weiterwachsen würden. Wie gesagt, er hat mir so richtig den Kopf gewaschen und mir gesagt, wenn ich mich weiter so mit der Krankheit beschäftigen würde (das empfinde ich garnicht so),dann würde er mich nicht weiter behandeln wollen.
Jetzt muss ich sagen, dass ich als Büromensch, mich immer um alles Schriftliche bei uns im Hause gekümmert habe. So natürlich auch jetzt. Ob Krankenkasse, Ämter oder sonstige Sachen, das habe ich immer geregelt. Für meine Familie war das bequem und gerne gesehen. Jetzt soll ich mich zurückhalten und alles auf meinen Mann und die Kinder übertragen. Entschuldigung, aber erst mal kann ich dies schlecht abgeben, und die anderen sind auch durch die Ansage des Arztes ziemlich überrumpelt. Ich bin immer eher Häuptling, als Indianer gewesen. Wovon alle im Haus profitiert haben, auch ich, da ich wegen Entscheidungen nie groß fragen musste. Jetzt soll ich mich zurücknehmen. Ich bin erwachsen und kein unmündiges Kind. Es fällt mir schwer, aber ich denke der Arzt hat auch in vielen Dingen recht.
Ich sage euch heute erst mal Tschüss. Werde wahrscheinlich noch hier und da mitlesen und leiden, aber ich brauche jetzt erst mal ein wenig Abstand. Mich machen doch die Schicksale hier im Forum oft ziemlich traurig und deshalb gehe ich jetzt mal auf meinen eigenen Jakobsweg. Ich bin dann mal weg. Euch wünsche ich alles erdenklich Gute und bin im Herzen immer bei euch.
Eure Silvia