Hallo, Jörg,
Du liest aber auch Sachen zum Verrücktwerden!
Allerdings, wenn jemand so etwas erlebt hat, schreibt er/sie es auch auf ... und Du liest es und bekommst Panik vor PCV anstatt vor der Unfähigkeit des Arztes, mit der Spritze die Vene zu treffen.
DAS kann SEHR SELTEN tatsächlich passieren - und zwar bei jeglichem Spritzeninhalt.
Mir ist es einmal bei der Infusion des Kontrastmittels passiert. Der Zugang war zuvor von einer Ärztin in die Hand gelegt worden. Im Verlauf des MRT wurde das Mittel eingespritzt, ich merkte den ungewöhnlich starken Schmerz und die Radiologie-Assistentin stoppte die Infusion, allerdings war da bereits einiges neben der Vene gelandet. Eine andere Ärztin wurde hinzugezogen, die das KM direkt spritzte und das MRT konnte fortgesetzt werden. Ich hatte etwa eine Woche mit einer dicken Hand zu tun, die in den ersten etwa 15 Stunden sehr stark schmerzte. Ich hatte auch insgesamt heftige Körperreaktionen.
Der Fachbegriff für dieses "Neben die Vene Laufen bei einer Infusion" lautet "Paravasat".
Normalerweise passiert so etwas nicht.
Ich habe Venen, die fast jedem Arzt Probleme bereiten und bin schon darauf eingestellt, dass mehrere Versuche unternommen werden, bevor die Vene getroffen wird. Aber bei sorgfältiger Arbeit wird die Vene dann auch getroffen!
Die Ärztin, die bei mir den Zugang gelegt hatte, war eine Strahlentherapie-Ärztin, was damit zu tun hatte, dass etwa eine Woche vor meinem damaligen MRT-Termin die Klinik ihre Ambulanzberechtigung verlor und für das MRT eine stationäre Aufnahme erfolgen musste - und da war ich eine Nacht in dieser Station. Ich nehme an, dass die Strahlen-Ärzte nicht so sehr viel Erfahrung mit Infusionen haben. Ich nehme es ihr nicht übel, obwohl es ein heftiges Erlebnis war.
Die Person aus dem anderen HT-Forum schrieb auch von ihren schlechten Venen, sie wünschte sich sogar einen Port. Ich habe das auch einmal bei einem Arzt angesprochen, aber mir wurde von einem Dauer-Zugang abgeraten. Es mag zunächst eine Erleichterung sein, aber auf lange Dauer bleibt es ein Fremdkörper mit all seinen (Infektions-)Gefahren.
Du wirst wissen, wie es um Deine Venen bestellt ist und ob überhaupt eine solche Gefahr droht.
Jedenfalls solltest Du Dich nicht "negativ programmieren", sondern die Chemo als Hilfe, als Chance ansehen, die Dich optimistisch
stimmen sollte.
Ich wünsche Dir eine schöne und genussreiche Woche!
KaSy