Liebe Paujo,
ich lese nun auch schon seit geraumer Zeit mit, habe mich bis Dato aber nicht getraut
zu schreiben. Als ich jedoch gerade las, wie fest Du entschlossen bist, Deinen Mann zu Haus zu behalten, kam in mir das Bedürfnis auf, Dich darin zu bestärken.
Solange Du so viel Unterstützung erfährst und Du Dich nicht stark überlastet fühlst, ist das meiner Meinung nach die richtige Entscheidung.
(Auch gibt es ja die ambulante Palliativpflege, die daheim unterstützend eingreifen kann, wenn die Angehörigen Hilfe benötigen)
Wir haben im Januar diesen Jahres meine krebskranke Schwiegermutter nach Hause geholt, weil sie wusste, dass es zu Ende geht und das wollte sie in unserer Mitte. In ihrer gewohnten Umgebung. Anfangs dachte ich - obwohl ich selbst Krankenschwester bin -:
"Oh je, schaffe ich das überhaupt?"
Ich habe es geschafft! Natürlich auch mit ganz viel Unterstützung innerhalb der Familie.
Friedlich ist sie von uns gegangen und ich glaube, sie war sogar glücklich.
Wir, (mein Mann, mein Schwiegervater, mein Schwager und ich) sind nach wie wie vor fest davon überzeugt, dass es ein großes gegenseitiges Geschenk ist, wenn man die Möglichkeit hat, einen geliebten Menschen so zu verabschieden. Vertraut, liebevoll und ohne die panische Hektik, (die uns den Tot so fremd und furchterregend erscheinen lässt)....
Liebe Paujo, ich wünsche Dir all die Kraft, die Du brauchst.
Fühle Dich umarmt,
Meike