Anaplastisches Oligoastrozytom III Mikrochirurgische Teilresektion am 21.06.2011
Ich bin fast 32 Jahre alt wohne mitten im Pott und lass mich nicht von etwas beherrschen, was nicht zu mir gehört.
Irgendwann als ich 14, 15, war fing wohl alles ganz harmlos an mir war sehr oft schwindelig und Übel. Jaja das heranwachsende junge Mädchen. NIEMAND hat das ernst genommen. Mit 19 habe ich dann sogar ein CT verordnet bekommen. Kontrastmittelzugabe hielt niemand für nötig. Irgendwann hab ich das dann hingenommen und mich selbst nicht dran gestört. Ich war ja wohl gesund... Letztes Jahr hörte ich auf einmal Musik die nicht da war (Sekundenweise. Anfangs ein paarmal inder Woche, später mehrmals Täglich heute weiß ich, dass es epileptische Anfälle waren) und ich dachte nur, nee damit gehst du nicht zum Arzt, der hält Dich für verrückt und steckt Dich in die Klapse. Das hälste schon durch, bist überarbeitet das legt sich nach dem Umzug und den ganzen Überstunden schon wieder. Ende Mai 2011 sind mein Freund und ich umgezogen und ich bekam krampfartige Kopfschmerzen mit kurzzeitigen Sehstörungen. Da ich dachte ich habe mich verhoben bin ich zu meinem Hausarzt um mir eine Spritze abzuholen. Doch als ich ihm auch von den Sehstörungen erzählte, überwies Er mich mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus. Dort wurde zuerst ein CT mit Kontrastmittelzugabe gemacht. Daraufhin war klar, da ist was, genaueres konnte man erst einen Tag später nach dem MRT sagen: Hirnzumor. Ich wurde nun ins Knappschaftskrankenhaus nach Bochum Langendreer verlegt. Dort wurde mir alles Haarklein erklärt und zwar so, dass ich nicht erst Latein studieren musste um es zu verstehen. Mein Tumor war 6,7 cm lang, 4,5 cm breit und 2 cm tief. Die Biopsie habe ich abgelehnt. Ich wollte wenn ich sowieso operiert werden muss, dass soviel wie möglich entnommen wird. Das wurde auch ohne Überredungsversuche akseptiert. Leider mussten die Ärzte 4 cm stehen lassen, ab kurz der Hauptschlagader halt. Eine Woche später kam der Befund Grad 3 Bösartig. Eine Chemotherapie mit Temodal folgte 8 Zyklen (1Zyklus 28 Tage 5 Tage Temodaleinnahme 23 Tage Pause). Alle 12 Wochen muss ich zur MRT Kontrolle. Seid Februar 2012 bin ich mit der Chemo durch. Und irgendwann wird der Tumor weiter wachsen. Die Ärzte wissen nicht ob es 1 Woche oder 10 Jahre dauert aber es passiert. Dann werde ich eine Bestrahlung bekommen. So versuchen die Ärzte den Tumor so lange wie möglich zurück zu halten. Also beim 1. Mal Chemo, Beim 2. mal Bestrahlung, 3 mal Chemo usw. Ich habe die Chemo mit Temodal sehr gut vertragen. Während der Einnahme war ich halbtags sehr müde, das war im großen und ganzen alles. Kevatril gegen mögliche Übelkeit habe ich vorsoglich bekommen. Kopfschmerzen hatte ich Heute wie damals ebenso wie der Schwindel. Damit muss ich leben.
Ich will mir mein Leben nicht von etwas kaputt machen lassen, was gar nicht zu mir gehört! Das gibt mir wohl meine Optimistische Einstellung. Nächstes Jahr werde ich mein Abitur nachholen und Biologie studieren. Das ist das einzige was ich mir vorgenommen habe: Ich mache nur noch das was ich wirklich selbst möchte! Bringt das noch was? Keine Ahnung! Vielleicht schaff ich es nicht mals mehr zum Studium aber ich habe dann das gemacht bzw. begonnen was ich schon immer wollte.
Denn mir ist bewusst, dass ich nicht alt werde. Aber bis dahin tu ich alles was mir spaß macht und was ICH will.
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