Liebe Jasmin,
ich muss mich Bavariagirl anschließen. Die jungen Ärzte sind sehr sehr eifrig und auch darauf bedacht, die eventuell möglichen Folgen der OP aufzuzählen - aber ihnen fehlt nach ihrem Studium, wo sie alllles über mögliche OP-Folgen eingetrichtert bekamen, noch die praktische Erfahrung.
Und zwar einerseits mit den tatsächlich auftretenden OP-Folgen, die durch den erfahrenen Neurochirurgen äußerst minimiert werden.
Und andererseits der Umgang mit den Patienten, mit ihrer Angst. Sie mussten zig-mal alles aufzählen, was es an Nebenwirkungen geben könnte. Und nun tun sie das auch und scheinen mir mitunter stolz darauf zu sein, dass sie ihr umfangreiches Wissen weitergeben können.
Der Chefarzt oder evtl. auch der Oberarzt sehen das realistischer und sagen das, was notwendig ist, auch einfühlsamer.
Du hast doch sicher noch die Möglichkeit, auch Deine "Chefs" noch mal zu befragen, wie sie das einschätzen, dann hast Du gleich Zweitmeinungen.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass kein verantwortungsvoller Neurochirurg sich einfach so für eine OP bei einer Person, die derzeit keine Anzeichen des Tumors bemerkt, entscheiden würde, wenn eine Lähmung wahrscheinlich wäre. Er würde unbedingt das Für und Wider mit Dir besprechen. Und darauf solltest Du nicht bis zum Abend vor der OP warten. Versuche in der Station, wo Du aufgenommen werden sollst, mit anderen Neurochirurgen zu sprechen, natürlich am besten mit dem Chefarzt oder Oberarzt.
Deine nun noch mehr gesteigerte Angst ist uns auch allen bekannt und sie ist sehr sehr schlimm. Weine, heule Dich aus, aber dann handle.
Und dann sage Dir, die OP bringt mir vor allem, dass dieses unheimliche Biest aus meinem Kopf verschwindet. Es kann dann nicht Böses mehr mit mir anstellen.
DAS ist das Ziel der OP! Dir soll ein gutes und angstfreies Leben wieder gegeben werden!
Und mit der OP ist auch die angstvolle Warterei zu Ende.
Du wirst das schaffen! Ich glaube fest daran!
KaSy