HirnTumor-Forum

Autor Thema: Stand Dreiviertel Jahr nach der OP  (Gelesen 11844 mal)

Offline Bavariagirl

  • Full Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 76
    • Profil anzeigen
Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« am: 17. Januar 2013, 16:09:34 »
Hallo Ihr Lieben,

nachdem ich mehr oder weniger wieder in mein normales Leben gefunden habe, war ich gestern zum Kontroll MRT und heute beim Neurochirurgen zur Begutachtung.
Das Ergebnis läßt mich strahlen, das Narbengewebe ist noch kontrastmittelaktive, aber kein Tumorwachstum und der Heilungsverlauf ist extrem zufriedenstellend. Kontrolle wieder in einem Jahr.
Die Müdigkeit, die mir lange zu schaffen gemacht hat ist auch schon viel besser geworden. Und das Beste ist, dass die Doppelbilder nur noch auftauchen wenn ich sehr müde bin.
Danke an Euch alle fürs Daumendrücken, moralisch Händchenhalten und Mitlesen.

Alle lieben Grüße

Bavariagirl
Love it, Change it or Leave it

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #1 am: 17. Januar 2013, 17:11:39 »
Hallo Bavariagirl,

na, da strahle ich doch glatt mit :D. Super Nachrichten, ich freue mich sehr mit Dir. Kein Tumorwachstum und extrem zufriedenstellender Heilungsverlauf, so kann es weitergehen! Toll, dass es sich mit der Müdigkeit und den Doppelbildern so gebessert hat, ich bekomme meine Müdigkeit nicht in den Griff :(.

Mach weiter so, solche Nachrichten tun uns allen gut!

LG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline krimi

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2120
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #2 am: 17. Januar 2013, 17:57:05 »
Hallo Bavariagirl,

herzlichen Glückwunsch zu den guten Nachrichten.

Und auch dazu, dass du dein Leben fast wieder wie früher zurück hast.
Für diese doch relativ kurze Zeit ist das ein riesen Erfolg.

Viele Grüße

krimi
Wer einen Platz im Herzen eines Menschen hat, ist nie allein.
______________

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Bavariagirl

  • Full Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 76
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #3 am: 20. Januar 2013, 18:39:43 »
Vielen Dank für Eure lieben Worte. Was es bedeutet sich wieder normal zu fühlen, wissen nur die die es mal anders kennen gelernt haben. Und so können weder mein lieber und einfühlsamer Mann noch meine restliche Umgebung genau abschätzen was es heißt wieder einigermaßen o.k. zu sein.
 TinaF, das Du Deine Müdigkeit noch nicht in den Griff kriegst tut mir leid. Wie lange ist die OP denn her? Mir hat es geholfen, der Müdigkeit nachzugeben und um 20:00 ins Bett zu gehen oder nach dem Mittagessen eine Pause zu machen auch wenn etwas dringendes zu Arbeiten war. Hat sich danach ausgezahlt. Und richtig gut war es auch Sport zu machen. Aber das schwafel ich da, manchmal hilft auch einfach gar nichts und man muss abwarten oder auch einfach akzeptieren, ich habe am Akzeptieren leider auch gar keine Freude...
Heute war ich mit den Kindern Skifahren, das erste Mal nach dem Auftauchen der Doppelbilder. Und fast war ich darauf gefasst, auf der glitzernden Piste nichts zu erkennen, aber 1. hat sie gar nicht so geglitzert (bewölkt) und 2. habe ich keine Doppelbilder gehabt, jippiiie,
Alle lieben Grüße
Love it, Change it or Leave it

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #4 am: 20. Januar 2013, 19:32:24 »
Hallo Bavariagirl,

meine OP ist schon fast 3,5 Jahre her und vieles ist nicht mehr so, wie es mal war. Die Müdigkeit ist ein Punkt. Ich lege mich fast täglich mittags oder am Nachmittag ein bisschen hin, weniger um zu schlafen, als um mich auszuruhen. Das hat auch eine gewisse Zeit lang gut funktioniert, jetzt ist es eher so, dass ich den Rest des Tages in einem halbwachen Zustand verbringe. Das ist besonders spaßig, wenn am Nachmittag mein Sohn heim kommt und mich braucht. Und ich hänge in den Seilen und bin völlig platt. Wenn der kleine Mann abends im Bett ist und hier Ruhe und Entspannung einkehren, dann bekomme ich sowas wie die "zweite Luft", da werde ich noch mal einigermaßen fit, so dass ich wenigstens noch was vom Abend habe.

Vielleicht liegt es aber auch am Winter, die Kälte und Dunkelheit machen mich offensichtlich noch müder, zumal ich durch die Kälte verstärkt Kopfschmerzen bekomme.

Mit Sport habe ich wieder angefangen und der tut mir total gut. Und in gut drei Wochen werde auch ich endlich wieder Skifahren!!! Ich bin früher gern und viel gefahren, aber es ist ewig her und seit der OP habe ich nur noch davon geträumt. Ich bin gespannt, wie es wird und ob ich das noch einigermaßen hinbekomme, aber ich freue mich auf jeden Fall total :D.

Finde ich klasse, dass Du einen schönen Tag mit Deinen Kindern beim Skifahren verbracht hast und keine Doppelbilder hattest, so kann es wirklich weitergehen!

GlG TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline KaSy

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2715
  • Ich gebe niemals auf!
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #5 am: 21. Januar 2013, 00:05:58 »
Oooh, Bavarial-Girlie,
was freue :D ich mich für Dich und mit Dir ;D. Ich wünsche Dir so sehr, dass Du das nach einiger Zeit lediglich noch als Erfahrungspünktchen registrieren darfst.
Ich habe wie TinaF. auch die Müdigkeit als hartnäckige Partnerin. Mein aktiver Teil des Tages verschiebt sich dadurch auf den frühen Nachmittag bis nachts und ich bin darüber nicht gerade froh. Aber was soll´s. Ist ja sonst ziemlich viel in Ordnung.
Nutze Deine Zeit mit Deinen Kindern und für Dich! Du hast zumindest erfahren, dass sie es Wert ist genutzt zu werden. Alles Gute und Grüße nach Bayern!
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Bavariagirl

  • Full Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 76
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #6 am: 21. Januar 2013, 20:56:17 »
Vielen Dank für Eure lieben Emails. Es ist so lieb, dass Ihr Euch mit mir freut.
2. Luft am Abend, puh. Ich gähne gerade schon und denke an mein schönes kuscheliges Bett. (in das ich sehr bald gehen werde..)
Das mit dem Erfahrungspünktchen sehe ich so:So schlimm und nervenaufreibend das ganze letzte Jahr war, es lohnt sich nicht über Kleinigkeiten zornig zu sein oder sich über Büroärger auf zu regen. Ich hoffe so sehr, dass ich das sehr lange mit mir nehme, diese Dankbarkeit überhaupt mit den KIndern zu spielen, arbeiten gehen zu können. Autofahren zu dürfen (und mich nicht über den Idioten vor mir zu ärgern).
TinaF wenn ich richtig rechne ist Dein Kleiner jetzt 8, oder, so alt wie meine große Tochter. Ist er sehr lebhaft? Ich kann mir gut vorstellen wie das anstrengend ist, wenn man selbst am liebsten nur schlafen oder ausruhen will und die Kids dringend Hilfe bei den Hausaufgaben oder beim Spielen brauchen. Manchmal am Abend wenn ich schon zusammenklappre, aber meine Kinder noch nicht ganz schlafen können/ wollen, bin ich fix und fertig. Zum Glück hat mein Mann das inzwischen verstanden und springt dann ein.  Ich hoffe Du hast auch Entlastung im Alltag? Den sollte sich jede/ jeder nahmen.
Wenn mich jemand ab und zu von der Seite etwas spitz angeht wie z.B. "Also ich komme ja mit 4 Stunden Schlaf aus", dann habe ich es mir angewöhnt, freundlich zu sagen:" Wie schön, dass DU so belastbar und gesund bist." Kannst Du vielleicht für mich......
Wirkt recht gut;-)
Und jetzt freu ich mich auf mein Bett und schicke Euch allen gute Träume

Das Bayernmädel (das eigentlich in Franken geboren wurde)
Love it, Change it or Leave it

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #7 am: 22. Januar 2013, 09:47:11 »
Hallo Frankenmädel ;),

klar freuen wir uns, wenn einer von uns so gute Neuigkeiten zu berichten hat, irgendwie sitzen wir doch alle in einem Boot. Und ich finde Deine Einstellung klasse, eigentlich lohnt es sich wirklich nicht, sich über irgendwelche Dinge aufzuregen, die in Wirklichkeit doch gar nicht wichtig sind. Leider ist mir diese Einstellung wieder abhanden gekommen. Mich fordert mein Job sehr, genauer gesagt überfordert er mich sogar und ausbaden muss das meine Familie und das kann es doch nicht sein!

Mein Sohn ist fast auf den Tag genau 7,5 Jahre und oh ja, er ist sehr lebhaft ;D. Ein aufgeweckter, lebhafter, neugieriger, intelligenter, wilder und toller Junge, den ich über alles liebe, der mich aber an manchen Tagen so schafft, dass ich nur noch schreien könnte (was ich manchmal auch mache :-\). Mein Mann entlastet mich auch, allerdings ist mein schlechtes Gewissen dann schon groß, wenn er nach seinem Vollzeitjob noch einkaufen geht, unseren Sohn abholt, kocht... Normalerweise versuche ich ja das alles zu stemmen und an meinen freien Tagen gelingt mir das auch viel besser, aber manchmal bekomme ich es gar nicht hin >:(. Und sonst habe ich hier keinen, der mir mal unter die Arme greifen könnte.

Zitat
Wie schön, dass DU so belastbar und gesund bist."
Mit Sätzen dieser Art habe ich auch schon gute Erfahrungen gemacht, kommen immer wieder richtig gut ;D!

Liebe Grüße aus dem schönen Franken ;)

TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Engelchen

  • Senior Mitglied
  • ****
  • Beiträge: 158
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #8 am: 22. Januar 2013, 18:14:43 »
Hallo bavariagirl,

toll, Deine Neuigkeiten zu lesen und beachtenswert, was Du in so kurzer Zeit gesundheitlich geschafft hast:)

Ich habe es mir auch angewöhnt, viel zu schlafen. Der Mittagsschlaf ist am Wochenende schon mein Ritual geworden und es tut mir richtig gut. Leider kann ich wegen dem Hund nicht um 20h ins Bett gehen - aber ich relaxe bereits hier auf dem Sofa ;) Auf meine 8h pro Nacht komme ich trotzdem! Mir ist es auch egal geworden, wenn andere meine Schlafgewohnheiten beäugeln...mir muss es schliesslich gut gehen ;D

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute - viele Grüße vom Engelchen


Offline Bavariagirl

  • Full Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 76
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #9 am: 22. Januar 2013, 21:05:41 »
Hallo,

@TinaF, ach Du wohnst in Franken, das ist ja lustig, in bin im schönen Nürnberg geboren.
Den fordernden und überforderdernden Job hab ich auch, aber zeitgleich mit mir war ein engr Kollege auch krank, allerdings wesentlich länger als ich, er ist jetzt erst in der Wiedereingliederung und gemeinsam machen wir uns immer wieder klar, wie unwichtig die ganze Kacke ist, wenn man die wirklichen Dinge des Lebens betrachtet. Und ehrlich, sich auch mal wieder über den Job ärgern und freuen gehört zu einem "normalen" Leben, aber ich will mich davon nicht mehr runterziehen lassen. Meistens gelingts.
Dann hast Du auch noch einen Job, einen Sohn und einen Haushalt zu stemmen. Das schlaucht auch ohne Vorerkrankung.
Das schlechte Gewissen, dem Mann gegenüber kann ich verstehen, habe ich auch. Mich haben die Nachbarinnen und Nachbarn sehr entlastet und tun das immer noch. Hast Du keine netten, hilfsbereiten um Dich?
Ansonsten lass fünfe gerade sein, der Dreck liegt auch morgen noch.... und sollte jemand motzen, drück ihr/ ihm einen Putzlappen in die Hand.
@Engelchen, findest Du das beachtenswert? Mein Arzt war schon zufrieden, aber so besonders war das für ihn, glaub ich, nicht. Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück im Unglück, dafür habe ich ein besonderes Talent.. Also dann scheuch Deinen Hund noch Gassi, das finde ich richtig nett, so ein Spaziergang am Abend ist sicher eine gute Vorbereitung zur guten Nacht.

Alle liebn Grüße an Euch alle,

Bavariagirl
Love it, Change it or Leave it

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1357
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #10 am: 23. Januar 2013, 08:49:09 »
Hallo Bavariagirl,

Zitat
in bin im schönen Nürnberg geboren
Nicht nur Du... ;D

Ich finde Deine Einstellung zur Arbeit absolut richtig, nur leider bekomme ich es nicht hin, meine eigene Einstellung zu ändern. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich mir seit meiner Wiedereingliederung wirklich etliche Unverschämtheiten anhören musste, sowohl von Kollegen als auch von Vorgesetzten. Man hält mir gern vor, was ich nicht mehr leisten kann und was deshalb meine Kollegen für mich mitmachen müssten. Ich habe auch schon angeboten, dass wir gerne tauschen können, da schauen sie dann immer recht doof. Ich kann ja schließlich nichts dafür, dass ich so ein Mistding im Kopf hatte und liefere immer noch gute Arbeit ab, aber das wird dann wiederum als selbstverständlich angesehen.

Von den Nachbarn hier kann ich nichts erwarten, unser Haus gleicht einem Altersheim und manchmal auch einer Psychiatrie ::). Von "Freunden" ist mir durchaus schon Hilfe angeboten worden, aber wenn es dann konkret wurde, dann ging es leider just in dem Moment natürlich nicht. Auf so eine "Hilfe" verzichte ich dann wirklich gern.

Und was meinem Haushalt angeht, habe ich mir eh eine relativ entspannte Haltung angewöhnt. Trotz allem sind wir noch nicht im Dreck erstickt ;D.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass Du Dir Deine Einstellung bewahren kannst und nicht den Blick für die wirklich wichtigen Dinge verlierst. Ich werde das auch wieder üben.

Liebe Grüße aus der verschneiten Frankenmetropole

TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Offline Bavariagirl

  • Full Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 76
    • Profil anzeigen
Re:Stand Dreiviertel Jahr nach der OP
« Antwort #11 am: 23. Januar 2013, 21:26:21 »
Hallo TinaF,

allmächt Nemberch, is des schee.
Da ist eine Frechheit was Deine Kollegen sich da leisten. Was soll der Sch.... Ich hoffe Du bist schlagfertig genug, den Typen Paroli zu bieten.
Gut war bei mir immer der Spruch: Wissen Sie bei mir haben 2 unabhängige Neurochirurgen überprüft, dass Hirn da, das scheint bei Ihnen ja nicht der Fall zu sein.
Oder: Na dann können wir ja alles nur hoffen, dass Sie so leistungsfähig werden wie Sie sich halten.
Oder: Na dann können wir ja alle nur hoffen, dass Sie so leistungsfähig bleiben wie sie sind und nicht so krank sind wie Sie aussehen.
Schade, dss Deine Nachbarn nicht helfen können und die Freunde nur reden und nicht handeln. Da hatte ich und vorallem mein Mann mehr Glück.
Hast Du heute den wunderbaren Glitzerschnee auf der Burg anschauen können? Um den Anblick beneide ich die Heimat sehr. Obwohl ich heute das Glück hatte auf dem Weg in die Arbeit die Alpenkette zu bewundern. Das sind die Freuden die einem keiner nehmen kann!
Alle lieben Grüße an Dich und meine schöne Heimatstadt, halt die Ogren steif, Du kannst nix dafür und Du machst das eh super!

Bavariagirl auch Sabine genannt
Love it, Change it or Leave it

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung