Hallo und ein herzliches Willkommen Tina33!
Es ist doch schon mal eine gute Nachricht, dass Dein Mann die OP gut überstanden hat und er NC zufrieden ist mit seiner Arbeit!
Wenn ich die Überschrift richtig interpretiere habt Ihr beiden leider schon Übung in Hirn-OPs. Immer wieder ist es ein erneuter Angang und die alten Sorgen und Ängste tauchen wieder auf. Wir haben hier einige alte Fahrensmänner und -frauen, die sich mehrfach dieser Probe stellen mussten und wir wissen nur zu gut wie sich auch die Angehörigen dabei fühlen. Wir können Deine Angst nur all zu gut verstehen.
Welche Folgen die OP hatte, nun, das wird letztlich nur die Zeit zeigen können und wir alle können verstehen, dass Du eine richtige Scheiß Angst hast. Wir alle hatten sie und sie ist vollkommen normal. Und bei jeder neuen OP, die einer von uns Forumianern erdulden muss, bangen wir mit. Und jedesmal sind wir absolut erleichtert, wenn sich unser Mitglied dann wieder hier bei uns meldet. In der Zwischenzeit bibbern wir alle mit.
Die Plastik, die Dein Mann erhalten hat, ist nicht zwangsläufig aus Kunststoff. Der Begriff soll nur andeuten, dass Dein Mann etwas dem entfernten Schädelknochen nachgeformtes erhalten hat. Ob es sich dabei um ein Transplantat eines Knochenstückes zum Beispiel aus dem Beckenknochen, ein Stück Knochenzement oder ein Gitternetz handelt ist nicht gesagt. Die Hauptsache ist, dass sein Schädel wieder stabil verschlossen wurde.
Mich wundert etwas Deine Wortwahl zu dem Haupttumor in der Nähe Sprachzentrums. Ein Meningeom dringt normaler Weise nicht in das Gehirn ein, sondern verdrängt es nur, auch ein WHO-II-Meningeom bleibt brav in seiner Tumorhülle. Aber schon alleine durch diese Verdrängung können Einschränkungen entstehen, wie wir alle wissen.
Bei einer OP wird das umliegende Hirngewebe gereizt. So verliert es auf einmal die "Stütze" des Tumors. Allein dieser plötzlich vorhandene Freiraum kann dazu führen, dass es zu vorrübergehenden Beeinträchtigungen des angrenzenden Hirnareals kommt. Diese Unterfunnktionen legen sich aber in der Regel wieder recht schnell. Ich selbst habe diese Erfahrungen am eigenen Leib machen dürfen. Vor der OP ein tauber Fuß und nach der OP ein taubes Bein bis zur Hüfte. Diese verstärkten Sympthome sind wie bereits geschrieben normal und kommen recht häufig vor. Bei mir klangen sie noch im Krankenhaus auf ein Maß ab, welches ungefähr dem Stand entsprach, den ich vor der OP hatte. Mittlerweile geht es meinem Fuß deutlich besser als vor der OP.
Lass Deine Zuversicht und Deinen Optimissmus nicht schwinden, sondern übertrage sie auf Deinen Mann. Er braucht sie nach einer so schweren OP um schnell wieder fit zu werden! Ja ich weiß, es ist leichter zu schreiben als zu machen, aber es wird der Genesung Deines Mannes helfen, wenn Du optimistisch an seiner Seite stehst.
Ich hoffe Ihr beiden seit nicht alleine, sondern habt Freunde und Familie, die zu Euch hält, mit denen Ihr Sorgen und Leid teilen könnt. Wir sind gerne für Euch da und teilen gerne Eure Ängste und Sorgen, hören zu und geben Rat wo wir können.
Beste Grüße und mit gedrückten Daumen für Deinen Mann
Probastel