Hallo, heute brauche ich euren Rat und Unterstützung aus eurem Erfahrungsschatz:
Ich habe ja am 19.07. mit der Einnahme von 25 mg Topiramat begonnen. Den Beipackzettel habe ich einmal überflogen und dann weggelegt, sonst hätte ich angesichts der Nebenwirkungsliste vielleicht gar nicht begonnen.
Von Beginn hat hatte ich ca. 2-3 Stunden nach Einnahme mit Schwindel zu tun, der sich dann gegeben hat.
Nach 2-3 Tagen kam dazu: schlecht Schlafen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, ich fühlte mich matt, schlapp, lustlos und war andererseits fürchterlich unruhig. Habe diese Dinge erstmal alle der Hitze zugeschoben.
Dann kam ein permanent komischer Geschmack im Mund dazu und die Tatsache, das Essen und Trinken so einen merkwürdigen Beigeschmack hatten. Außerdem Hautjucken. Da dachte ich dann das erst Mal über Nebenwirkungen des Medis nach.
Am Donnerstag wurde ich dann immer mal wieder so traurig, mutlos, abends etwas gereizt gegenüber meinem Mann und in der Nacht zu Freitag fragte er dann, ob ich vielleicht depressiv sei, was ich auch verneinte, obwohl ich schon weinen musste und Angst hatte.
Am Freitag morgen ging es etwas besser, außer dass noch ein Migräneanfall kam, ich nahm meine Dosis Topiramat und dann ab dem frühen Mittag musste ich dauernd weinen, hatte Angst, das Gefühl mir selbst zu entgleiten und dann fing ich an, Leute in der Wohnung zu sehen, hatte also richtige Halluzinationen. Ich habe panisch Mann und Tochter angerufen, weil ich dachte, jetzt drehe ich komplett durch und mich hingelegt. Meine Tochter kam und etwas später auch mein Mann.
Freitag nachmittag kriegt man natürlich keinen Arzt mehr und ich wollte nicht ins Krankenhaus, hatte panische Angst, die würden mich wegsperren und ich wäre verrückt. Meine Tochter rief dann einen befreundete Hausärztin an, die sagte, Medikation auf keinen Fall erhöhen (hätte ich abends machen sollen), sondern absetzen, mich nicht allein lassen, wenn Selbstmordgedanken kommen, sofort in die Klinik und wenn die Ängste nicht weggehen, dann könnte sie mir Tavor geben.
So haben wir es gemacht, ich habe 3 nicht so schöne Tage hinter mir und jetzt geht es etwas besser. War heute morgen beim Neurologen. Der meinte, so heftige Nebenwirkungen nach so einer niedrigen Dosierung hätte man sehr selten. Wenn ich wollte, könnten wir einen neuen Versuch mit Valproat machen, da das die einzige Alternative sei, um Migräne und fokale Anfälle gleichzeitig zu behandeln. Dies habe ich abgelehnt. Außerdem hat Freiburg Valproat auf jeden Fall als Medikament vor dem Hintergrund einer möglichen OP ausgeschlossen. Der Neurologe empfahl, mich in Freiburg 1-2 Tage in die Epileptologie zu legen für ein Langzeit-EEG, um vielleicht einen Anfall zu erwischen und festzustellen, ob der Tumor wirklich der Herd sei und dann zu operieren oder doch noch ein alternatives Medikament zu versuchen.
Meine Frage ist jetzt: Macht das Sinn? Ich habe natürlich Riesenangst vor ähnlichen Nebenwirkungen bei einem anderen Mittel. Dazu muß man vielleicht wissen, dass es z.B. genau ein Antiobiotikum gibt, welches ich vertrage, dass ich nur ein Triptan vertrage, ein Versuch mit Tilidin die Migräne zu behandeln an einer massiven Unverträglichkeit gescheitert ist.
Ich habe derzeit ja nur minimale Aussetzer in Form von Doppelerzählungen oder Momenten, die mir fehlen und eben die Kribbelparästhesien im rechten Arm und Hand. Diese Symptome habe ich aber nicht täglich, vielleicht 2-4x die Woche, öfter auf keinen Fall.
Sollte man da nicht erstmal die Aussetzer tolerieren und weiter mit wait-and-see verfahren oder würdet ihr schon operieren bzw. den Epilptologen in Freiburg hinzuziehen (bei einem Dauer-EEG auf einen Anfall "hoffen") und/oder eine neue Medikation versuchen?
Eure ratlose frauypsilon