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Autor Thema: MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET  (Gelesen 11568 mal)

Offline chucks

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MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« am: 14. April 2013, 21:27:16 »
Hallo zusammen,

kann mir einer von Euch den Unterschied zwischen dem PET und einer MR-Spektroskopie erklären? Gibt es da einen?

Beide zweigen doch, die Stoffwechselaktivität im betreffenden Gebiet und setzten bestimmte Stoffwechel-Marker in Relation oder?

Und was bedeutet Perfusions-MRT?

Ich habe zwar schon gegooglet, habe aber den Unterschied sofern es da einen gitb noch nicht wirklich verstanden.

Wäre toll, wenn mir einer das beantworten könnte.

VG

Carola

Offline Optimus

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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #1 am: 14. April 2013, 22:25:42 »
 :-*
Danke

Offline KaSy

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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #2 am: 15. April 2013, 00:19:02 »
Häää, Optimus, Danke? ... für die Frage?

Na, ich versuchs mal ... für Dich und Chucks - Carola und sonstige Interessierte:

PET = Positronen - Emissions - Tomographie

Beim PET wird dem Patienten eine minimal radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt, die sich im Tumor anreichert und dort die Stoffwechselvorgänge sichbar macht. Weil sich Tumorzellen häufiger teilen, ist in ihnen der Stoffwechsel aktiver als in allen gesunden Zellen. (Daruf muss man erst mal kommen, als Forscher. Danke - krimi - für den Hinweis.) Je mehr es leuchtet, desto aktiver ist der Tumor.

Um den Tumor zu lokalisieren, ist vorher ein MRT erforderlich, mit dem dann die PET-Aufnahmen am Ort des Tumors verglichen werden.

Die Kombination von MRT (Magnet - Resonanz - Tomographie) und PET in EINER Untersuchung wäre demzufolge gut und sie gibt es wohl auch bereits. (seit 2007 in der Forschungseinrichtung in Jülich bei München, wo auch Patienten untersucht werden können, wo es das in der klinischen Praxis gibt ... ?)

Das FET in FET-PET bezeichnet eine besonders für Gliome geeignete radioaktive Aminosäure beim PET.
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* Bis hierhin habe ich in unserem Forum in Untersuchungsverfahren zur Diagnostik - "PET - CT - MRT" abgeguckt, bei Mike und Bluebird.
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Die MRS = Magnetresonanzspektroskopie ist ein Verfahren, das ohne die Injektion von Mitteln auskommt.
Eine Spektroskopie ist die Auswertung des Spektrums von elektromagnetischen Wellen, z.B. Licht, das beim Durchgang durch irgendwelche Stoffe entsteht. Das Licht ändert dabei seine Richtung, man sagt in der Physik "Es wird gebrochen." Wie stark es gebrochen wird, also wie sehr es von seiner bisherigen Richtung abgelenkt wird, ist von seiner Geschwindigkeit abhängig. Licht besteht aus verschiedenen Anteilen mit unterschiedlicher Frequenz bzw. Wellenlänge, also auch unterschiedlicher Geschwindigkeit. Demzufolge werden die einzelnen Lichtbestandteile unterschiedlich gebrochen und es entsteht ein Spektrum.

Bekanntes Beispiel:
Geht das Sonnenlicht nach einem Regen durch die noch in der Atmosphäre befindlichen Regentropfen, so ist der Regenbogen das entstandene Spektrum. Dieses ist typisch für den Stoff "Wasser", also für den Stoff H2O .

Jeder Stoff, durch den man elektromagnetische Wellen schickt, erzeugt auf Grund seiner Stoff-Eigenschaften, also der chemischen Eigenschaften, ein für diesen Stoff typisches Spektrum. Dieses besteht aus verschiedenen Farben und oft einzelnen ausgelassenen Teilen, die als mehr oder weniger breite Linien das Spektrum unterbrechen.

Man kann also, ähnlich wie beim Röntgen oder CT elektromagnetische Wellen durch den Kopf schicken und ihr Spektrum aufzeichnen.
(Wie bei dem Beispiel: Sonne = Lichtquelle, Regentropfen = Kopf, Regenbogen auf der anderen Seite = Spektrum)
Und dann kann man aus dem Spektrum erkennen, wo welche Stoffe überhaupt sind und wie dicht sie sich dort "drängeln" - also die Stoffe des Tumors.

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Jede der beiden Methoden erbringt eine recht hohe Sicherheit,  die Aktivität des (bekannten) Tumors festzustellen - ohne im Kopf rumschnippeln zu müssen(!) - also ohne OP, ohne Biopsie!
Beide angewandt ergeben eine sehr viel höhere Sicherheit!
Die bisher erreichten Angaben liegen für jede der Methoden bei "kurz" über 90 %, beide angewandt noch etwas darüber.

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Aber nun kommt´s noch besser:

In der Bild der Wissenschaft stand, dass bei Studien an Personen mit und ohne Hirntumor die MRS bei den Tumorpatienten nicht nur sichere Hinweise auf die Stoffwechselaktivität im Tumor ergab. Im gesunden(!) Gewebe wurden auch veränderte Stoffwechselaktivitäten gesehen. Ein Zusammenhang mit erfolgten Strahlen- oder Chemotherapien konnte ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass die MRS dazu geeignet scheint (ist?), sogar die künftige Entstehung von Tumoren/Metastasen eines vorhandenen Tumors zu erkennen, also früher festzustellen, also es die MRT oder auch (vermutlich) die PET kann!


 :D Ein Hoch auf die Wissenschaft, die für uns uns uns forscht!! ;D

KaSy

Nach Persusions-Dingsda guck ich noch ... morg...äh...heute...das Bett ruft.
« Letzte Änderung: 15. April 2013, 06:55:45 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline KaSy

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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #3 am: 15. April 2013, 00:38:59 »
... ging schneller, als ich dachte ...

Beim Perfusions-MRT geht es um die Messung der Durchblutung, speziell also des Tumors. Dieses Biest ernährt sich ja gern wie ein Vampir von Blut und dann kann er super wachsen.
Um das festzustellen, war - oh ich erinnere mich, viele sicher auch - eine Angiographie erforderlich, zumindet um die Lage der Blutgefäße im Hirn, speziell im Gebiet um den Tumor, also im OP-Bereich darzustellen. Dazu wurde/wird in der Leistengegend (neben unseren wertvollsten Teilen) ein langer langer Schlauch (Kateter - schreibt man das so?) in eine Arterie eingeführt und dadrin bis in den Kopf geschoben. Dort landete dann irgendein Mittel, das die Blutgefäße sichtbar machte. Inwiefern man da auch die Durchblutung des Tumors (also die Fressucht des Vampirs-Biestes) sah, weiß ich gar nicht. Jedenfalls durfte ich danach ewige 8 Stunden liegen mit diesem blöden Druckverband und 8 Stunden nicht zum Klo - oh oh oh.

So ein Perfusions-MRT ist also auch dazu da, die Aktivität des Tumors festzustellen, hier, wie sehr er sich von Blut ernährt.

Damit gibt es drei Methoden, die einander ergänzen, da sie auf drei verschiedene Arten die Stoffwechselaktivität in Tumoren (nicht nur die in unseren Köpfen) feststellen - und das nicht-invasiv, also ohne OP oder Biopsie, lediglich mit Mittel durch die Vene.
  
KaSy
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Offline KaSy

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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #4 am: 15. April 2013, 00:52:42 »
Jetzt bin ich in meinem Element - Physiker erklären die unverständlichsten Vorgänge gern mit Äpfeln und Birnen ... oder so:

Wozu denn nun drei Methoden für nur einen Tumor?

Stell Dir vor, der Tumor wäre kein Tumor, sondern ...
... es ginge um die Liebe, also um die Suche des/der einen Partners/Partnerin.

Da guckst Du zuerst: Wie sieht er/sie aus?
Dann horchst Du: Wie klingt seine/ihre Stimme?
Hörst zu: Erzählt er/sie oder labert nur blöd rum?
Rie-ie-iechst ... wow ... oder iiih
Schmeckst den ersten Kuss - lohnt sich ein zweiter ...?
Spürst seine/ihre Haut beim Kuscheln ...

Eine "Diagnosemethode" allein wird Dir nicht reichen.

Sollte jede auch nur zu 90 % für die Liebe ausfallen, kann es insgesamt durchaus 100%ig klappen.

Ein Restrisiko bleibt leider immer.

Beim Partner wie beim Tumor.

Bei der Partnerin auch.

(Warum ist Tumor eigentlich männlich? 8))

 :D KaSy  ::)


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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #5 am: 15. April 2013, 13:40:36 »
Das Danke ging an Chucks! Sie weiss warum ;)

Offline chucks

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Re:MR Spektroskopie und Perfusions-MRT versus PET
« Antwort #6 am: 15. April 2013, 21:57:35 »
Liebe Kasy,

vielen Dank für die guten Erklärungen! Letztendlich geben dann doch das PET und die MR-Spektroskopie eine Auskunft über den Aktivitätsgrad eines Tumors richtig?

Auch an Krimi ein großes Dankeschön  ;D

Ich dachte nämlich immer, dass wir ein PET hatten, aber wir hatten zweimal eine MR-Spektroskooie und ein Perfusions-MRT.

Wieder dazu gelernt.

LG

Carola

 



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