HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom Gamma knife - Vorstellung Orchidee (Angehörige)  (Gelesen 7777 mal)

Offline Orchidee

  • Newbee Mitglied
  • *
  • Beiträge: 2
    • Profil anzeigen
Hallo zusammen.
 Bin neu hier und habe viele Fragen. Hoffe, ihr könntet mir helfen. Meine Mutter hat ein Meningiom und hat schon einen OP hinter sich, die allerdings nicht viel gebracht hat. Es wurde uns empfohlen Gamma Knife Therapie in Anspruch zu nehmen. Keiner kann aber sagen, was es überhaupt bewirkt. Der Arzt, bei dem wir in der Sprechstunde waren, hat gemeint, dass die Symptome wie Gesichtslähmung oder ähnliches nicht weg gehen werden. Also, was hat das für Sinn diese Behandlung zu machen?

Vielen Dank im Voraus,
Orchidee

Beitrag als Vorstellungsthread abgetrennt. Überschrift editiert. Mod
« Letzte Änderung: 22. April 2013, 11:35:44 von fips2 »

Offline KaSy

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 2715
  • Ich gebe niemals auf!
    • Profil anzeigen
Re:Meningeom Gamma knife - Vorstellung Orchidee (Angehörige)
« Antwort #1 am: 22. April 2013, 23:27:55 »
Guten Tag hier im Forum,
es ist nicht sehr schön, was Deiner Mutter geschehen ist und wir werden hier versuchen, Dir Deine "vielen" Fragen zu beantworten.
Eigentlich ist es erst eine: Was bringt eine Bestrahlung bei einem operierten Meningeom?

Ich gehe davon aus, dass
(a) das Meningeom nicht vollständig entfernt werden konnte, um die umgebenden Hirnstrukturen zu schonen und/oder
(b) es mit dem WHO-Grad II oder III eingestuft wurde.

Im Fall (a) soll die Bestrahlung die verbliebenen Reste des Menigeoms beseitigen, also die sich teilenden Zellen ihrer Teilungsfähigkeit berauben, indem die Zellkerne während ihrer empfindlichsten Situation durch die Strahlen so geschädigt werden, dass sie abgetötet werden.

Im Fall (b) muss davon ausgegangen werden, dass das Meningeom nicht vollständig entfernt werden konnte, weil es sich nicht mehr kompakt in seiner Hülle an einer deutlich auszumachenden Stelle befand. Es gibt bei diesen höhergradigen Menigeomen Tumorzellen, die sich einzeln in der Nähe des Meningeoms befinden und über kurz oder lang neu zu Meningeomen heranwachsen können. Das muss unbedingt vermieden werden, so früh wie möglich.

Deine Mutter hatte vielleicht bereits Symptome, wegen derer sie zum MRT geschickt wurde, wo das Meningeom entdeckt wurde. Dann hat es bereits Schäden angerichtet, die lange Zeit benötigen, um rückläufig zu sein. In einer Rehaklinik sollte ihr für den Anfang geholfen werden, damit umzugehen und Hinweise für die weitere Therapie zu Hause und eigene Übungen zu erhalten.

Sollten die Symptome erst durch die OP aufgetreten sein, dann war durch den Neurochirurgen bereits eine Abwägung erforderlich: So viel wie nötig vom Meningeom entfernen, um das Leben Deiner Mutter zu retten und gleichzeitig so wenig wie möglich von den umliegenden Strukturen zu stören, um das Leben noch lebenswert zu erhalten.

Die Bestrahlung ist nicht dazu da, einzelne Symptome zu beseitigen, sondern um ihre Verschlimmerung zu verhindern.

Warum für das Gammaknife plädiert wurde, kann ich nicht sagen.

Üblich ist eine Bestrahlung über 6 Wochen mit werktäglich (Mo-Fr) einer relativ kleinen Strahlendosis, um nach und nach alle sich schneller teilenden Zellen, also die Tumorzellen, zu erwischen und abzutöten. Das belastet den ganzen Körper in einem gewissen Grad, schließlich ist das Gehirn damit beschäftigt, die abgetöteten Zellen abzubauen.

Das Gammaknife ist eine neuere Methode, findet in einer Sitzung statt, dauert dafür viel länger und soll weniger einschränkende Nebenwirkungen haben. Es ist auch teurer (nicht für Deine Mutter).

Vielleicht erfragt Ihr beim Strahlentherapeuten den Grund für diesen Vorschlag.


Ansonsten hast Du vielleicht bemerkt, dass ich mehr Fragen habe als Du, weil es nicht ganz so einfach ist, mit so wenigen Informationen einigermaßen treffsicher zu antworten. Vielleicht schreibst Du noch, wo das Meningeom war, die Größe, den WHO-Grad, was Du mit OP-Erfolg meinst, wie Deine Mutter damit klar kommt, ...

Ich wünsche ihr alles Beste und Dir - sei für sie da.
KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

fips2

  • Gast
Re:Meningeom Gamma knife - Vorstellung Orchidee (Angehörige)
« Antwort #2 am: 12. Mai 2013, 20:48:32 »
Schon seltsam.
Fragen sind da.
Auch Antworten von Usern und der Fragesteller meldet sich nicht mehr?

Es wird doch nichts Schlimmes passiert sein, bei den angesprochenen Symptomen wäre es nicht von der Hand zu weisen.

Fips2

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung