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Autor Thema: Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)  (Gelesen 230839 mal)

Offline krimi

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #120 am: 10. Oktober 2013, 15:24:11 »
Liebe frauypsilon,
hallo telekomtoto,

leider ist es so, dass sich erst hinterher herausstellt wie gravierend der Eingriff in das menschliche Gehirn war. Auch wenn wir als Meningeomer noch zu denen gehören die meistens ganz gut dabei wegkommen.

Die Belastbarkeit von früher wieder zu erlangen erfordert tatsächlich viel Geduld. Und 2 oder 2,5 Wochen nach der OP ist ja wirklich noch nicht lange her.

Wichtig ist, dass ihr euch jede Unterstützung holt die ihr bekommen könnt.
Dazu gehört u.U. auch die psychologische Unterstützung.

Unter dem Thread Black Out sind einige Erfahrungen und Rückblicke zusammengetragen, Negatives wie auch Positives. Vielleicht findet ihr euch da auch etwas wieder oder bekommt einen Ansporn.
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,7627.0.html

LG
krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #121 am: 10. Oktober 2013, 16:12:26 »
Hallo Zusammen,
es tut so gut hier zu lesen das man nicht alleine mit seinen ganzen Problemen ist.
Man muss wahrscheinlich lernen das vieles nicht mehr so ist wie vorher.
Aber wahrscheinlich denkt mein Kopf schon weiter Arbeit Familie Zukunft usw.
So einfach ist es nicht aus seinem Schema Leben was man bis jetzt geführt hat auszubrechen.

Geduld wird wohl jetzt mein zweiter Vorname werden.
Ich hoffe das viele Dinge wieder in die Reihe kommen.

Welche AHB habt ihr denn nach den Operationen gemacht und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht.

Ich würde mich über einen regen Austausch freuen.

Liebe Grüße

Thomas

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Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #122 am: 10. Oktober 2013, 16:35:40 »
Hallo Zusammen,
meine Frau steht mir zur Seite und das ist in meiner Situation eine große Hilfe .
Ich hoffe gemeinsam mit Ihr zu meiner alten Form zurück zu finden.

Ich weiß nicht genau wenn ich gewußt welche Einschränkungen auf mich zu gekommen wären ob ich die OP so ohne weiteres gemacht hätte.
Klar hatte ich davor auch Defizite und die Zukunft war mit dem Tumor auch unklar. Aber der Eingriff war doch heftiger als gedacht.

Liebe Grüße
Thomas
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Offline TinaF

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #123 am: 10. Oktober 2013, 19:47:18 »
Hallo Thomas,

bei mir war es genau umgekehrt. Mir ging es am ersten postoperativen Tag und in der zweiten postoperativen Nacht schlecht, richtig, richtig schlecht. Das mag auch an der psychischen Belastung gelegen haben, da ich aufgrund meiner zugeschwollenen Augen nichts sehen konnte, was mich einfach sehr verunsichert hat. Ich hatte Schmerzen, fühlte mich irgendwie "wund", total verletzt und verunsichert. Ab dem zweiten postoperativen Tag ging es dann im Eiltempo bergauf, man konnte richtig zusehen, was ich für Fortschritte gemacht habe. Konnte ich anfangs keine Treppen runtergehen, sondern nur rauf, so ging das nach kurzer Zeit in beide Richtungen. Ich bin allein die weite Runde um das große Klinikum gelaufen, da ging es auch immer leicht rauf und runter, ich habe mich mit meinen Mitpatienten unterhalten, anfangs war mir jedes Wort zuviel. Sobald ich den ZVK los war, gab es auch keine Schmerzmittel mehr, also nach drei Tagen. Dass Du jetzt noch Novalgin nimmst, bedeutet wohl, dass Du starke Kopfschmerzen hast, oder?

Ich habe es schon mal geschrieben, so kurze Zeit nach so einer OP kann man noch nicht sagen, wie es mal sein wird. In zwei Wochen, zwei Monaten sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Natürlich macht man sich Sorgen, Job, Familie, Einkommen, aber im Moment geht es nur darum, wieder auf die Beine zu kommen. Die AHB wird Dir dabei helfen. Es geht auch ohne, ich hatte keine, aber ich kann Dir versichern, es ist so schon ein harter Weg zurück, aber ohne AHB wird es noch ein bisschen härter.

Ich wurde am achten postoperativen Tag entlassen, ich habe die Zeit und die Sicherheit in der Klinik gebraucht. Als ich daheim war, hatte ich Unterstützung von meinem Mann und seiner Familie, das hat gut getan. Und ich hatte meinen kleinen Sohn wieder, dem es doch tatsächlich gelungen ist, ein paar Tage Rücksicht auf die arg lädierte Mama zu nehmen. Nach ein paar Tagen war er dann wieder frech und fordernd wie eh und je ;), das hat mich auch wieder fit gemacht! ::)

Lass Dir Zeit, Dein Körper sagt Dir schon, was Sache ist. Übe die Unterschrift mit Deinem neuen zweiten Namen, so heißen viele von uns, auch wenn uns das so gar nicht gefällt. >:( Ich habe die Erfahrung gemacht, dass im ersten Jahr nach der OP eine ganze Menge Fortschritte möglich sind, auch im zweiten Jahr habe ich noch Verbesserungen erzielt. Also, nicht aufgeben, da geht noch eine ganze Menge!

LG TinaF
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Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #124 am: 10. Oktober 2013, 21:50:43 »
Liebe Tina,
habe gerade gemeinsam mit meiner Frau deine lieben Zeilen gelesen. Sie hat dir zugestimmt und hat gesagt ich soll mir Zeit lassen und alles in Ruhe angehen . Auch wenn es leichter klingt als es ist man muss sich dann einfach bremsen und die Zeit wird es dann bringen. Zur Zeit geht es mir ganz gut bis auf einen schwammigen Kopf und Geräusche ist alles gut. Mit dem dem Schmerzmittel muss ich passen das soll ich jetzt langsam runter dosieren . Ich will aber auch nicht so schnell . Hat jemand damit Erfahrung zur Zeit nehme ich noch Novalgin 500-500-500-500 ??

Liebe Grüße und für alle hier Gute Fortschritte und alles nur das Beste

Thomas
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Offline haijaa

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #125 am: 10. Oktober 2013, 22:13:18 »
Hallo Thomas,
mir ging es ähnlich, wie dir nach der OP und weil du fragst nach Erfahrungen, möchte ich versuchen, dir zu erzählen, obwohl es ja schon länger her ist

wobei ich auch "nur" ein Meningeom habe ...

nach 3 schrecklichen Tagen postoperativ,die vorallem durch die desolate pflegerische Versorgung entstanden, ging es mir gut im Krankenhaus.
Vom Sozialdienst wurde mir eine AHB empfohlen, der Arzt fand sie nicht nötig- ich wollte nach hause zu meiner Tochter,  da ich alleinerziehend war, wollte ich sie nicht länger fremdunterbringen.

für zu Hause habe ich mir (allein) für 14 Tage oder 3 Wochen? eine Haushaltshilfe organisiert nachdem ich schon nach 3 Tagen( die ich bei Freunden verbrachte) merkte, dass es nicht geht...

ich merkte in den ersten 14 Tagen, post Krankenhaus, wozu ich bisher mein Hirn brauchte, und wie es sich anfühlt, wenn es nicht so funktioniert wie früher und WIE schwer es ist diesen  FUNKTIONSAUSFALL  oder die FUNKTIONSVERZÖGERUNG nach außen zu kommunizieren...da ich ja "normal" sprach, gehen konnte usw.
- ich konnte nur wenige Minuten telefonieren, dann schaltete sich etwas in mir ab und ich bekam erst verzögert mit, dass ich garnicht mehr zugehört hatte
- ich wollte im Kochtopf etwas umrühren und meine Tochter stellte mir eine einfache Frage zu ihren Hausaufgaben ... ich weiss noch, dass es mich sehr erschreckt hat, dass beides nicht ging und ich garnicht wusste, wie ich damit umgehe und es auch länger brauchte, bis ich realisierte, was ich stattdessen tun kann- also z.B. Löffel weglegen, und zur Tochter gehen...
- ein Bus war beim Einkaufen weggefahren und mir fiel nicht ein, was ich stattdessen tun konnte... ich wollte etwas denken, doch es kam nichts, ich brach in Tränen aus und konnte nicht erklären, worin mein Problem besteht... in meinen Augen dauerte es ewig bis ich mich beruhigt hatte und sich Lösungen "denken" ließen
- Lärm, Stadt, viele Menschen ging garnicht

und es war mir oberpeinlich...

und heute denke ich, was in solchen Momenten  dazu kommt ist eine riesige Angst, ob alles wieder wird ...und die lähmt zusätzlich
und dieses Waidwunde, dass schon Fr. Ypsilon beschreibt... vlt. ist es das was du mit "vom LKW überfahren" versucht hast zu beschreiben, erkläre ich mir auch mit dem Eingriff "ins Hirn" überhaupt, ich glaube das ist "von der Natur aus" ;) nicht vorgesehen...

JA, ES WIRD WIEDER, bei manchen kommt alles wieder und bei manchen bleiben "Dinge"... die Angst, was das sein kann, ist nicht selbst unterstützend... was MIR half:
- ohne Druck üben... ich habe irgendwann angefangen zu laufen, weil ich gelesen hatte,dass das gut fürs Hirn ist(abgekürzt ausgedrückt)  und habe mit 5min. angefangen und habe mir nach und nach eine Technik angewöhnt, bei der der Kopf nicht mehr wehtat
und ich nicht mehr lief wie ein Kartoffelsack
-meine Grenzen wahrzunehmen und sie anerkennen, das war schwer und traurig...

und was auch  half, (wozu ich  therapeut. Begleitung brauchte um dies wiederzuerlernen und zu entdecken) so etwas wie "an mich glauben" , ich finde schwer Worte dafür ... das was MICH... und auch DICH ausmacht, ist unzerstörbar und DAS ist das was eigentlich zählt...

damit will ich deine existentiellen/beruflichen/Versorger?  Sorgen nicht kleinreden, für die galt es auch bei mir  Lösungen zu finden... und sie lassen sich finden ...

was ich lange hatte, war so ein Badekappengefühl und eine Art Nebel im Kopf, vlt. ist es dasselbe wie Watte... es begleitete mich die ersten 6 Monate ( lag es an den Epimedikamenten??) und tauchte später nochmal auf als es mir psychisch( Tumorunabhängig)  schlecht ging

eine riesige Hilfe war für MICH ,  die Info von einem Neuropsychologen in der Reha, die ich  erst 3 Jahre nach OP antrat:

Das Gehirn des Menschen kann mit rekordverdächtigen Zahlen aufwarten: Es ist mit etwa 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen) ausgerüstet. Und obwohl es mit seinen zwei Kilogramm nur ungefähr drei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verschlingt es enorme Mengen an Energie: Etwa 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Körpers beansprucht das Gehirn für sich.
er hat fast exakt das gleiche gesagt, dfand es gerade hier:  http://www.netdoktor.de/Gesund-Leben/Anatomie/Gehirn-Aufbau-und-Funktionen-9372.html

DAS hat mir sooviel erklärt, besonders meine herabgesetzte Belastbarkeit... und wie hoch ist dann erst der Verbrauch nach OP und wenn das Gehirn sich neue Wege suchen muss- Umgehungskreisläufe für Blutgefäße und für Nerven sich bilden?!

oh je, jetzt ist das posting schon so lang geworden...

du fragtest noch nach AHB... ich war zur REHA in den Schmieder Kliniken in Gailingen am Bodensee,  sie bieten auch AHB Plätze an -ich war mit der Abteilung Psychotherapeutische Neurologie sehr zufrieden-
ich weiss nicht, ob man zur Anschlussheilbehandlung auch eine Wunschklinik benennen darf-beim Antrag (oder evtl. nachreichen?), wenn ja gibts hier ein gutes Formular dafür:
http://www.quellenhof.de/fileadmin/bilderpool/quellenhof/downloads/130117_Antrag_Wunschklinik.pdf

soweit, das reicht ja jetzt auch ;) ::)
lg

Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #126 am: 12. Oktober 2013, 08:46:44 »
Hallo Haijaa,
danke für deinen ausführlichen Bericht konnte mich sofort 1 zu 1 reinversetzen.
Es ist vielleicht so wenn alles so super lief mit der OP rechnet man nicht mit späteren Problemen. Da war ich wohl ein wenig zu blauäugig. Mensch was mir für Sachen durch den Kopf gegangen sind als der Notarzt mich abgeholt hat kannst Du dir nicht vorstellen. Das wars jetzt, ist die OP doch nicht gut gewesen ich sehe meine Familie nie wieder ich habe zwar noch nie Drogen genommen kam mir aber vor wie auf einem Trip. Ich hoffe sowas muss ich nie wieder erleben. Sonst geht es mir zur Zeit ganz gut, nur halt dieses schwammige Gefühl im Kopf und die Geräusche. Mal sehen wie es weiter geht und was die AHB für Fortschritte bringt.

Ich möchte mich bei Allen bedanken für die netten Worte und den Zuspruch den ich erhalten habe das hilft wirklich weiter . Danke weiter so.

Thomas
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Offline KaSy

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #127 am: 13. Oktober 2013, 20:15:40 »
Hallo, Telekomtoto,

Du fragst immer wieder nach den eigenartigen "Watte"-Gefühlen in Deinem Kopf.

Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass sie von der noch recht hohen Dosis Novalgin kommen, die Du nach fast drei Wochen immer noch nimmst.
Hast Du denn tatsächlich noch Kopf-SCHMERZEN?
Oder traust Du Dich einfach nicht, sie nach und nach abzusetzen, weil Du Kopfschmerzen befürchtest?

Ich selbst habe recht bald nach der OP versucht, die Schmerzmittel niedriger zu dosieren und spätestens zu Hause abzusetzen. Ich hatte eher Panik, Schmerzmittelsüchtig zu werden, was natürlich totaler Quatsch ist, wenn man Schmerzmittel wirklich braucht. Dann sollte man sie auch unbedingt (kontrolliert) nehmen, denn Schmerzen belasten den gesamten Körper(!), machen uns außerdem unglücklich und behindern unsere positive Stimmung, die man zur Heilung benötigt.

Ich würde an Deiner Stelle so vorgehen, dass Du täglich eine Novalgin 500 weglässt, so dass Du am vierten Tag keine mehr nimmst. Wenn Kopfschmerzen WIRKLICH entstehen sollten, dann nimmst Du eine mehr und versuchst es nach einer Woche noch einmal. Du kannst auch auf andere Schmerzmittel umstellen, denn Novalgin sind recht stark wirksam.
Ich denke, dass sich das Wattegefühl deutlich verringern wird, denn Schmerzmittel wirken ja über das Gehirn, sie schränken die Weiterleitung der Schmerzempfindungen ein. Und das schränkt auch das klare Denken ein.

Ob Antiepileptika auch ein Wattegefühl verursachen, weiß ich zu meinem Glück nicht. Aber ich hatte nach den letzten OP zeitweise heftige Erregungszustände, starke Angst, Zittern, bis hin zu Aggressionen, Wutausbrüchen, heftige Heulattacken. Ich erhielt dagegen das Mittel TAVOR, das auch als Notfallmedikament bei sich anbahnenden Epi-Anfällen eingesetzt wird. So manche Epileptiker haben es ständig bei sich, um einen sich ankündigenden Anfall zu verhindern oder in seiner Wirkung abzuschwächen. Mir sagte der Arzt, ich würde danach "runterkommen", müder werden, sollte unter dem Einfluss von Tavor keinesfalls Auto fahren. Die Wirkung dieses Medikaments trat recht zügig ein und nach einiger Zeit fühlte ich auch die dämpfende Wirkung auf das Gehirn, ähnlich wie Watte.

Ob Deine Epi-Medis das auch versursachen, weiß ich nicht. Das müsste im Beipackzettel stehen. Hier im Forum wurden bisher nur Vermutungen geäußert, dass es so sein könnte. Gerade in den Tagen und ersten Wochen nach einer Hirn-OP gibt es viele neue Faktoren, die Änderungen im Körper vorübergehend auslösen können.

Da heißt es wirklich GEDULD haben.

Ich hatte bei der Info meiner Hausärztin über meinen ersten HT auch so locker gedacht: Bei einer Blinddarm-OP bleibt man sechs Wochen zu Hause, am Kopf wird es wohl länger dauern, vielleicht zwölf Wochen oder so. Es war für mich ein riesen Schock, dass der NC sofort von einem halben Jahr sprach. Und meine Erfahrungen sagen, dass bei gutem Verlauf anderthalb Jahre vergehen, bis man mit sich wieder zufrieden ist. Nicht weil man wirklich wieder so ist wie vorher, das ist man nicht, sondern weil man mit den Folgen zu leben gelernt hat.

Versuch es erstmal mit dem Reduzieren der Schmerzmittel und dann kommt nach und nach ein Stück Optimismus zurück.
Zweifle bitte nicht daran, dass Du die OP hast machen lassen! Der Tumor wäre gewachsen, er hätte Funktionen eingeschränkt, weil er zuwenig Platz im Schädel hat. Ein Hirntumor ist wegen der Lage im Kopf potenziell tödlich. Du hast richtig entschieden!
Und lass Dir Zeit!
In der AHB wirst Du Zeit und Anregungen haben. Kümmere Dich dort rasch um psychologische Betreuung!! Und um Kontakt zu anderen Patienten.

Alles Gute!!
(Drückste mir fürs morgige MRT die Daumen?)
KaSy
  
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2013, 12:30:56 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #128 am: 13. Oktober 2013, 20:50:01 »
Hallo Kasy,
natürlich drücke ich Dir  die Daumen für dein MRT morgen nur das Beste wünsche ich.

Da ich nach der OP schnell nach Hause gekommen bin und es dann zu plötzlichen Problemen kam, wurde das Keppra 1000-0-1000 aufdosiert sowie das Schmerzmittel verabreicht.
Heute Abend lasse ich die letzte Novalgin weg 500-500-500-0.
Morgen gehe ich zum Hausarzt und werde da nochmals gezielt fragen nach dem Novalgin.

Zur Zeit warte ich auf die Unterlagen für die AHB. Mit dem Neurologen ist das nicht so einfach da bekommt man nicht so kurzfristig einen Termin . Da habe ich erst im November einen Termin ergattert. Weiterhin habe ich beim NC für den 15.11. einen Termin zur weiteren Vorgehensweise mit dem Rest des Tumors. Ein MRT ist für Januar geplant . Soweit geht es mir gut nur das wattige schwammige Gefühl im Kopf und die Geräusche im linken Ohr so eine Art Echo oder Wiederhall .

Ja du hast Recht mit den Schmerzmitteln vielleicht habe ich Angst vor Schmerzen deshalb habe ich die Dosis noch so gelassen.

Für morgen sind die Daumen gedrückt.

Liebe Grüße Thomas
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Offline krimi

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #129 am: 13. Oktober 2013, 22:29:56 »
Hallo Telekomtoto,

ich habe heute erst die Beiträge der letzten Tage in deinem Thread gelesen.

Mir kommt wie KaSy die Frage auf, ob du wirklich noch Schmerzmittel brauchst? Novalgin sind schon recht heftig. Nimmst du sie als Tabletten? Tropfen kann man besser runter dosieren.

Das Keppra ist auch schon recht hoch dosiert. Ich bin jetzt nicht so auf dem Laufenden: Hattest du nach der OP Anfälle die so eine hohe Dosierung erfordern? Ein Antiepileptikum verringert die erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn. Dabei verhindern sie entweder die Entstehung einer übersteigerten Nervenentladung oder deren Ausbreitung.
Viele Antiepileptika haben eine müde machende Wirkung.

Du nimmst nun Novalgin als Schmerzhemmer (Novalgin macht auch müde) und Keppra. Jedes für sich allein hat schon diese müde machende Wirkung. Und beides in Kombination kann dieses schwammige, Watte artige Gefühl im Kopf schon verursachen.

In meiner Eindosierungsphase machte Keppra mich auch müde. Dies hat sich nach der Eingewöhnung gegeben.
Dieses schwammige Gefühl bei dir kann sich also auch nach Absetzen des Novalgin geben oder wenn du dich an das Keppra gewöhnt hast.

Was eine Klinikwahl für eine AHB angeht – ich habe mir damals eine Klinik ausgesucht in die ich dann fuhr, obwohl der Mitarbeiter des Sozialen Dienstes von der Uni-Klinik mich an einer anderen AHB/Reha-Klinik angemeldet hatte.
Das Beste wäre du rufst den Sozialen Dienst der die AHB für dich beantragt hat an und sprichst mit den Mitarbeitern über die Klinikauswahl. Eigentlich ist da immer etwas zu machen.
Die Klinikauswahl ging auch bei der AHB in diesem Jahr bei mir.

Ich wünsche dir morgen ein gutes Gespräch mit deinem Hausarzt.

Viele Grüße
krimi
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2013, 00:35:58 von krimi »
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Offline carpediem

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #130 am: 13. Oktober 2013, 23:20:22 »
Hallo Thomas,

ich lese regelmaessig die 'neuesten Beitreage mit. Und da mein Tumor an aehnlicher stelle war und meine OP sich mit deiner vergleichen laesst, soweit das ueberhaupt moeglich ist, habe ich beschlossen dir zu schreiben. 

Auch ich wurde recht schnell nach der 1. OP entlassen (nach drei Tagen). Dass du noch Schmerztabletten nimmst wundert auch mich, denn ich hatte gar keine gebraucht bei meinen zwei OPs.  Anfangs hatte ich angenommen, dass man mir automatisch etwas gibt.  Man hat mich auf der ITS jedoch gefragt, wie ich mich fuehle und ob ich Schmerzen haette und etwas einnehmen moecht dagegen.  Ich hatte jedoch keine und so habe ich abgelehnt.  Bei meiner zweiten OP (zwei Jahre spaeter) das Gleiche, da habe ich aber nachgefragt ob ich denn nichts bekomme und man saget mir, nur wenn ich es wuensche, also nicht automatisch.  Ich hatte jedoch keine grossen Schmerzen, und so lehnte ich wieder ab. 

Dass jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat ist mir klar und ich moechte Dir nur deine Bedenken/Angst nehmen deine Tabletten abzusetzen.  Sicher nicht auf einmal, sonder so wie Krimi es geschrieben hat, langsam nach und nach reduzieren. Ich denke auch, dass das schwammige Gefuehl im Kopf davon kommen kann, sicher nicht muss. 

Es braucht alles seine Zeit und du wirst sehen, dir geht es mit der Zeit immer besser.  Ich hatte ein Oligoastro grad II, Zufallsbefund April 2006, 2 1/2 Jahre wait-and-see, 1. OP 12/2008, 2.OP 11/2010.  Ich gehe voll arbeiten und mir geht es gut.

Ich wuensche dir alles Gute, Geduld und verstaendliche Mitmenschen.
Carpediem

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #131 am: 16. Oktober 2013, 11:36:15 »
Hallo Carpediem,
danke für deinen Bericht.
Mir geht es soweit gut ,das Novalgin soll zum Wochenende aud Null auslaufen.

Körperlich fühl ich mich wohl, bin zwar noch nicht so belastbar aber gehe jeden Tag spazieren .
Die größten Probleme macht mir mein Kopf, Geräusche beim spazieren gehen als ob jemand hinter mir ist , manchmal hören sich Stimmen im Radio oder Fernsehen verzerrt an so wie Mickey Mouse .
Das Ganze dauert ein paar Minuten und dann ist wieder gut. Geistig fühle ich mich fit merke aber  das gewisse Abläufe nicht so richtig funktionieren. Anders kann ich es nicht erklären.

Zur Zeit warte ich auf die Unterlagen zur AHB die zeitnah starten soll.
Aktuell bin ich krank geschrieben und warte auf die Dinge die kommen.

Ich soll jetzt erstmal für mind. 3 Monate kein Auto fahren und in 3 Monaten zur MRT Kontrolle.
Vorher möchte noch der NC mit mir die weitere Vorgehensweise besprechen was mit dem Rest des Tumor passieren soll der stehen geblieben ist.

Ich hoffe ich finde zu meiner alten Form zurück.

Liebe Grüße

Thomas
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Offline jannopeter

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #132 am: 17. Oktober 2013, 07:57:13 »
Hallo Thomas
Ich finde es toll wie mutig und entschlossen du deinem ex-Untermieter entgegentrittst. Aber so ein messie hinterlässt Unrat, Müll und Verwüstung! Es dauert seine zeit wieder normalzustand herzustellen und bis es wieder heimelig ist...

Steck dir Ziele - aber vlt in kleineren Etappen?! Dann bist du mit dir und deinem Kopf wieder zufriedener. Natürlich wünsche ich dir, dass du wieder so fit wirst wie zuvor! Aber du als Mensch bist ein anderer geworden und ich glaube dass die meist keine schlechte Veränderung wär. Nimm die op als das was es ist und sei froh über dein zweites bewusstere Leben

Alles gute
Jannopeter

Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #133 am: 17. Oktober 2013, 10:56:58 »
Hallo Jannopeter,
danke für deine Antwort,ja Du hast Recht andere hatten nicht so ein Glück nach der OP über all Ihre Sinne zu verfügen. Wie es wird zeigt die Zukunft und hängt auch viel von meiner Einstellung zum Leben ab. Ich versuche jeden Tag zu genießen und die Einschränkungen als Herausforderung zu sehen.

Liebe Grüße Thomas
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Offline Telekomtoto

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Re:Oligodendrogliom WHO II Vorst. telekomtoto. (Betroffener)
« Antwort #134 am: 22. Oktober 2013, 16:51:23 »
Hallo Zusammen,
heute sind es genau 4 Wochen her das die OP gelaufen ist .
Zur Zeit warte ich auf die AHB Unterlagen von der Rentenkasse.
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht mit dem Einstieg ins "normale Leben " Wie lange hat das bei Euch gedauert welche Probleme hattet Ihr damit ? Da ich als Empfehlung mit auf den Weg bekommen habe 3 Monate kein Auto zu fahren ist es für mich im Vertrieb doppelt schwer. Weiterhin fehlen mir nach 3-4 Monaten krank die Kundenkontakte für den Wiedereinstieg. Es wäre schön wenn Ihr mir von eurem Einstieg ein wenig berichten könntet.

Soll nicht eine AHB spätestens 14 Tage nach Entlassung aus dem Krankenhaus starten ??

Liebe Grüße und immer positive MRT,s  Thomas
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