HirnTumor-Forum

Autor Thema: Frustecke...gleichgültige Ärzte und schwärmende Ambulanzsekretärinnen  (Gelesen 9190 mal)

Offline Bluebird

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Hallo,

als bisher positiv eingestellte Meningeom-Betroffene habe ich heute allen Grund, mal so richtig vom Stapel zu lassen. Um es mit einer meiner Lieblingsinterpretinnen PINK zu sagen "I had a shit day!"

Gestern hatte ich also einen Termin mit meinem NC wegen der aktuellen Schädel-MRT-Aufnahmen und vor allem auch wegen der HWS-Bilder, die einen Bandscheibenvorfall mit Bedrängung der Nerven zeigen. Am Nachmittag zuvor versicherte ich mich im Ambulanzsekretariat, dass der Termin auch steht, was mir bestätigt wurde.
Ich war also gestern früh unterwegs, weil ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln in den Vorort der Nachbarstadt fahren muss. Erfahre dann von just dieser Ambulanzsekretärin, dass sie versucht habe, mich morgens telefonisch zu erreichen, weil mein NC wegen seines ganztägigen Einsatzes im OP den Termin nicht wahrnehmen kann!
Auf die Frage, ob ich ggf. nächsten Dienstag auf Abruf daheim warten möchte, ohne zu wissen, ob es dann klappt, oder mit einem anderen Arzt sprechen würde, wählte ich die zweite Möglichkeit.
Über eine Stunde saß ich nun da und wartete. bis es endlich soweit war.
Dieser OA sah sich    e i n e  Aufnahme des MRTs an, konnte angeblich die CD aus dem Vorjahr zum Vergleich nicht hochladen, konnte angeblich das Meningeom nicht ausmessen und meinte zu dem Bandscheibenvorfall "da haben Sie ein Problem, aber darum geht es ja heute nicht!"
Ich wollte wissen, ob der Radiologe recht hat, dass der Tumor unverändert ist. Daraufhin der Arzt, ohne den Bericht lesen zu wollen, "dem will ich Glauben schenken, eine Messskala habe ich hier nicht!" Erwähnen muss ich noch, dass er für ca. 7 Minuten den Raum verließ, um mit einem Assistenten zu reden, der aber meinte, es sei nicht so dringend. Zwischendurch am Telefon geplaudert hat er dann auch noch, während ich da wie bestellt und nicht abgeholt saß.
Resultat: es wäre besser, wenn das Meningeom raus operiert würde, aber es besteht keine Not.
Ich bin ziemlich gefrustet, denn zu dem Ergebnis komme selbst ich, weiß aber immer noch nicht, was in Sachen Bandscheibenprolaps anliegt.
Und diese selbstherrliche Ambulanzsekretärin, auch keine junge Frau mehr, habe ich inzwischen mit ihrer dauernden Schwärmerei für irgendwelche Professoren und Oberärzte langsam gefressen. "Ach, der hat so tolle wuschelige Haare und ist ja so witzig!" Selten so gelacht... ??? ;D  >:(
Ich möchte mal wissen, wie sie sich fühlen würde, wenn sie so krank wäre wie ich und so verschaukelt würde.
Mein Vertrauen in die von mir kürzlich noch hochgelobte Klinik hat einen gehörigen Dämpfer gekriegt.

Danke fürs Lesen
Gruß
Bluebird
« Letzte Änderung: 10. August 2013, 08:40:08 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

meike

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....Mann, Mann, Mann......
...ich lese Deine Zeilen und mir schwillt der Kamm!!! >:(

Mehr kann ich gerade nicht dazu sagen, weil ich so wütend werde,
wie Du es wahrscheinlich seit gestern schon bist.

Ich schicke Dir verständnisvolle Grüße und befürworte die
FRUSTECKE!!!!

Alles Liebe,
Meike

Offline Bluebird

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DANKE, Meike. Du hast es erkannt.
Ich bin nicht nur wütend, sondern sehr traurig, weil ich noch letztes Jahr glaubte, endlich
einen NC gefunden zu haben, der sich gewissenhaft und kompetent mit meiner/meinen Erkrankung/en auseinandersetzt. Nun stehe ich wieder da ohne Vertrauen und ratlos, wohin, wenn ich mich operieren lassen will.

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Offline frauypsilon

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Hallo bluebird,

auch von mir mein Mitgefühl und das Verständnis für deine Traurigkeit und vielleicht auch Wut.
Ich kenne das, hatte ich doch zunächst hier in Köln beim NC ein gutes Gefühl.
Man fühlt sich dann so ohnmächtig und unwert, wenn man so behandelt wird. Hat man doch schon den ganzen Sch... an der Backe und muss sich dann noch mit den Ärzten und deren Nicht-Verhalten rumschlagen.

Das kostet so viel Kraft, die man lieber woanders einsetzen würde und auch dringend woanders braucht. Ich habe auch bei anderen Ärzten schon solche Erfahrungen gemacht, wo ich dann heulend nach Hause kam vor Wut und Frust.

Was hältst du von Freiburg oder ist das zu weit für dich? ich fühle mich dort (derzeit, aber ich will ja nicht unken) gut aufgehoben.
Und was ist mit Köln, wo ich zwar gar nicht glücklich war, aber manu13 ganz andere Erfahrungen gemacht hat?

Es ist bitter für dich, wenn du glaubst, gut aufgehoben zu sein und dann von vorn beginnen mußt.

Gib nicht auf!

Viele liebe Mutmachgrüße und genieß trotz allem das Wochenende,
frauypsilon
"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende..." (Oscar Wilde)

fips2

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Hallo bluebird
Lass dich mal im den Arm nehmen. Tritt mal feste an nen Fußball und lass mal deinen Frust raus.
Zahl mal langsam bis hundert--- ok ?

So nun mal zur Sache.
Dass in großen Kliniken ab und an mal was dazwischen kommt kennst du ja mit der zeit.
Dass manche Tippsen was an der Tippse haben--- nun gut.  Sie hat ja den Dachschaden.
Da nützt eigentlich nur die frage, ob sie wirklich glaubt dass dich das interessiert.

Nun aber mal zu den Fakten.
Sie hat dich immerhin versucht zu erreichen weil der Arzt verhindert war. Das hat leider nicht geklappt, ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Immerhin hast du einen Ersatz bekommen. Ist ja schon mal was. Dass der sich als inkompetent für dich gezeigt hat ist traurig und ärgerlich, aber auch kein Grund sich selbst Stress zu machen.
Ich hab mir in solchen Situationen angewöhnt das Gespräch freundlich zu unterbrechen und den Arzt auf sein von mir gefühltes Desinteresse anzusprechen. Entweder er kommt jetzt zu Pötte oder Ende Gelände , mit neuem Termin beim ursprünglich gewählten Arzt.

Ich hab durchaus Verständnis für deine Lage , da ich das die Tage selbst mit gemacht habe. Ich hatte auch eine Mords Wut. Im Endeffekt hat sich aber gezeigt, als ich bei andren Ärzten war die mich ernst nahmen, dass er seine Retourkutsche bekam ohne mein weiteres Zutun.
Er hat sich so halbwegs dafür entschuldigt und eine Ausrede gesucht.  Ich hab's wohlwollend angenommen und er ist jetzt handzahm. :-)
Geh die Sache doch noch mal an wie geplant. Sag dann aber in nem freundlichen Ton, ohne Vorwürfe, dass du vom letzten Besuch enttäuscht warst, weil du dich. Nicht ernst genommen fühltest. Du kannst ruhig erwähnen, dass du schon länger in einem großen Forum Zugänge bist und sogar Moderator warst. Also ganz so unwissend, was die Materie angeht, bist du nicht.
Meiner Erfahrung nach wird da schon was im positiven Sinne, für die Zukunft geschehen.

GLG u igB fips2

Offline Bluebird

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Hallo Frau Ypsilon,

Dankeschön für Deine Antwort. Ich weiß, ich stehe nicht allein mit solchen frustrierenden Erfahrungen da. Vielleicht muss ich endlich mal kapieren, dass man als Kassenpatient immer mehr zur 2. Wahl wird.
Es gibt ganz sicher viele andere sehr gute NC-Kliniken in Deutschland,
ich habe mehrere Meinungen vorliegen, persönlich oder schriftlich.
Derzeit halte ich noch an meiner Entscheidung fest, mich dort operieren zu lassen,
wo ich mir seit vielen Jahren Rat hole. Allerdings nur bei dem NC, der mich in 2010
und 2012 sehr gründlich neurologisch untersuchte, mich als Patientin wahrnahm und achtete und sehr gut aufklärte.

Hallo fips2.

auch Dir vielen Dank für die mitfühlenden Worte und guten Tipps. Ich bin derzeit halt auch etwas sensibel gestrickt, ein Umzug steht demnächst an mit viel Stress, die Darmgeschichte ist noch nicht ausgestanden, wird ggf. nochmal akut und dann das frustrierende Gespräch gestern und die bleibende Ungewissheit wegen des Prolaps.
Ich verfluche weder die Klinik noch die Ambulanzsekretärin von Grund auf (wobei es schon nervig ist, wenn sie mir bei jedem meiner Termine eigentlich einen anderen Arzt als den, den ich möchte, wärmstens "ans Herz legen will"), habe aber aus dieser Erfahrung für mich die Erkenntnis gezogen, dass es beim nächsten Mal -falls es ein nächstes Mal gibt - so nicht laufen wird, weil ich mich dann gleich auf dem Absatz umdrehe.
Ich halte an meiner Entscheidung fest, dass mich der NC aus der Beratung 2010/2012 operieren soll. Falls das aus  irgendwelchen Gründen nicht möglich gemacht wird, gehe ich in eine andere Klinik.
Ein anderer Chirurg aus dem Team kommt für mich als Operateur nicht in Betracht.
Heutzutage muss man tatsächlich mal Tacheles reden, damit es wieder fluppt. Ist mir zumindest bei meinem neuen Hausarzt/Internist gelungen. Ich bin lernfähig. ;)

LG
Bluebird :)

« Letzte Änderung: 10. August 2013, 18:48:23 von Bluebird »
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Offline frauypsilon

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Hallo Bluebird,

dass hört sich doch nach einem guten Plan an.

Übrigens: Ich war 10 Jahre über meinen Mann privat versichert, aber da war auch nicht alles Gold. Du bekommst zwar schnell die Termine, aber das ist keine Garantie dafür, dass der Arzt dich dann auch menschlich und fachlich gut behandelt. Im Zweifel wollen die nur dein Geld. Und auch dort bin ich schon am Boden rausgegangen, weil ich dermaßen arrogant behandelt wurde. Ich glaube, bei manchen Fachrichtungen wird das Fach Arroganz noch nebenbei mit gelehrt.

In diesem Sinne alles Gute, du wirst es schon richtig machen.

lg
frauypsilon
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