Hallo Susanne,
also mit einem 6-Bett-Zimmer musst Du in Bogenhausen nicht rechnen, meines Wissens sind dort 2-Bett-Zimmer die Regelleistung, Einzelzimmer gibt es für Privatpatienten oder Kassenpatienten mit Zusatzversicherung.
Ich kenne jemanden, der in Bogenhausen operiert wurde und sehr zufrieden war. Entscheidend ist aber vor allem Dein Bauchgefühl und das scheint ja in Bezug auf Bogenhausen sehr gut zu sein. Das ist die Hauptsache! Es freut mich, dass Du ein gutes Gespräch hattest, Deine Fragen beantwortet wurden und Du insgesamt ein gutes Gefühl hast.
Nicht jeder verbringt die erste Nacht auf der Intensivstation, aber die allermeisten schon, ich auch. Mir ging es wie Dir, Intensivstation klingt schon heftig, da will man nicht hin, aber es dient einfach der Sicherheit der Patienten. Nirgendwo wird man so intensiv (wie der Name schon sagt) überwacht, wie dort. Meine OP endete um 19 Uhr, mein Mann war um 20 Uhr ganz kurz bei mir, daran habe ich aber nur eine äußerst vage Erinnerung, ich war noch im Narkoserausch
und habe wohl etwas randaliert
. Irgendwann in der Nacht bin ich aufgewacht, wann genau weiß ich nicht, da meine Augen aufgrund der Lage des Tumors komplett zugeschwollen haben. Ein Pfleger (für zwei Patienten) hat mir sofort was zum Kühlen gebracht und mir auch erklärt, warum ich vorübergehend nicht sehen kann.
Ich erinnere mich, dass eine Ärztin mal nach mir gesehen hat, dann war Schichtwechsel, ich wurde gewaschen und bekam mein Frühstück, dann war Visite und der Professor, der mich am Vortag operiert hat, entschied, dass ich zurück auf die Normalstation könne. Das habe ich echt gern gehört! Den ersten postoperativen Tag habe ich mit Kühlen verbracht, am Nachmittag konnte ich ein bisschen was sehen, das war ein gewaltiger Fortschritt. In der Nacht auf den zweiten postoperativen Tag hatte ich Schmerzen, nicht nur im Kopf, sondern auch im Rücken. Wie sich später herausgestellt hat, hatte ich ein riesiges Hämatom am Po, das kam von der Lagerung, ich war zehn Stunden im OP. Ich habe aber anfangs regelmäßig Schmerzmittel bekommen.
Übrigens, wenn Du ein Schmerzmittel bekommst, aber weiterhin Schmerzen hast, dann frag ruhig nach einem anderen. Wie meinte ein Pfleger zu mir: "Einfach was sagen, wir haben echt ein großes Angebot."
Ab dem zweiten postoperativen Tag wurde ich so allmählich "entkabelt", Blasenkatheder früh, Drainage abends, am dritten Tag kam dann auch der ZVK weg. Am zweiten Tag konnte ich früh duschen, eine wahre Wohltat! Und ab dem Tag war ich auch schon wieder zu Fuß unterwegs. Erst auf der Station, dann im Krankenhaus und dann draußen im Park. Ich wollte einfach wieder auf eigenen Beinen stehen und laufen, laufen, laufen. Die Treppen runter war anfangs noch ein Problem, aber mit ein bisschen Training klappte das auch bald wieder.
Die Verläufe sind bei jedem anders, jeder verkraftet das auch anders, bei keinem lässt sich irgendwas vorhersagen. Auch wie es sich für Dich "da oben" anfühlen wird, kann Dir keiner sagen. Ich hatte ein taubes Gefühl und die Narbe hat gezwickt und gezwackt, alles völlig normal.
Und die meisten Meningeome sind gutartig, streng genommen sind es gar keine Hirntumore, die das Hirn infiltrieren, sondern Tumore der Hirnhaut, die das Hirn "nur" verdrängen.
Auf jeden Fall sind Dir meine Daumen für den 04.09. und die Zeit danach sicher. Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit.
LG TinaF