Hallo liebe Forianer,
ich bin w., 36 J., und hatte ein Kavernom im Kleinhirn, das zwei Mal innerhalb von 4 Wochen geblutet hat. Durch die Blutungen kam es zu Schwindel, Gangunsicherheit, Übelkeit und Erbrechen. Mir ging es sehr schlecht und beim zweiten Mal hat es schon heftiger geblutet, weswegen man mir dazu riet, es operativ entfernen zu lassen.
Nach reiflcher Überlegung hab ich mich dann dazu entschieden, mich von zwei Neurochirurgen operieren zu lassen. Am 20.03. ging es in die Reha, wo ich nach 7 Wochen wieder gegangen bin (obwohl mich viele noch länger dabehalten hätten).
Da die OP im Kleinhirn rechts und nahe am Hirnstamm war, funktioniert die Grob-, Fein- und Graphomotorik rechts nicht mehr, bis vor ein paar Wochen saß ich noch im Rollstuhl. Mittlerweile gehe ich am Gehstock, muss aber nach max. 1 km Pause machen und mich setzen. Das Gehen zuhause übe ich seit etwa 2 Wochen, weil ich im DG wohne und eine ziemlich steile Holzwendeltreppe habe, die links fürs Runtergehen kein Geländer hat, wo ich mich festhalten könnte. Ausgerechnet..
Die Grobmotorik ist schon besser, ich kann zB auch schon wieder Schuhe binden, was ja zur Feinmotorik zählt.
Mir fällt auf, dass ich seit der OP vergesslich bin, mich nicht lang konzentrieren kann, recht unfit bin etc.
Das Kavernom saß wohl recht weit hinten, nahe am Hirnstamm, und die Ärzte sind froh, dass ich "überhaupt so gut dastehe". Ich hatte anfangs Probleme mit dem Sprechen, ich war schnell erschöpft und man hat mich kaum verstanden. Die Logopädin in der Reha meinte, es wäre nur Konditionssache. Mittlerweile kann ich wieder viel mehr reden, merke aber, wenn ich müde bin. Dann leidet auch das Sprechen wieder.
Leider finde ich im Internet keine Erfahrungswerte, weil es sehr selten ist, dass Kavernome operiert werden. Ich hatte meines wohl auch von Geburt an, aber da es mehrmals geblutet hat und es mir sehr schlecht ging, ist es erst aufgefallen und alles hat seinen Gang genommen.
Am 22.06.15 will ich mit der Wiedereingliederung starten, erstmal mit 2 Stunden. Heute ist so ein Tag, da würde ich es am liebsten auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben, weil ich mir mir bewusst bin, was ich alles (noch) nicht kann
( Noch dazu hab ich die Treppe, ich hole am Donnerstag endlich meinen Hund wieder, muss aber 3x Gassi laufen, ich bekomme 2-3x/Woche Ergo und 1-2x/Woche Physio, musskochen und meinen Haushalt machen usw. Das hört sich alles so viel an.. andererseits bekomme ich zur Zeit Krankengeld und da ich alleinstehend bin, kann ich das nicht monatelang mehr mitmachen..
Mir geht um Austausch mit Betroffenen, um Erfahrungswerte, jemand der auch "etwas" im Kleinhirn rechts hatte und ähnliche Ausfallerscheinungen hat/hatte. Wie geht ihr damit um? Wie lange nach der OP habt ihr wieder arbeiten angefangen? Wie geht es Euch allgemein?
Viele Grüße
Carola