Hallo, Anna,
ja, wie Du schreibst, man kann viel verkraften, wenn man muss, aber es immer zu akzeptieren, das fällt schwerer. Immer gut damit leben, ist auch nicht einfach, also es geht nicht. Meine Familie und Freunde haben viel Verständnis aufbringen müssen und sie taten mir Leid und es ist auch heute noch immer wieder so. Sie schonen mich, auch das ist für mich nicht immer einfach, wenn ich es bemerke, aber ich weiß, dass sie es sehr gut meinen und es ist ja auch gut.
Dass das Karpaltunnelsyndrom nach Schwangerschaften auftritt, ist mir neu. Ich habe drei Kinder und hatte das nicht und kenne das auch von meiner Mutter und meiner Tochter / Schwiegertöchtern nicht.
Aber das Problem mit dem Blutspenden kenne ich. Ich hatte als 18-jährige Studentin begonnen, mehrmals im Jahr Blut zu spenden, setzte dann während der Schwangerschaften aus und ging danach wieder regelmäßig hin. Auch noch nach der ersten Kopf-OP bis ziemlich kurz vor der zweiten. Danach tauchte in dem Fragebogen diese veränderte Frage auf, ob man jemals am Kopf operiert worden sei und das war dann ein generelles Ausschlusskriterium. Natürlich hat die Tatsache, dass man am Kopf operiert worden ist, nichts mit der Beschaffenheit des Blutes zu tun. Es geht um den Schutz dieses Personenkreises. Das akzeptierte ich für mich. Ich kenne viele, die nie Blut spenden, obwohl sie kerngesund sind. Ich habe immerhin 30 mal Blut gespendet, allerdings bei den ersten beiden OP auch selbst einige Konserven erhalten müssen – aber ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das Fremdblut hatte bei mir auch keine nachteiligen Folgen!
Als Du hier schriebst, war ich im Urlaub, eigentlich in meiner Traumgegend, die mir seit über zwanzig Jahren zu einer zweiten Heimat geworden ist. War es die zu große Hitze, die vielen Umleitungen, die Wespenplage oder eigentlich ICH – ich habe es versucht, aber ich konnte es diesmal nicht genießen. Ich wollte in dieser wunderbaren Sächsischen Schweiz wandern, die Ruhe der kleinen romantischen einsamen Hütte genießen, an der Elbe spazieren – täglich kamen irgendwann Tränen. Wie oft hatte ich früher gerade hier Ruhe und Kraft nach dem beruflichen Alltag und nach den Krankheiten gefunden. Diesmal bin ich Tage früher wieder nach Hause gefahren. Es ist gut so.
Ich überlege immer mal wieder, ob Medikamente es mir einfacher machen könnten … und dann raffe ich mich auf und tue etwas und rede mir ein, dass es genug ist, wenn ich wieder an Grenzen gestoßen bin. Andere können mehr, ich nicht, und mitunter tut das sehr weh. Dann denke ich aber wieder: „Blödes Selbstmitleid, anderen geht es sehr viel schlechter“. Na ja, irgendwo dazwischen lebe ich.
Ach ja, zu Deiner Frage wegen der mehrfachen Meningeom-OP. Das ist nicht üblich. Meist sind Meningeome gutartig und eine OP genügt, um sie ganz oder zumindest so weit zu entfernen, dass keine Folgeschäden durch die OP entstehen. Sehr oft können Meningeom-Operierte nach wenigen Jahren der Kontrolle diese Krankheit als überstanden ansehen. Es ist aber ein häufig vorkommender Tumor im Kopf und demzufolge schreiben hier viele und unter denen sind viele, die nach einer solchen OP doch dauerhaft mit OP-Folgen zu tun haben. Bei mir war es so, dass viereinhalb Jahre nach der ersten erfolgreichen OP eines gutartigen (WHO I) Menigeoms ein weiteres in derselben Region festgestellt wurde, das leider den höchsten Grad der „Bösartigkeit“ (WHO III) hatte. Das geschah noch zweimal im Narbenbereich. Die Ärzte vermuteten, dass vereinzelte Zellen übrig geblieben waren und irgendwann „beschlossen hatten“, zu wachsen. Deswegen wurden auch die Bestrahlungen durchgeführt, die eventuelle Restzellen vernichten. Und ich bleibe in den MRT-Kontrollen.
Ich wünsche Dir sehr, dass sich das, was Du als gesundheitliche Probleme hast, sehr rasch immer mehr verringert, bzw. Du damit leben und auch arbeiten kannst. Und irgendwann Kinder bekommen …
Alles Gute!
KaSy