Aa.c. ante cenam - auf Rezepten: vor den Mahlzeiten, vor dem Essen
Ab. - Antibiotikum
Abduktion - Unter Abduktion versteht man die seitliche Wegführung bzw. das Abspreizen eines Körperteils von der Körpermitte oder der Längsachse einer Extremität. Die Abduktion findet in der Frontalebene statt.
ABR - Akute Belastungsreaktion.
Absencen (franz. „Abwesenheit“) - Epileptischer Anfall mit kurzer Bewusstseinspause.
Absencen auch "kleine Anfälle" oder "Petit mal" (französisch: "kleines Übel") genannt. (siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Epilepsie#Anfallsformen)
Abszess - Ein Abszess ist eine Ansammlung von Eiter in einem neu gebildeten Gewebshohlraum – so steht es in medizinischen Lehrbüchern. Eiter besteht unter anderem aus Immunzellen und Bakterien. Er entsteht meist, wenn Krankheitserreger in den Körper eingedrungen sind und sich vermehren. Das körpereigene Immunsystem bekämpft die Erreger, löst eine Entzündungsreaktion aus. Dabei entsteht Eiter, der "Zellmüll" und Abwehrzellen enthält. Bildet sich dabei ein neuer Hohlraum im Gewebe, sprechen Mediziner von einem Abszess. (
http://www.apotheken-umschau.de/abszess)
abszedierend - Ein Abszess bildend.
Acetylcholin - Wichtigster Neurotransmitter (Botenstoffe) des peripheren Nervensystems.
ACTH - adrenocorticotropes Hormon = Hormon der Hirnanhangsdrüse, das die Nebennierenrinde veranlasst, vermehrt Cortisol und weitere Hormone zu bilden und abzugeben, die auf die Organentwicklung und den Stoffwechsel unter anderem krampfhemmend einwirken. Der dem natürlichen ACTH weitgehend entsprechende, synthetisch hergestellte Wirkstoff Tetracosactid wird intramuskulär gespritzt. Wird bei schwer beherrschbaren Epilepsien wie dem West-Syndrom, Lennox-Gastaut, ESES, Landau-Kleffner eingesetzt. Hat erhebliche Nebenwirkungen.
AD - Antidepressiva (Medikamente gegen Depressionen)
Adaptation der Pupillen - Unter Adaptation (lat. adaptare „anpassen“) versteht man beim Auge dessen Anpassung an die im Gesichtsfeld vorherrschenden Leuchtdichten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Adaptation_(Auge)
ÄD - Ärztlicher Dienst
ADD - (englisch: Attention Deficit Disorder) Bezeichnung für ADS (Siehe dort).
Additiv - anfügend, beifügend, ergänzend, hinzufügend, zusammentuend
Add-on-Gabe - Zu einer bereits bestehenden Medikation ein weiteres Medikament hinzufügen, siehe auch Kombinationsbehandlung.
adduziert/Adduktion - die seitliche Heranführung bzw. das Anlegen eines Körperteils zur Körpermitte oder der Längsachse einer Extremität hin. Die Adduktion findet in der Frontalebene statt.
ADHD - (englisch: Attention Deficit/Hyperactivity Disorder) Bezeichnung für ADHS (Siehe dort).
ADHS - Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
ADI - Acceptable daily intake (= Erlaubte Tagesdosis)
Adrenalin - Einer der Neurotransmitter (siehe dort) im zentralen Nervensystem in adrenergen Neuronen (Nervenzellen). Ist außerdem ein im Nebennierenmark gebildetes, bei Stress in den Blutkreislauf ausgeschüttetes Hormon; bewirkt als solches eine Steigerung der Herzfrequenz, einen Anstieg des Blutdrucks, eine Erweiterung der Bronchiolen, eine schnelle Bereitstellung von Energiereserven durch Fettabbau (Lipolyse), die Freisetzung und Biosynthese von Glucose, reguliert die Durchblutung (Zentralisierung) und die Magen-Darm-Tätigkeit (Hemmung).
ADS - Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom ohne auffallende Hyperaktivität
AE - Antiepileptika (Medikamente gegen Epilepsie)
AED - Automatisierter externer Defibrillator, halbautomatischer Defibrillator (siehe Defibrillator)
AEP - Akustisch evozierte Potenziale, messbare leichte elektrische Impulse, die im Stammhirn entstehen, wenn bestimmte Arten von Schallwellen das Ohr treffen. Das Messverfahren nennt man deutsch Hirnstammaudiometrie.
AES - American Epilepsy Society (amerikanischer Epilepsie-Verband)
afebril - ohne Fieber
Ag - Antigen (Siehe dort)
AG - Arbeitsgemeinschaft
aggraviert - verschlimmerter Krankheitszustand (auch durch andere Erkrankungen/Faktoren)
agitiert - unruhig
AGM - Allgemeine Gesundheitsmaßnahmen
Agnosie - Damit bezeichnet man eine neuropsychologische Störung .
http://flexikon.doccheck.com/de/AgnosieAgyrie - Es fehlen Windungen im Großhirn.
AK - Antikörper (siehe Immunglobuline)
AKH - Allgemeines Krankenhaus
akinetisch - Bewegunglos, bei einem akinetischen Anfall kann der Betroffene sich nicht bewegen.
Akkomodation in der Augenheilkunde - Unter Akkommodation versteht man die funktionelle Nah- und Ferneinstellung des Auges durch Veränderung der Linsenkrümmung.
Aktionspotential - Antwort auf einen Reiz, meist ist gemeint: kurze Spannungsänderung der Membran einer Nerven- oder Muskelzelle als Ausdruck der Tätigkeit.
akut - (lateinisch: acutu = scharf, spitz). Schnell zum Ausbruch kommende Erkrankungen vergleichsweise kurzer Dauer (3 bis 14 Tage). Bei chronischen Erkrankungen die Phase eines aktiven Schubes.
Akute Belastungsreaktion - (Abkürzung ABR, genauer Reaktion auf akute Belastung) ist die Folge einer extremen psychischen Belastung, für die der oder die Betroffene keine geeignete Bewältigungsstrategie besitzt.
akute symptomatische Anfälle - Siehe Gelegenheitsanfälle
5-ALA - Fluoreszenzmethode mit 5-ALA = 5-Aminolävulinsäure - Durch die Anwendung eines Farbstoffes, der sog. 5-Aminolävulinsäure werden die Tumorzellen angefärbt und können durch Fluoreszenzlicht (Blaulicht) intraoperativ dargestellt werden.
http://www.klinikum-kassel.de/index.php?parent=5679Allgemeinveränderung (bei Epilepsie) - Im EEG sind im Bereich des gesamten Gehirns unregelmäßigere und langsamere Wellen zu sehen.
Alpha-Rhythmus - Rhythmische Folgen von Alphawellen. Diese treten im normalen Wach-EEG bei geschlossenen Augen ab einem Alter von etwa 6 Jahren über den hinteren Hirnabschnitten überwiegend auf.
Alpha-Wellen - Im EEG Wellen mit einer Frequenz von 8 bis 12 pro Sekunde (8-12 Hz). Ein verstärkter Anteil von Alpha-Wellen wird mit leichter Entspannung, bzw. entspannter Wachheit, bei geschlossenen Augen, assoziiert.
alternierend - Zwischen zwei Möglichkeiten wechselnd (lateinisch: alternans = abwechselnd). Z. B. Halbseitenanfälle, die abwechselnd links oder rechts auftreten.
ambulant - Behandlung, bei der der Patient anschließend nach Hause gehen kann, ohne über Nacht bleiben zu müssen.
Aminosäuren - Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine. Der menschliche Organismus besteht zu 20 Prozent aus Proteinen. Proteine, auch Eiweiße genannt, nehmen in fast allen biologischen Prozessen eine Schlüsselfunktion ein.
http://www.aminosaeure.com/aminosaeuren/was-sind-aminosaeuren.htmlAMG - Arzneimittelgesetz
Amnesie - (griechisch: a = ohne, nicht; mnesis = Erinnerung) Erinnerungslücke, Gedächtnisstörung für zeitliche oder inhaltliche Erinnerungen. Auslöser können sein: Unfälle (z. B. Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnerschütterung), Anfälle bei Epilepsie, Migräne, Meningitis, Enzephalitis, Hirnschlag, Hypoxie, Demenz, Elektrokonvulsionstherapie, Vergiftungen, Alkoholmissbrauch, Drogen, traumatische Erlebnisse, eine sogenannte Gehirnwäsche, posthypnotische Amnesie.
retrograd (rückwirkend) = Gedächtnisverlust für den Zeitraum vor Eintreten des schädigenden Ereignisses (bzw. Anfalls). anterograd (vorwärtswirkend) = Gedächtnisverlust für eine bestimmte Zeit nach einem schädigenden Ereignis (bzw. Anfall), neue Ereignisse werden schnell wieder vergessen. kongrad = Nichterinnern an das eigentliche Ereignis (nzw. den epileptischen Anfall). transiente globale Amnesie = vorübergehende anterograde und retrograde Amnesie, zusammen mit Orientierungsstörung oder Verwirrtheit, tritt oft bei Migräne auf.
Amygdala - deutsch Mandelkern, Teil des Limbischen Systems. Zwei kleine Bereiche nahe der Mitte des Temporallappens, die für die Überprüfung und Einordnung von Umweltreizen zuständig sind. Ist u. a. zuständig fürs Angst- und Aggressionsempfinden sowie beim Menschen auch für die Entscheidung, was aufgrund der damit verbunden Emotionen ins Langzeitgedächtnis übernommen wird.
anaplastisch (Anaplasie) - Anaplasie beschreibt einen Zustand fehlender Differenzierung bei Zellen. Die Zellen besitzen keine funktionelle Spezifität.
Tumoren, die solche Zellen aufweisen, bezeichnet man als anaplastische Tumoren.
Anämie - "Blutarmut". Die Zahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ist vermindert, oder aber ihr Blutfarbstoffgehalt. Siehe auch Blutbild.
Anamnese - (griechisch: anamnêsis = Erinnerung) Kranken(vor)geschichte
Anästhesie - völliger Verlust bzw. die vollständige Ausschaltung der Empfindungen, insbesondere der Schmerz- und Berührungsempfindung.
Zu operativen Zwecken kann eine Anästhesie sowohl als Allgemeinanästhesie ("Narkose") als auch als Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) medikamentös herbeigeführt werden. Das zugehörige medizinische Fachgebiet heißt Anästhesiologie.
Anatomie - die beschreibende Lehre vom Aufbau bzw. der Gestalt (Morphologie) des menschlichen Körpers und seiner Gewebe (Histologie), sowie deren Entwicklung (Embryologie).
Mehr hier:
http://flexikon.doccheck.com/de/AnatomieAneurysma - Dünnwandige Ausweitung eines Blutgefäßes, das platzen und dann zu inneren Blutungen führen kann.
Anfallsherd - Siehe Fokus und multifokal
Angelman-Syndrom - Hierbei ist das Chromosom 15 defekt. Die Folge ist eine Entwicklungsstörung u. a. des Gehirns, meist treten dabei auch epileptische Anfälle auf (Absencen, myoklonische, Grand Mal)
Angiogenese - Die Entstehung neuer Blutgefäße aus vorbestehenden Blutgefäßen.
Angiographie - Bildgebende Darstellung der Blutgefäße durch Röntgenaufnahme, nach Kontrastmittelgabe in die Blutbahn. Im Gehirn nennt man dies cerebrale Angiographie. Je nach Fragestellung ist zur Erstellung eines Befundes ergänzend ein CT und/oder MRT notwendig.
ANS - Autonomes Nervensystem, siehe vegetatives Nervensystem
Anschlussheilbehandlung (AHB) - Nachbehandlung in einer Reha(bilitations)-Klinik innerhalb von 2 Wochen nach der Entlassung aus der akut stationären Behandlung in einem Krankenhaus .
ante cenam - vor dem Essen
anterograd - vorwärtswirkend
Antiangiogenese - ist ein Fachausdruck aus der Medizin. Wörtlich übersetzt heißt der Begriff gegen die Gefäßbildung gerichtet. Man bezeichnet damit die medikamentöse Methode, die Gefäßbildung (die Angiogenese) bei Tumor- und anderen Erkrankungen einzudämmen.
antiangiogene Wirkung - die Gefäßbildung in Tumoren hemmend
Antigene - (englisch: Antibody generating) Stoffe, an die sich Antikörper (Immunglobuline) und bestimmte Lymphozyten-Rezeptoren spezifisch binden können, wodurch normalerweise die Produktion von Antikörpern gegen das Antigen angeregt wird. Über die Antigene kann der Organismus körperfremde Substanzen erkennen, um sie gegebenenfalls unschädlich zu machen. Manchmal hält er auch körpereigene Strukturen für Antigene und bekämpft sie irrtümlich (Autoimmunreaktion)
Antikonzeption - Empfängnisverhütung, Mittel zur Verhinderung des Eintretens einer Schwangerschaft.
Antikörper - Antikörper gehören zu der plasmatischen Immunabwehr des Menschen. Sie binden an Antigene und lösen Immunantworten aus, die zu einer Zerstörung des körperfremden Materials führen. (Siehe auch Immunglobuline)
ANV - Akutes Nierenversagen
Aorta - Hauptschlagader, die größte Ader im menschlichen Körper, führt von der linken Herzkammer aus nach einem kleinen Bogen senkrecht nach unten durch den Bauchraum bis zum Becken.
apallisches Syndrom - ("ohne Hirnrinde"), Wachkoma, persistierender vegetativer Status (PVS). Schwere Hirnschädigung, bei der die Funktion des Großhirns erloschen ist. Das Leben wird durch die Funktionen des Hirnstamms aufrechterhalten. Die Betroffenen werden zwar wach, ihnen fehlen aber die kognitiven Funktionen, die notwendig sind, um das Bewusstsein zu erlangen. Deshalb können sie weder aktiv noch passiv in Kontakt mit der Umwelt treten.
Aphasie - Sprach- und Sprechstörungen (Siehe auch Dysarthrie)
Aphasie-Epilepsie-Syndrom - Siehe Landau-Kleffner-Syndrom
apoplektiform - (schlagartig) ohne Vorankündigung einsetzend, z. B. Schlaganfall
Apoplex - Unter einem Apoplex bzw. einer Apoplexie versteht man die plötzliche Durchblutungsstörung eines Organs, im engeren Sinne die des Gehirns. Durch die Durchblutungsstörung kommt es zu einer Sauerstoffunterversorgung mit anschließendem Gewebsuntergang.
Ein Apoplex des Gehirns (Apoplexia cerebri) wird als Schlaganfall bezeichnet.
Apoptose - ist ein programmierter, gesteuerter Zelltod. Zellen, die nicht mehr einwandfrei funktionieren, die überschüssig oder unerwünscht sind, gehen bei der Apoptose in einem regulierten Prozess zugrunde. Dabei kann es unter anderem Tumorzellen, mit Viren infizierte Zellen oder Abwehrzellen nach einer überstandenen Infektion betreffen.
Ein Vorteil der Apoptose gegenüber der Nekrose: Es kommt nicht zu einer Entzündungsreaktion.
http://www.onmeda.de/anatomie/nekrose-apoptose-21990-3.htmlApraxie - Als Apraxie bezeichnet man eine angeborene oder erworbene neurologische Bewegungsstörung, bei welcher der Patient unfähig ist, erlernte, willkürlich zielgerichtete bzw. zweckmäßige Bewegungen durchzuführen. (
http://flexikon.doccheck.com/de/Apraxie)
Arginin - Der Name leitet sich vom lateinischen Wort argentum (Silber) ab, da die Aminosäure zuerst als Silber-Salz isoliert werden konnte. Diese Aminosäure hat den höchsten Masseanteil an Stickstoff von allen proteinogenen Aminosäuren.
https://de.wikipedia.org/wiki/Argininart. - arteriell (Siehe Arterie)
Artefakte - Artefakte sind in der Medizin technisch bedingte Störungen in einer Darstellung wie beispielsweise dem EEG oder dem MRT. Sie können beim EEG z.B. durch Zähneknirschen entstehen, beim MRT durch Implantate im Körper oder durch Bewegungen.
Arteria carotis - Die gemeinsame Kopfschlagader, auch Halsschlagader genannt.
Arterie - Schlagader, Pulsader, Ader, die vom Herzen wegführt mit sauerstoffreichem, "frischem" Blut.
AS - Aminosäure (Siehe dort)
AS - Angelman-Syndrom (Siehe dort)
AS - Aortenstenose - Stenose in der Aorta (Siehe jeweils dort)
AS - Asperger-Syndrom (Siehe dort)
AS - Astigmatismus (Siehe dort)
AS - Atriales Septum (Siehe dort)
Aspartat - ein Neurotransmitter (Siehe dort)
Asperger Syndrom - Form des Autismus (siehe dort), erstmals beschrieben von Hans Asperger im Jahre 1944, bei der Sprachvermögen und mindestens normal hohe Intelligenz vorhanden sind.
Astigmatismus - griechisch "(Brenn-)Punktlosigkeit", auch Stabsichtigkeit genannt, der meist eine Hornhautverkrümmung des Auges zugrunde liegt, Ursache kann aber auch eine Krümmungsanomalie der Linsenvorderfläche oder -rückfläche sein. Hierbei wird die Lichtbrechung des Auges verändert, so dass kein scharfer Brennpunkt mehr vorhanden ist, wodurch Punkte nicht mehr als solche wahrgenommen werden können, sondern strichförmig (als Stäbchen) erscheinen. Dies beeinträchtigt die Sehschärfe.
Astrozyt(en) (von lateinisch: astrum – Stern / Synonym: Spinnenzelle / Englisch: astrocyte) - Die
Astrozyten sind Zellen der Glia des zentralen Nervensystems (Neuroglia). Von anderen Gliazellen sind Astrozyten über ihre ausgeprägten Zellfortsätze ("Strahlen") abgrenzbar.
(Siehe auch: Astrozyten: Die heimlichen Stars des Gehirns -
https://www.dasgehirn.info/entdecken/glia/astrozyten-sternenfoermige-gliazellen-sind-heimliche-stars-des-gehirns-8523/)
asymptomatisch - (ohne Symptome) Erkrankung ohne Krankheitszeichen, wie z. B. bei stiller Feiung (Siehe dort)
aszendierend - aufsteigend, z. B. manche Arten von Eierstockentzündungen oder Harnwegsinfekt, von höher gelegenen Organen absteigende Infektionen heißen deszendierend
Ataxie - Verschiedenartige Störungen der Bewegungskoordination.
Ätiologie - Fachrichtung der Medizin, die sich mit der Ursache von Krankheiten beschäftigt. (griechisch: aitia = „Ursache“, logos = „Vernunft, Lehre“)
Atonie - Plötzlicher Verlust der normalen Muskelspannung.
atonische oder
atonisch-astatische Anfälle - Anfälle, die sich durch den plötzlichen Verlust der normalen Muskelspannung äußern, ohne dass es vorher zu tonischen oder klonischen Verkrampfungen kam. Nicht selten kommt es jedoch zuvor zu Myoklonien (myoklonisch-astatischer Anfall). Dabei sackt der Betroffene ganz oder teilweise schlaff in sich zusammen bis hin zum Sturz. Er steht oft sofort wieder auf (atonisch-astatischer Anfall), oder knickt bloß mit den Knien ein und fängt sich wieder oder nickt nur mit dem Kopf (Nickanfälle). Siehe auch BNS.
Atriales Septum - angeborener Herzfehler, Loch in der Herzscheidewand zwischen den beiden Vorhöfen des Herzens. Es tritt in verschiedenen Formen und Schweregraden auf und kann bei leichter Ausprägung auch ohne Behandlung ausheilen.
atypisch - Der Begriff atypisch wird in der Medizin verwendet, um eine Abweichung vom Erwarteten bzw. Normalen auszudrücken. Dabei kann es sich z.B. um einen atypischen Krankheitserreger, eine atypische anatomische Struktur, einen atypischen Befund oder den atypischen Verlauf einer Erkrankung handeln.
Das Gegenteil von atypisch ist typisch.
http://flexikon.doccheck.com/de/AtypischAufdosieren - Schrittweise Dosissteigerung eines noch nicht ausreichend wirkenden Medikamentes bis zum Erreichen der gewünschten Wirkung (bei dem Versuch, zugleich möglichst geringe Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen).
Augäpfel - Bulbi (siehe Bulbus)
Augenbewegungen und visuelle Aufmerksamkeit - Unter Augenbewegungen (Okulomotorik) versteht man die Gesamtheit aller motorischen Ausdrucksformen und Varianten, die den Augäpfeln (Bulbi) zur Verfügung stehen, sich bewusst oder unbewusst, willkürlich oder unwillkürlich in unterschiedliche Richtungen drehen zu können.
Augenbewegungen dienen in den meisten Varianten der Aufnahme visueller Reize.
Augenbewegungen und visuelle Aufmerksamkeit - Unter Augenbewegungen (Okulomotorik) versteht man die Gesamtheit aller motorischen Ausdrucksformen und Varianten, die den Augäpfeln (Bulbi) zur Verfügung stehen, sich bewusst oder unbewusst, willkürlich oder unwillkürlich in unterschiedliche Richtungen drehen zu können.
Augenbewegungen dienen in den meisten Varianten der Aufnahme visueller Reize.
Augenmuskeln - äußere Augenmuskeln, innere Augenmuskeln, mimische Muskulatur im Augenbereich
Äußere Augenmuskeln -
Die äußeren Augenmuskeln bewirken die Bewegung des Auges in alle Richtungen.
https://www.techfak.uni-bielefeld.de/~ihkoesli/vab2011/07-vab2011-hk-augenbewegungen-sw.pdfDie 6 äußeren Augenmuskeln sind in der Lage, die beiden Augäpfel gleichsinnig und synchron zu bewegen oder auf ein Blickziel zu fokussieren.
Beim Mensch unterscheidet man 4 gerade und 2 schräge äußere Augenmuskeln. Durch ihr komplexes Zusammenspiel führen die äußeren Augenmuskeln sämtliche Drehbewegungen der Augen in alle Richtungen aus. Sie sorgen dabei dafür, dass sich die Stellung der Augen zueinander in einer stabilen Beziehung befindet.
• Musculus rectus superior - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Der Augapfel wird bei Kontraktion des Musculus rectus superior nach oben (kranial) gedreht.
• Musculus rectus lateralis - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Der Augapfel wird bei Kontraktion des Musculus rectus lateralis nach lateral <seitlich> (Abduktion) gedreht.
• Musculus rectus inferior - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Der Musculus rectus inferior bewirkt eine Senkung des Auges, d.h. der Augapfel wird bei Kontraktion nach unten (kaudal) gedreht.
• Musculus rectus medialis - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Die Kontraktion des Musculus rectus medialis bewirkt eine Einwärtsdrehung (Adduktion) des Augapfels. Bei starkem Aufwärtsblick bewirkt er eine leichte Hebung (Elevation), beim Blick nach unten eine leicht Senkung (Depression).
• Musculus obliquus superior - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Der Musculus obliquus superior dreht das Auge vornehmlich nach unten, unterstützt die Abduktion des Augapfels und rotiert die obere Bulbushälfte nach innen.
• Musculus obliquus inferior - Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Der Musculus obliquus inferior dreht den Augapfel vornehmlich nach oben, unterstützt die Abduktion und rotiert die obere Hälfte des Bulbus oculi auswärts.
Innere Augenmuskeln -
• Musculus sphincter pupillae - ein vom vegetativen Nervensystem gesteuerter Ringmuskel des Auges, der eine Miosis bewirkt, d.h. die Pupille verengt.
• Musculus dilatator pupillae - besteht aus radiären Zügen glatter Muskelzellen in der Iris, die vom vegetativen Nervensytem gesteuert werden. Er bewirkt eine Mydriasis, d.h. er erweitert die Pupille.
• Musculus ciliaris - ein in jedem Auge paarig angelegter, an der Außenseite des Corpus ciliare gelegener Muskel. Er besteht aus glatter Muskulatur.
Mimische Muskulatur im Augenbereich -
• Musculus orbicularis oculi - ein Muskel im Bereich der Orbitaöffnung (Aditus orbitalis), der kreisförmig das Auge umgibt und die Lidspalte einschließt.
• Musculus corrugator supercilii - ein kleiner, pyramidenförmiger Muskel im Bereich der Lidspalte.
• Musculus depressor supercilii - ein kleiner, zweiköpfiger Muskel im Bereich der Lidspalte.
Aura - Beginn eines komplexen fokalen Anfalls, der von dem Betroffenen bewusst erlebt wird. Eine Aura entspricht einem einfach fokalen Anfall. Sie wird als Vorbote oder Vorzeichen empfunden, tritt jedoch nicht bei allen Patienten mit komplex-fokalen Anfällen auf. Hat der Betroffene Auren, so kann er manchmal vor dem Anfallsereigniss noch rechtzeitig reagieren, z. B sich hinlegen oder andere warnen. Anzeichen können sein: Reizbarkeit, Unruhe, Schlaflosigkeit, oder Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühl oder andere Missempfindungen oder Gefühle unterschiedlichster Art. Manche Anfälle bestehen nur aus Auren, dann spricht man von einer isolierten Aura.
Ausdosieren - Ein Medikament so hoch dosieren, bis die Grenze der Verträglichkeit erreicht ist. Ist bei schwer behandelbaren Epilepsien nicht selten erforderlich.
Auslöser - Bestimmte Umstände, die einen Anfall bei dafür empfindlichen Personen provozieren können. Zum Beispiel unregelmäßiger Schlaf, Alkohol, übermäßiger Stress, Lichterscheinungen (siehe Fotostimulation), Vergessen der Medikamenteneinnahme.
Ausschleichen der Medikamente - Hier mit ist ein langsames, schrittweises Absetzen gemeint, eventuell in Verbindung mit einem langsamen Aufdosieren eines anderen Medikamentes. Dies vermindert das Risiko von Entzugsanfällen.
aut-idem-Regelung - (lateinisch: oder Gleiches) Gesetzliche Vorschrift für Apotheken, bei verschriebenen Medikamenten das preiswerteste mit demselben Wirkstoff in gleicher Wirkstärke und der gleichen Darreichungsform und Packungsgröße auszuwählen, falls der verschreibende Arzt dies nicht ausdrücklich ausschließt. Setzt ein Arzt das Aut-idem-Kreuz, darf der Apotheker keinen Austausch von Original und Import vornehmen. (
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/rezepte/article/858296/aut-idem-kreuz-arzt-behaelt-rezept-oberhand.html) Ein solcher Austausch kann bei Antiepileptika problematisch sein, da Generika nicht immer exakt gleich wirken, weil ein Spielraum in der Bioverfügbarkeit des Wirkstoffes vorhanden ist.
Autismus - Tiefgreifende Entwicklungsstörung, angeboren, beruht auf einer veränderten Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung des Gehirns. Bewirkt unter anderem schwerwiegende Probleme in der sozialen Interaktion und Kommunikation und stereotypes Verhalten bzw. stereotype Interessen. Die Gefühle und Gedanken anderer Menschen können nicht oder nur begrenzt nachvollzogen werden, dementsprechend wird auf sie nicht oder nur zum Teil angemessen reagiert. Beim Asperger Syndrom (früher autistische Psychopathie genannt) außerdem Probleme in der motorischen Koordination bei mindestens normaler Intelligenz und keiner Verzögerung in der Sprachentwicklung. Beim Kanner Syndrom (Frühkindlicher Autismus) hingegen häufig Intelligenzminderung und Sprachentwicklungsstörungen. Der High-Funktioning-Autismus entspricht dem Kanner Syndrom bei normaler Intelligenz. Atypischer Autismus unterscheidet sich vom Kanner Synrom dadurch, dass er nicht das Vollbild der Symptomatik aufweist oder erst nach dem 30. Lebensmonat die ersten Auffälligkeiten auftreten.
autistische Psychopathie - Veralteter Ausdruck für das Asperger Syndrom (Siehe Autismus).
Autoimmunreaktion - Siehe Antigene
Automatismus, Automatismen - Während eines Anfalles mit meist eingeschränktem Bewusstsein automatisch, also nicht willentlich beeinflussbare, sondern unbewusst ablaufende Bewegungen, die sinnlos sind, aber geordnet erscheinen können. Z. B. Schmatzen, Mimikveränderungen, Bewegungen der Hände oder Füße, Gehen, Lachen, Weinen, Sprechen etc.
autonom - selbständig, unabhängig
AV-Dissoziation - atrioventrikulär - Auf die Vorhof-Kammer(n) des Herzens bezogen.
AWMF - Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (entwickelt Leitlinien für medizinische Diagnostik und Therapie).
Axon - Nervenzellfortsatz
azetonämisches Erbrechen - Tritt vor allem bei Kindern auf. Heftiges, anfallsartig beginnendes und dann sich verselbständigendes, "unstillbares" Erbrechen (bis zu 50mal innerhalb von 24 Std.), das durch eine sich verändernde Stoffwechsellage hervorgerufen wird. Hierbei kommt es zu einem starken Elektrolytverlust und einer Übersäuerung (Azidose), die sich durch einen auffallend säuerlichen Mundgeruch bemerkbar machen kann. Es handelt sich um einen Notfall, bei dem sofort ein Arzt hinzugezogen werden muss, denn der Zustand kann unbehandelt lebensbedrohlich werden.
Azidose - Übersäuerung des Körpers. Eine metabolische Azidose ist eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und des Körpers, z. B. durch Nierenversagen, Stoffwechselentgleisung bei Diabetes (Insulinmangel), Vergiftung mit sauren Substanzen wie beispielsweise Acetylsalicylsäure (Aspirin-Wirkstoff), Durchfall.
AZV - Atemzugvolumen (Lungenfunktion)
AZV - Allgemeinzustand
Wenn nicht anders angegeben beziehen sich die Erklärungen auf folgende Quellen: Apotheken-Umschau, Ärztezeitung bzw. Deutsches Ärzteblatt, DocCheckFlexikon, netdoktor.de, PharmaWiki, onmeda, Pschyrembel (Klinisches Wörterbuch), Wikipedia.
Siehe auch
http://immunologie-hamburg.de/?v=Glossar