BenzodiazepineBenzodiazepine sind eine spezielle Sorte von "Schlafmitteln", die zu den "Tranquilizern" gehören, glaube ich.
Da ich selber schon öfter welche genommen habe, will ich hier mal die Mittel nennen und
meine Erfahrungen beschreiben. Es dürften die am häufigsten verschriebenen Medikamente sein. Natürlich sollte man die Einnahme mit dem Arzt absprechen.
Ich versuche die Einnahme zu vermeiden und habe ja auch nicht danach geschrien, sie verschrieben zu bekommen, aber aufgrund häufiger Wechsel der Neurologen sammelt man halt seine Erfahrungen. Derzeit nehme ich nur Valium (Diazepam), wenn ich nachts mit einem leichten Anfall aufwache, da ich derzeit das Anfallsmedikament umstelle.
Besondere Hinweise:-
Suchtgefahr:Benzodiazepine machen schnell und auch in kleiner Dosis abhängig. Es ist, vor allem bei älteren Menschen, eine
Abhängigkeit von niedrigen Dosen ziemlich verbreitet. Vor allem
Lexotanil, das von Ärzten oft bedenkenlos über einen längeren Zeitraum verschrieben wird, ist hier zu nennen. - Ich versuche, das für mich so zu lösen, dass ich es auf keinen Fall länger als 3 Tage nehme und nur die geringste Dosis, die in meinem Fall wirksam ist.
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Wirksamkeit gegen Anfälle:Bei aller Suchtgefahr halte ich es trotzdem für wichtig, einen Anfall zu unterbrechen (auch einen leichten) und etwas zu nehmen. Bei mir äußert sich das oft in nächtlichen Alpträumen, ich wache auf, der Kopf surrt und die OP-Stelle ist heiß. Würde ich nichts nehmen, geht die Sache ein paar Minuten nach den Einschlafen wieder los. Ich nehme dann 2,5 oder 5 mg Diazepam (Valium). Siehe aber Schlafqualität unten. - Die Lösung ist, in so einem Fall die Anfallsmedikamente höher zu dosieren oder auf ein anderes Medikament umzustellen, so dass der Fall gar nicht erst eintritt. Es ist keine Lösung, jeden Tag Benzodiazepine zu nehmen. Man sollte aber eine geringe Menge zu Hause haben, am besten nur 1-2 Tabletten.
Lexotanil (Bromazepam) hat mir gegen die Anfälle nicht geholfen.
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Wirkdauer: Ich schätze nach meiner Erfahrung so ca. 5 Stunden bei 5 mg Valium (Diazepam) und Frisium (Clobazepam). Tavor (Lorazepam) wirkt wesentlich kürzer, so ca. 1-2 Stunden. Daher beeinträchtigt es den Schlaf auch nicht so sehr.
Die Wirkdauer ist bei Frauen höher als bei Männern (finde leider gerade keinen Link dazu).
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Beeinträchtigung der Schlafqualität:Wenn ich nicht geschlafen hätte, wäre es kaum besser. Ich bin total zerschlagen am Morgen. Tavor schneidet da etwas besser ab.
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Entzug:Ich habe mal Lexotanil (Bromazepam) ein paar Tage genommen, wusste damals nicht, was es ist. Ich hatte beim Absetzen eine sehr depressive Stimmung. Ein schneller Entzug kann Anfälle auslösen, aber dazu habe ich wohl zu geringe Dosen genommen.
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Verträglichkeit mit Epi-Medis:Die meisten Benzodiazepine vertragen sich mit den meisten Anfallsmedikamenten, aber nicht mit allen. Den Beipackzettel selber lesen und beachten. Frisium (Clobazepam) verträgt sich zum Beispiel nicht mit Valproinsäure.
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Beeinträchtigung der Wachheit:Die meisten Benzodiazepine machen müde, auf jeden Fall Valium (Diazepam), Lexotanil (Bromazepam) und Tavor (Lorazepam). Frisium (Clobazepam) ist lt. meinem Apotheker ein Tages-Tranquilizer und macht meiner Erfahrung nach nicht müde, es sei denn, man ist sowieso übernächtigt.
Liste der am häufigsten verschriebenen Mittel:Handelsname Wirkstoff Valium Diazepam
Lexotanil Bromazepam
Frisium Clobazepam
Tavor Lorazepam