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Autor Thema: Erneute Bestrahlung nach 5 Jahren?  (Gelesen 8689 mal)

Offline Der_Chris87

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Erneute Bestrahlung nach 5 Jahren?
« am: 08. Oktober 2016, 18:57:59 »
Nach 5 Jahren scheint mein Astro Grad 3 wieder aktiv geworden zu sein. Ich selbst merke nichts davon und auch auf den Bildern ist jetzt kein all zu großer Sprung zu sehen. Jedoch hat nun ein PET ein aktives Verhalten aufgedeckt und mir wird zu einer neuen OP (oder wenigstens Biopsie) geraten und je nach genauem Befund eine Chemo mit Bestrahlung. Früher habe ich immer gehört, dass eine Bestrahlung im Gehirn eine einmalige Sache sei, da die Schäden bei einer erneuten Bestrahlung zu hoch seinen.
Nun meinte der Arzt beim Gespräch, dass sich da seit 2012 einiges geändert hätte und die Bestrahlungen nun viel "gezielter" wären. Die erneute Bestrahlung wäre alo gar nicht so riskant.
Hat da jemand Erfahrungen mit?

Offline schlurf

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Antw:Erneute Bestrahlung nach 5 Jahren?
« Antwort #1 am: 12. Oktober 2016, 14:47:05 »
Habe gerade die zweite Stereotaktische hinter mich gebracht:
2008: Gamma Knife
jetzt gerade (26.09.): Cyber Knife
Wirkung bereits feststellbar, Nebenwirkungen auch, aber bisher nicht wesentlich.

Offline Der_Chris87

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Antw:Erneute Bestrahlung nach 5 Jahren?
« Antwort #2 am: 12. Oktober 2016, 20:30:27 »
Soviel ich weis sind das doch ganz andere Arten von Bestrahlung, die bei einem Astro gar nicht angewendet werden weil die nicht so gut abgegrenzt sind. Oder täusche ich mich da?

Offline KaSy

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Antw:Erneute Bestrahlung nach 5 Jahren?
« Antwort #3 am: 12. Oktober 2016, 22:43:55 »
Hallo, Chris87,
ich kann auch nicht mit einem Astro dienen, aber mit 2 konventionellen 30-Werktage-Bestrahlungen meiner WHO III-Meningeome in den Jahren 2000 und 2011. Es wurde allerdings strikt darauf geachtet, dass 2011 nicht das Gebiet von 2000 getroffen wird. Demzufolge wurde nur der Tumor bestrahlt, der außerhalb dieses Gebietes lag, derjenige, der zu nahe dran war, wurde (wie der andere auch) nur operiert.

Bei mir ist es jetzt wieder zu der Situation gekommen, dass 2 Meningeome entdeckt und operiert wurden. Es wurde eine Wachstumsrate von weniger als 5 % festgestellt und die Einstufung erfolgte mit WHO II. Eine Nachbestrahlung war durch die Tumorkonferenz empfohlen worden und wurde vorbereitet.

Bei der Bestrahlungsplanung wurden die Bilder bzw. Einstrahlrichtungen und Zielgebiete und wie viel Gray sie jeweils erhalten hatten, auf ein Bild (mein Gehirn) gelegt und die dritte Bestrahlung darüber geplant. Dabei wurde äußerst sorgfältig darauf geachtet, dass die eloquenten Bereiche (bei mir der Sehnerv) möglichst nicht oder kaum getroffen werden. Allerdings habe ich mich bei mehreren Strahlenexperten (Leipzig, Bonn, Neuruppin) erkundigt - der Sehnerv hält schadlos etwa 50 Gy aus. Dennoch sollte er verschont werden und man verringerte den Sicherheitssaum, in dem die Wahrscheinlichkeit von Rezidiven am höchsten ist, von 1 cm auf 2 mm.

Es gibt, und da kann ich aus eigener Erfahrung mitreden, tatsächlich eine enorme Entwicklung der Beschleuniger. Es wird invers geplant, d.h. man geht vom Zielgebiet (dem operierten Tumor) aus, ermittelt, wieviel Gray an welche Stelle sollen und berechnet per Computer die Einstrahlrichtungen. Hier sind heutzutage viel mehr Richtungen als noch vor 5 (und erst recht vor 16) Jahren möglich. Die verschiedenen Strahlendosen (in Gy) kommen so und nicht höher im berechneten Zielgebiet an. Der Beschleuniger bewegt sich kreisförmig um den Patienten (Rapid Arc). Die Bestrahlung beginnt erst, wenn alles per Computer wirklich stimmt. Die Masken werden nicht nur für das Gesicht angefertigt, sondern auch für die Lagerung auf dem Hinterkopf, um mehr Sicherheit zu gewährleisten.

Bei mir musste der Beginn der Bestrahlung leider auf weite Ferne verschoben werden, da ich mich mit Wundheilungsstörungen beschäftige. (s.a. in "Meningeom"/ "Fortsetzung folgt")

Du kannst auch in "Sonstiges zu Hirntumoren" in "Termine" schauen und dort bei den Berichten über die Hirntumorinformationstage nach Vorträgen von Strahlentherapeuten suchen, da gibt es bereits seit 2012 zunächst von einzelnen Kliniken Berichte von Zweitbestrahlungen in recht kurzem Zeitraum.

Lass Dir alles gut erklären!
Frage ganz genau nach!
Die Bestrahlung hat ihre Nebenwirkungen, die lange anhalten können, aber Dein Astro könnte einen dramatischeren Verlauf nehmen.
Aber Du musst Dir sicher sein und dem Strahlen-Team vertrauen!

Ich wünsche Dir so sehr alles alles Gute!!

Ganz wichtig sind Optimismus und auch Humor, sonst packen wir das nie. Aufgeben ist keine Option!!

Beste Grüße
KaSy 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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