Hallo halodry,
möchte euch kurz meine Erfahrungen schildern.
Hatte die OP im Mai 2003 (auch rechts), lt. OP-Bericht zeigte sich nach der OP spontan starke Bewegung auf dieser Seite und der Lidschluss war da.
Gab dann ein paar Komplikationen und dann war die Seite völlig tot.
8 Wochen Reha, Logopädie, Eisbehandlungen, Massagen - kennt ihr ja alles. Es tat sich allerdings nichts, vom "beleidigten" Nerven war auch hier die Rede, es dauert eben alles, Geduld ... Nach 4 Monaten hat die Neurologin gesagt, da passiert nichts mehr, man muss eben damit leben. Logopädie kann sie nicht verordnen, da ich ja essen und reden könne ... Habe mir dann ein Rezept über die Hausärztin erbettelt.
Bin dann an eine Logopädin geraten, die an mir das Konzept nach Castillo Morales ausprobiert hat (leider hatte sie noch nicht die dazugehörige Ausbildung) Das Konzept wurde ursprünglich für Kinder entwickelt, besteht aus osteopatischen Elementen und mechanischen Vibrationen, um die Nerven und Muskeln zu stimulieren. Unter dieser Behandlung hatte ich die ersten spontanen Zuckungen. außerdem erreichte ichweider eine Symmentrie im Gesicht. Über dieses Verfahren kann man im Internet lesen. Später habe ich mir noch bei einer von ihr empfohlenen Therapeutin mit Ausbildung ein paar Sitzungen geleistet (keine Kassenleistung). Außerdem habe ich sehr gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht, allerdings benötigt man etwas Geduld. Nach der 8. Sitzung fing meine Oberlippe an zu zucken und seit dem gings aufwärts (6 Monate nach der OP), zwischenzeitlich habe ich mir immer mal wieder eine Serie (10 x) Akupunktur gegönnt (ebenfalls keine Kassenleistung).
Dann gibt es noch Gesichtsmassagen und Massage der Triggerpunkte, vor allem auch der gesunden Seite, da diese durchdie Überbelastung verkrampft, Führt auch zur Entspannung der kranken Seite.
Ein Allheilmittel sind diese Behandlungen sicher nicht (habe auch heute noch eine deutliche Pharese) aber zumindest sind keine Nebenwirkungen zu befürchten, es tut gut und auch heute noch nach fast 6 Jahren gibt es immer wieder neue Bewegungen, die plötzlich da sind - leider auch einige, die plötzlich verschwinden.
Allerdings habe ich seit meiner OP mehrere Menschen mit dem gleichen Krankheitsbild getroffen, bei denen sich die Pharese völlig zurückgebildet hat, auch noch nach längerer Zeit, bei denen man kaum noch etwas sieht.
Also nicht aufgeben und unterkriegen lassen.
In einer Zeitschrift habe ich von Operationsmöglichkeiten gelesen - Nervverpflanzungen u.ä., aber ohne Erfolgsgarantie. Habe mich aber nie damit näher beschäftigt, da erstens meine OP zu lange zurück liegt und außerdem steht mir nach einer erneuten OP nicht der Sinn.
Der Artikel war von der Klinik und Poliklinik für Mund- Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklink Bonn, Prof. Dr. Reich.
Liebe Grüße