Hallo zusammen,
ich habe hier während der letzten zwei Jahre viel passiv gelese und habe so aus Erfahrungen anderer Betroffenen und deren Angehörigen lernen dürfen. Danke hierfür!
Da sich sich der Zustand meiner Mutter derzeit schnell verschlechtert möchte ich hier gerne die Möglichkeit nutzen mich über die Erfahrungen in den letzten Wochen dieser Krankheit auszutauschen sowie mir einfach meine Gedanken herunterzuschreiben...
Meiner Mutter lebt mit der Diagnose Glioblastom jetzt seit Ostern 2007. Nach 2 Operationen, 1 Monat, künstliches Koma nach der zweiten OP, Bestrahlung und Chemotherapie in verschiedenen Dosierungen und Arten ist nun der Zeitpunkt gekommen, wo die Ärzte die Chemotherapie einstellen und meine Mama mit dem Tumor alleine lassen. Diese Entscheidung fiel vor drei Wochen...
Zwei Wochen zuvor, also etwa Mitte September, veränderte sich der Zustand drastisch.
Sie wurde auf einmal unaktiver und stetig müder. Lag viel im Bett und verweigerte Medikamente und Essen. Aufgrund dieser Tatsache bin ich kurzfristig aus dem Ausland zurückgekehrt und habe durch meine Rückkehr und meine Anwesenheit erreicht, das sie bis heute wieder ihre Medikamente (Kortison 12mg und Mittel gegen die epileptische Anfälle nimmt und auch egelmäßig ihre Mahlzeiten nimmt. Bin auf weiteres erstmal vom Dienst freigestellt und bin daher jetzt 24 Stunden bei meiner Mum.
Sollte man diese Medikamente in diesem Stadium auch irgendwann absetzen?
Seit Anfang Oktober kommt zur Unterstützung einmal am Tag der Pflegedienst und übernimmt die Grundpflege. Das hilft wirklich schon ungemein. Wir haben sehr schnell Pflegebett, Toilettenstuhl, Badewannenlift und Rohlstuhl erhalten.
Leider kann man zusehen wie der Zustand sich immer weiter verschlechter und sie rapide abbaut. Die rechte Hand ist komplett gelähmt, die anderen Gliedmaßen werden woche für woche trotz gesundem Appetit immer dünner. Sie schläft den ganzen Tag und kann seit etwa 3 wochen auch nicht mehr alleine aufstehen und sich auch noch nicht mal im bett aufrichten. Daher meldet sie sichca. alle 2 std für den Toilettengang. Dies ist insbesondere in der Nacht auch für mich unheimlich schwierig, da ich kaum noch zur Ruhe komme. Den Weg zur Toilette ersparen wir uns jetzt auch, da auch das geführte Gehen äußerst schwer wird und sie manchmal einmal zusammensackt und ein halten unmöglich macht. Mit dem Toilettenstuhl klappt es neben dem Bett gut.
Sie hat auch schon die Windel um, aber ich kann sie nachts nicht einfach schreien lassen wenn sie ruft... einmal als ich es einmal nicht gehört hatte, lag sie später auf dem boden in ihrem urin...
Kein schöner Anblick....
Seit ein paar Tagen hat Sie eine Wunde stelle zwischen Scheide und After... wahrscheinlich von der Windel.. diese wird jetzt zweimal täglich eingecremt...
Der Pflegedienst hat jetzt entscheiden meine Mum nur noch im Bett zu waschen,da es sonst für meine Mutter zu Anstrengend ist...
Es ist wirklich alles momentan nicht einfach für mich....und die Gesamtsituation belastet mich sehr... ich bin 26 Jahre jung, und unsere Familie besteht aus meinem 13 Jahre alten Bruder, meiner 18 Jahre alten Schwester und meiner Oma (81).
Sorry, dass ich hier einfach mal alles so runterscheibe, aber ich glaube einfach, dass mir auch gut tut darüber zu reden, denn mit meinem Freunden ist es schwer, weil dese mit der Situation denke ich einfach total überfordert sind. Leider.
Viele Grüße
Marc