HirnTumor-Forum

Autor Thema: Astrozytom Zufallsbefund  (Gelesen 15654 mal)

Kati

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Astrozytom Zufallsbefund
« am: 11. November 2008, 20:49:21 »
Hi, ich bin Kati.
 Bei meinem Mann wurde im März 2008 ein MRT aufgrund einer Depression gemacht und  ein Astrozytom Grad 2  festgestellt. Das war erstmal ein großer schock , mit so einer Diagnose haben wir nicht gerechnet und es hat uns ganz schön aus der Bahn geworfen. Er mußte dann nach Tübingen und hat jetzt die 3. Kontrolle ohne Veränderung geschafft. Er hat keinerlei Einschränkungen und der Tumor sitzt sehr zentral, sodaß die Ärzte meinten er ist inoperabel. Außer Kontroll MRT`s wird nichts gemacht.
Wir sind glaube ich beide Meister im Verdrängen , aber immer vor dem nächsten MRT kommt die Angst. Wir haben kleine Kinder und plötzlich hat man das Gefühl man wird seiner Zukunft beraubt.
Heute habe ich diese Seite gefunden, finde sie sehr gut, obwohl ich auch vieles lese , daß mir Angst macht.
Mich würde interessieren, ob es irgendwelche Aussagen darrüber gibt, wie lange ein Astrozytom ohne Wachstum bleiben kann?
Gibt es auch Astrotytome die gar nicht wachsen?
Und noch eine arbeitsrechtliche Frage: Kann man mit einem Astrozytom verbeamtet werden?

Vielen Dank fürs Durchlesen

Grüße Kati

fips2

  • Gast
Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #1 am: 11. November 2008, 21:56:42 »

Und noch eine arbeitsrechtliche Frage: Kann man mit einem Astrozytom verbeamtet werden?


Oh Kathi

Rechne mal besser nicht damit.Es sei denn er hat Glück an einen verständnisvollen begutachtenden Arzt zu geraten.
Bei der Verbeamtung werden schon Zicken gemacht bei Übergewicht oder Gelenkschäden.

Warum das so ist,kann man auch relativ einfach verstehen.
Im Beamtenrecht ist festgelegt.

Vor der Verbeamtung wird der Gesundheitszustand des zukünftigen Beamten geprüft,da er ab der Ernennung als Beamter der Fürsorgepflicht des Dienstherren unterliegt. D.h. dass der Dienstherr ihm eine Pension zahlen müsste, quasi ab dem Tage der Ernennung.Wenn er, mal ganz eng gesehen,ab dem nächsten Tage dienstunfähig wäre.Dieses Risiko geht mMn kein Gutachter ein bei einer so offensichtlichen Gefahr.Er könnte sogar für seine Falscheinbeurteilung vom Dienstherren des Beamten zur Rechenschaft gezogen werden.
Verschweigen darf es dein Mann natürlich auch nicht bei der Begutachtung.Er macht sich ansonsten der arglistischen Täuschung gegenüber dem Dienstherren stafbar.Dann ist alles futsch.

Momentan ist er ja ,so nehme ich an,im öffentlichen Dienst und das evtl.länger als 15 Jahre.Dann wird er eh schon fast wie ein Beamter behandelt.Ist also aufgrund seiner Erkrankung kaum kündbar.Im Falle der Invalidität(Erwerbsunfähigkeit) tritt,so viel ich weis sogar sofort neben der EU-Rente die Zusatzversorgung der Länder, in die dein Mann zwangsweise eingezahlt hat, in Kraft und zahlt die Differenz zum letzten Gehalt.Also ganz so düster sieht es gar nicht aus.


Schade. Ich hätte euch die Verbeamtung gern vor der Diagnose gewünscht.
Die Frage wäre aber noch ob durch die Verbeamtung bei der Rente/Pension unterm Strich mehr raus kommt wie als Angestellter.Das wage ich fast zu bezweifeln.Nicht alles was glänzt ist Gold.Die Beamtenpensionen sind lange nicht mehr so üppig wie ein Großteil der Bevolkerung denkt oder von der Presse verkauft bekommt.

Fips2

Offline Caro

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #2 am: 12. November 2008, 08:39:15 »
Hallo Kati,

bei meinem Mann wurde 01/1994 ein Astrocytom II entfernt. Danach war immerhin bis 2007 Ruhe. Ich bin sicher, es gibt Astrocytome, die auch noch länger "stillhalten". Dein Gefühl, das man sich seiner Zukunft beraubt fühlt, kenne ich gut. Ich glaube aber, man beraubt sich auch selbst, wenn man der Angst zuviel Raum lässt. Versucht, Euer Leben einfach zu leben solange es geht - damit sind wir bislang ganz gut gefahren.

Liebe Grüße
Caro

Offline Bea

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #3 am: 12. November 2008, 13:23:23 »
Hallo Kati,

willkommen hier im Forum!

Habe selbst ein Astro, welches im Feb. 2006 teiloperiert wurde.
Bei den Verlaufskontrollen (alle 3 Monate? ) ist es wichtig, die neuen Bilder immer mal wieder mit den ersten Aufnahmen zu vergleichen. Selten gibt es ein Wachstum von einer Kontrolle zur nächsten. Leider aber dann evtl. im Vergleich zu Erstaufnahmen.

Es gibt Menschen, die leben lange im Stillstand. Allerdings sind Astros auch nicht zu unterschätzen, was viele Menschen mit dem Hinweis auf einen "guten" Tumor machen. Gerade die, die nicht im Operationsfeld liegen, sind gefährlich wenn sie wachsen.
Meine Meinung: Zweitmeinungen einholen und so schnell wie möglich so aggressiv wie möglich einen Tumor behandeln.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen!
LG,
Bea

schlumpfnudel

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #4 am: 12. November 2008, 14:13:41 »
Hallo Kati

Mein Freund (30 Jahre) hat seit 6 Jahren ein Astro II im Hirnstamm, es ist laut MRT-Kontrollen noch nicht gewachsen, sollte aber schon längt operiert werden.

Der Tumor wächst zwar nicht, aber die Symptome sind in den letzten 2 Jahren immer schlimmer geworden. (Schmerzen, Sprachprobleme, Sehprobleme)

Ich wünsche Euch alles Gute. Kämpft dagegen an!!!

Kati

  • Gast
Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #5 am: 12. November 2008, 14:46:00 »
Hallo an alle!

Und erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich hätte gar nicht gedacht, daß es so gut tut sich mit anderen Betroffenen / Angehörigen auszutauschen.
Im Freundeskreis interessieren sich die Leute natürlich nicht so für das Thema oder viele können oder wollen sich auch nicht so reinvertiefen.
Auch will man ja selber nicht jeden damit belasten.
Deshalb bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben und es hat mir schon weitergeholfen.

Das nächste MRT meines Mannes ist Anfang Dezember. Er hat zwar oft Kopfweh aber die Ärzte meinten bisher das käme nicht von dem Astrozytom.

Also wünscht uns Glück

liebe Grüße  Kati

dietmar

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #6 am: 15. November 2008, 00:23:44 »
Hallo Kati,

bei mir (jetzt 40) wurde im Februar 06 die gleiche Zufallsdiagnose gestellt wie bei deinem Mann: Astro Grad II (angeblich) definitiv nicht operabel - liegt im Thalamus. Bei evt. Wachstum wurde mir ne schlechte Prognose angekündigt  :o)
Heute hatte ich seit der Diagnose vor FAST 3 JAHREN!!! das 7. MRT - bisher gibt es keine messbare Veränderung des Tumors, auch keine Kontrastmittelaufnahme. Ich bin auch noch symptomfrei *auf Holz klopf ;)
Ich kann euren Schock gut nachvollziehen, wir haben auch Kinder  :-[

Ich drücke Euch fest die Daumen

LG Manu

J.Trzeciok

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #7 am: 13. Januar 2009, 12:59:04 »
Hallo ,auch mein Sohn hat ein Pilozytisches Astrozytom  Grad 1 am Hirnstamm Op war 04 dann erneuter Wachstum 06 Bestrahlung ,im Moment ist stillstand.Aber er kann seit dem nicht mehr richtig schlafen haben alles schon ausprobiert schlaftabletten wirken nicht .Hat einer von euch auch solche Probleme?Kopf hoch an alle immer Positiv denken.G.Janine

Frankfurt

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #8 am: 13. Januar 2009, 13:49:12 »
Bei einer MRT am 10.12.2008 die bei meiner Mutter durchgefhrt wurde kam der Verdacht auf ein niedriggradigen Astrozytom auf. Die Professoren der Uni in Frankfurt bestätoigten die Diagnose, laut denen handelt es sich um ein niedriggradigen Hirntumor oder um eine Entzndliche Veränderung, der Geschwulst liegt links frontal und ist nach den chirurgen zu urteilen zugänglich.
Meine Frage wäre, wie sicher ist die Aussage der Professoren? Können Sie mit einer MRT schon solche Aussagen treffen oder ist es eher eine Spekulation?
Die MRT wurde mit und ohne Kontrastmittel durchgefhrt und nach Abgabe von Kontrasmittel ist keien Veränderung der Bluthirnschranke aufgetreten, bedeutet dies das es sich wahrscheinlich um etwas gutmtiges handelt oder verstehe ich das falsch?
Danke für die Antworten.
Grüße aus Frankfurt

Offline Jota

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #9 am: 13. Januar 2009, 16:39:58 »
Hallo,

ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen daß nur eine Biopsie Klarheit bringen würde, eventuell vielleicht auch eine PET-Untersuchung.
Ob der Tumor eher niedriggradig oder höhergradig ist, können die oft aus der Kontrastmittelaufnahme sehen, aber das ist nicht immer sicher.
Wie gesagt, völlige Klarheit kann nur eine Biopsie bringen.

Liebe Grüße
Jota

Frankfurt

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #10 am: 14. Januar 2009, 07:37:45 »
Guten Morgen,
man ich sag euch ich bin total fertig mit den nerven, konnte die nacht wieder einmal nicht schlafen, der gedanke das es bei meiner mutter auch um was bösartiges handeln könnte macht mich echt fertig, ich bin total erschöpft und durcheinander.
Wir waren gestern noch bei unserem neurologen, er meinte das es etwas wäre was nicht groß aber länglich wäre, etwas was sehr sehr langsam wachsen würde, kontrastmittel hat es keinen aufgenommen.
Aber das sind ja alles Dinge die nicht aussagen so wie ich es jetzt verstanden habe, deswegen ist die Angst auch echt riesig:((

Offline Jota

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #11 am: 14. Januar 2009, 08:28:46 »
Hallo Biohla,

wie soll ich das verstehen? Eine Biopsie und keine richtige Ergebnisse???
Wie sicher ist eigentlich eine Biopsie? Ich überlege manchmal ob die Ergebnisse von der Biopsie meiner Tochter zu 100% stimmen (Astro II).
Ich mein daß es was höhergradiges ist glaube ich nicht, da es sich seit April nicht verändert hat, oder gibt es auch höhergradige Tumore die pausieren können???  ??? ???

Offline 4pfoten

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #12 am: 14. Januar 2009, 12:22:07 »
Hi zusammen,

GAR KEIN Ergebnis wäre mir für eine Biopsie schon zu dürftig und ich würde nachfragen woran es liegt: Wurden keine Zellen gefunden, wurden zu wenig Proben entnommen etc. pp.

Natürlich ist eine Biopsie nur für die kleine Fläche aussagekräftig, die entnommen wird - je nach Größe des Tumors kann in einem anderen Areal eine andere Art Tumor (höher- oder auch geringer-gradig) vorhanden sein; das erklärt auch, das es Mischtumore gibt. Sprich im Normalfall wird nicht nur eine, sondern nach Größe des Tumors mehrere Proben entnommen und dann histologisch untersucht: Nun kann es sein, dass an einer Stelle beispielsweise nur reaktive Astozyten gefunden werden, was heißt KEIN Tumor. An anderer Stelle kann ein Astrozytom Grad II, an wieder anderer Stelle ein Astrozytom III oder sogar ein Glioblastom Grad IV gefunden werden.  Sprich 100% ige Sicherheit hat man nach der Biopsie auch noch nicht, daher werden dann auch MRT mt und ohne Kontrastmittel; FET/PET und Angiogramm etc. pp. mit in die Beurteilung einbezogen, um die größt-mögliche Sicherheit zu haben und diese liegt dann schon sehr viel höher, als alle Untersuchungen einzeln.

Liebe Grüße,
Mel

Offline needlesde

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #13 am: 05. Februar 2009, 14:08:51 »
Hallo zusammen,
ich laufe auch mit so einer Zeitbombe im Kopf herum und weis seit 01.03. von dem Tumor. Bei mir Grad II links temporal.
Wenn ich die Ärzte (bei mir Großhadern) richtig verstehe kann der Tumor nur aus einer Kombination mehrerer Umtersuchungen zusammen vernünftig beurteilt werden:
- Kernspin MRT mit Kontrastmittel (zur Größe und in gewissem Maß zur Aktivität. Die Stärke der Kontrastmittelaufnahme und die Geschwindigkeit haben da wohl eine gewisse Aussagekraft)
- Die PET - Untersuchung geht, so wie ich das verstehe, in die gleiche Richtung wie das Kontrastmittel, nur das hier der aktive Teil untersucht wird und das Ergebnis durch farbige Darstellung besser erkennbarwird.
- Die Biopsie wird, wenn an den richtigen Stellen entnommen definitiv eine gute Aussagekraft mit sich bringen. Molekularbiologisch kann hier sehr gut bestimmt werden, um welchen Tumor und welchen Grad es sich handelt.
Hier könnt Ihr mir gerne die Daumen drücken. Ich warte gerade auf mein nächstes Ergebnis: am Freitag, den 13.02.

Frankfurt

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Re: Astrozytom Zufallsbefund
« Antwort #14 am: 05. Februar 2009, 20:48:36 »
Erst mal wünsche ich dir alles alles gute, lass dich nicht verrückt machen,wurde bei dir schon eine biopsie gemacht? oder was schlagen die ärzte vor?
In der MRT kann man die Größe und den Grad ganz gut erkennen, es heisst wenn der Tumor kontrastmittel aufnimmt ist er höher gradig und wenn nicht ist es das gegenteil aber wie die anderen sagen kann nur die richtige biopsie genaue klarheit geben was ich auch wichtig finde damit man die richtige behandlung finden kann.
Meine Mutter wurde am Montag in der UNI MAINZ operiert man hat ihr fast den ganzen Tumor entfernen können, nun leidet sie an Sprachproblemen sie spricht zwar von tag zu tag mehr aber eigentständige sprechen fällt ihr noch schwer, sie konzentriert sich aber es kommt nichts raus, wir üben und trainieren das ganze, hoffentlich wird es besser.

Gruß Memo

 



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