Seit ca.1 Std. sitz ich schon heulend vor meinem PC und lese Eure Geschichten im Forum.
ich erkenne mich in so vielen Geschichten wieder und weiss nun dass ich mit meiner
Geschichte nicht alleine bin.
Bei meinem Vater wurde Ende Juni 08 die Diagnose Glio IV inoperabel rechts, festgestellt.
Die letzte Chemo war Ende Dez. Im Jan.war er wg. starken Magenschmerzen im Krankenhaus und somit wurde die Chemo ausgelassen.
Den Termin im Februar haben wir auch nicht wahr nehmen können, weil er an dem Morgen gestürzt war und völlig fertig war.
Die Situation ist momentan so, dass es ihm relativ gut geht. Die ganze Zeit konnte er sich noch alleine in der Wohnung gut bewegen, doch seit ca. 2 Wochen kann er nur noch schlecht alleine gehen. Aber er will immer noch alleine auf WC gehen.
So habe ich ihn die letzen Tage schon 3-4 x vor dem Bett oder im WC auf dem Boden gefunden, weil er gefallen ist.so wie gestern wieder.
Mein Herz schlägt schon immer total wenn ich die Haustüre öffne und er nicht in seinem Bett liegt.Er muss eine sehr fleissigen Schutzengel haben, ausser Schürfwunden hat er sich noch nichts getan. Aber ich ab solch eine Angst, ihn mit aufgeschlagenem Schädel zu finden.
Meine Mutter geht gegen 6 Uhr aus dem Haus. Ich fahre dann gegen 9 Uhr hin und schau nach ihm. Gegen 12 Uhr kommt die Diakonie und macht die kleine Pflege. und ich fahr dann gegen 14 Uhr nochmal kurz hin und dann wieder nach der Arbeit gegen 16.30 Uhr. dann warte ich bis meine Mutter gegen 17.30 Uhr kommt. Meine Mutter ist auch schon total fertig, weil Sie nachts auch nicht schlafen kann, weil mein Vater sie weckt, wenn er mal auf WC muss.Die Arme ist schon total gereizt und dann kommt noch hinzu, dass es auf der Arbeit auch nicht so dolle läuft. Sie ist Reinigungskraft und ist körperlich natürlich auch total bedient. Ich komme wenigstens Nachts zu meinem Schlaf. Hoffentlich bricht sie mir nicht auch noch zusammen.und dann immer die Frage, was sollen wir machen??
Mein Vater liegt fast nur noch im Bett und ist auch somit auch den ganzen Tag alleine, bis auf meine kurzen Besuche ob auch alles OK ist.
Aber ich kann auch nur 10 min. bleiben... ich muss ja wieder arbeiten gehen. Gott sei Dank arbeite ich im selben Ort.
Ihr glaubt gar nicht was für ein schlechtes Gewissen ich habe, wenn ich dann wieder gehe. Kein Wunder dass er total gefrustet ist. Wir können noch nicht mal mit ihm spazieren gehen, weil meine Eltern im 4.Stock ohne Fahrstuhl wohnen. Inzwischen schafft er es auf keine Fall mehr die Treppen runter, obwohl er schon gerne mal wieder raus möchte...
Aber wie?
ich kann doch nicht das Rote Kreuz rufen, dass sie ihn die Treppen runter tragen, dass wir mit ihm spazieren gehen können, oder???
Das schlimme ist, dass er ja oft noch gute Momente hat. Klar er vergisst ganz viel und sucht nach Worten.
Als ich ihn nach dem letzten Sturz endlich wieder im Bett hatte, hat er über meine "sportstunde" wie ich es nannte, gelacht und das ist dann echt schön...Im Grunde hat mein Vater keinen grossen Ansprüche, aber die ganze Situation belastet mich schon sehr.
ich hab Angst, wenn es ihm dann wieder schlechter geht. ich hab Angst und ein schlechtes Gewissen ihn länger als 2 Std. alleine zu lassen.
Und er schämt sich dass er uns soviel "Arbeit"macht.
Ich habe nun die Pflegestufe II beantragt, aber der Pflegedienst kommt ja nicht einfach um einfach mal nach ihm zu schauen?!
Welche Leistung kann ich da abfragen? oder ist es sinnvoller einen Zivi oder eine andere private Pflegekraft f. ca. 2 Std. täglich kommen zu lassen?
Ich bin inzwischen auch einfach nur müde..... aber jetzt gehts mir ein bischen besser...
In den nächsten 2-3 Wochen bekommt mein Schwester, die allerdings in HH wohnt und uns nicht grossartig unterstützen kann ein Baby und ich bin mir sicher dass Opa seinen Enkel noch sehen wird..