Hallo Anna
Bekommt deine Mama keine Krankengymnastik im Bett?
Mein Schwiegervater bekam nach seinem 1.Schlaganfall 2x wöchentlich Kg.
Das ist auch sehr sinnvoll um dem Muskelabbau,der in den Beinen besonders schnell vonstatten geht, entgegenzuwirken.Auch regt die Gymnastik die Durchblutung und den Stoffwechsel in den Extremitäten an.
Spätestens bei dem 1.Versuch einen bettlägerigen Patienten neu zu aktivieren,hat man ohne Kg massive Probleme.
Krankengymnasten sagen,dass man,so über den Daumen geschätzt, pro Woche Ruhigstellung der Beine ca. 1 Monat benötigt die Muskulatur wieder zu regenerieren.
Auch wenn es schwer fällt und man Hilfestellungen leisten muss beiden Übungen.Jeden Tag zehn Minuten bringen schon recht viel.Muss ja nicht viel sein.Die Beine abwechselnd mal anheben,oder zum Bauch ziehen,qasi Kniebeugen im Liegen.Oder nach Möglicheit den Patienten beim Bettenmachen neben das Bett stellen, oder im Zimmer mal auf und ab laufen,während ein Andrer das Bett macht.Von einem Stuhl Aufstehe und wieder hinsetzen.Einfache Möglichkeiten gibt es immer.Einfach etwas kreativ sein.
Normalerweise lernt man so was auch bei der Pflegeschule für familiäre Pflege.Auch kann man sich solche Dinge vom Altenpfleger der ökumänischen Sozialstationen zeigen lassen.
Es ist zwar verständlich und nachvollziehbar,wenn man den Patienten weitestgehend im Bett versorgt.Man tut sich selbst und dem Patienten keinen Gefallen damit.Aber der "Zwang" ins Bad nebenan zu laufen oder zur Toilette zu gehen erhält immer noch ein Stück Mobilität.Auch die Möglichkeit in Betracht ziehen,zumindest einen Mahlzeit am gemeinsamen Tisch einzunehmen,kann eine Variante sein. Es mag am Anfang lästig und langsam erscheinen.Aber es erleichtert der Pflegeperson, auf Dauer gesehen,die Pflege ungemein,wenn man den Muskelverfall so lange wie möglich,durch diese "Zwangsübungen" engegenwirkt.Je mehr der Muskelverfall fortschreitet,um so schwerer wird es für die Pflegeperson,da der Patient nicht mehr selbst mithelfen kann,selbst wenn er es wollte.
Eine "leblose Person" ist wegen ihrer Schlaffheit fast doppelt so schwer.Auch bereiten Umlagerungen bei erschlafften Patienten meist sehr starke Schmerzen,da die Muskulatur nicht mehr in der Lage dazu ist, das Skelett helfend zu stützen.
Ich habe diese Fehler, aus Mitleid oder Bequemlichkeit,bei meinem Schwiegervater und Mutter miterlebt und versuche nun Andre davor zu bewahren.Ich würde mir auch nie erlauben einer pflenden Person Vorwürfe deswegen zu machen.Im Gegenteil.Ich habe den größten Respekt vor solchen Menschen.Ich weis auch nicht,ob ich nicht in der selben Situation genau so vorgegangen wäre.
Natürlich sollte man nur im Rahmen des Möglichen versuchen daran zu arbeiten.Alten und Krankenpflegfer können einem da schon sehr gute Tipps geben woran man noch arbeiten kann.Sie haben diese Probleme jeden Tag und wissen aus Erfahrung ganz genau was der Patient noch kann und was nicht.Ein lockerer Spruch und viel Lob am Patienten kann da auch sehr hilfreich sein.
Einfach mal in Ruhe darüber nachdenken und in kleinen Schritten ausprobieren.
Schweres Thema..... im wahrsten Sinne des Wortes.
Gruß und gutes Gelingen.
Fips2