Hallo,
ich bin neu hier und habe hierher gefunden, weil die Krankheit meiner Mutter (67) seit einigen Tagen einen massiv schlechten Verlauf nimmt.
Kurz zur Krankengeschichte:
- erste Sprechstörungen im Mai 08
- Diagnose Glioblastom im Juli 08, Operation
- Bestrahlung
- zwischenzeitlich wieder Tumorvergrößerung
- Chemotherapie
- Dezember 08: Tumorwachstum ist zum Stillstand gekommen bzw. sogar kleiner geworden!
Bis dahin und sogar noch bis vor kurzem war ich der Annahme, die Krankheit sei im Griff, ja sogar heilbar.
Doch seit Anfang das Jahres verschlechtert sich der zustand meiner Mutter. Erst langsam: sie wurde vergesslich, unordentlich, "komisch" irgendwie. Als nächstes baute sie körperlich ab, treppensteigen fiel schwer, die Kraft wich aus Armen und Beinen. Wir haben Pflegestufe 1 beantragt für Hilfe im Haushalt.
Vor zwei Wochen fing ihre Stimmung an sich rapide zu verschlechtern, sie brach ständig in Tränen aus, schaute stundenlang nur vor sich hin; der Hausarzt verschrieb ihr Lorazepam.
Seitdem, seit Anfang der Woche, nun wird es täglich schlechter. Sie fällt in der Wohnung hin, auf die Straße kann sie eh nicht mehr (Wohnung im 3. Stock), kann kaum mehr ohne Hilfe aufstehen, schläft fast den ganzen Tag, waschen und Körperpflege geht nicht mehr, wir beantragen jetzt die nächste Pflegestufe. Auch ihre Persönlichkeitsänderungen machen mir Angst: neulich wusste sie nicht mal mehr dass sie einen Gehirntumor hat, sie fantasiert und erzählt von Leuten die sie angeblich besucht hätten.
Ich bin mit der Situation etwas überfordert, sie überfährt mich fast, da ich immer noch dachte, es wird wieder besser.
Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf: Geht es jetzt zu Ende? Gibt es noch Hoffnungen? Geht es ihr so schlecht durch den Tumor an sich oder durch die vielen Medikamente (Chemo, Anti-Epileptikum, Kortison, Anti-Depressivum, zeitweise Antibiotikum wg. Lungenentzündung)?
Ist es ab einem bestimmten Stadium nicht besser, diesen Medikamentencocktail einfach sein zu lassen bzw. zu reduzieren, um meine Mutter in Ruhe ihr Leben zu Ende leben zu lassen?
Zu viele Fragen auf einmal...
Was ich hier konkret fragen möchte:
- Was habt ihr für Erfahrungen gemacht mit der Gabe von Antidepressiva in Zusammenhang mit Glioblastom und insbesondere der Chemo?
- Ist es vielleicht das Lorazepam, was diesen rasanten körperlichen Verfall hervorruft?
- Welche anderen "Stimmungsaufhellenden Maßnahmen" haben bei euch geholfen?
Ich danke euch schonmal für eure Antworten!