Liebe HT-Forum-Leser und liebes, fleißiges Moderatorenteam!
Nach meiner dritten Meningeom-OP (1. 1995-WHO I, 2. 1999-WHO III+Bestrahlung mit 60GY, 3. 1997-WHO III) war ich zu früh wieder arbeiten gegangen und bin zwei Jahre danach wegen psychischer und psychosomatischer Probleme zu einer medizinischen Reha gefahren. Dort habe ich die Stärke meiner Probleme überhaupt erst bewusst wahrgenommen und nahm mir vor, alles zu tun, um damit besser klarzukommen, um in meinem Leben und in meinem Beruf wieder relativ normal klarzukommen.
Ich gehe seitdem (seit Dezember 2009) durchschnittlich dreimal wöchentlich zum Sport (ca. 40 min Zirkeltraining bei Mrs.Sporty). Meine Hausärztin habe ich gebeten, mir Massagen oder so etwas zu verschreiben, weil ich das in der Reha nach längerer Zeit als erholsam und entspannend erlebt habe. Sie hat mir manuelle Therapie verschrieben, sechsmal mit zwei Folgeverordnungen zu je sechs Behandlungen. Sie sagte aber auch, dass sie nur eine begrenzte Zahl aufschreiben könne.
Die Therapeutin war ihrerseits erstaunt, dass ich nicht schon viel früher, also nach den ersten HT-OP eine derartige Therapie erhalten habe. Das hatte ich doch nicht gewusst und gesagt hatte es mir auch niemand. Sie meinte, durch diese Operationen könnten "Verklebungen" verblieben sein. Dass ich total verspannt war, war mir ja klar, aber dass es einen Zusammenhang zu diesen OP geben könnte ...?
Sie sprach davon, dass mir jeder Arzt bei dieser Diagnose Manuelle Therapien oder auch sonstige zielgerichtete Massagen aufschreiben könne, also sogar müsste.
Also, dachte ich, da entlaste ich mal meine Hausärztin und lass mir einfach von der (neuen) Neurologin, die sich besser als die bisherige mit Hirntumoren auskennt, manuelle Therapien verschreiben. Sie hatte das mit den Antidepressiva auch recht locker gesehen und mir im April ziemlich viel davon verschrieben - für 200 Tage. Allerdings hatte die bisherige Dosis, die ich immer morgens nehme, nicht ausgereicht und sie gab mir Anfang Mai zusätzlich für abends das Medikament in einer geringen Dosis dazu – für vier Wochen. Bis hierhin war alles prima.
Nur ließ sie dann die Schwester den Termin absagen, an dem ich ein neues Rezept brauchte. Ich rief an und sagte, dass ich den Termin wegen der Verschreibung der Medis brauche. Ich kam hin – und die Schwester sagte, sie solle mir nur ein Rezept geben, die Ärztin wolle mich erst im Juli wieder in der Sprechstunde sehen. Nun bat ich also zusätzlich um eine Verordnung für eine manuelle Therapie, die drei Befunde der Therapeutin hatte ich mitgebracht. Auf das Rezept für die Medis wartete ich eine Stunde, dann musste ich einen anderen Arzttermin wahrnehmen. Ich kam gegen Ende der Sprechzeit wieder und wartete nochmal fast eine Stunde, um dann nur das Rezept für die Antidepressiva (nochmal für 100 Tage mit der höheren Dosis, aber nur für 7 Wochen das zusätzliche für abends) zu erhalten. Das andere werde sie sich erst mal ansehen. Ich fragte einige Tage später per Telefon nach und die Schwester sagte mir – sichtlich enttäuscht - , die Ärztin würde keine manuelle Therapie aufschreiben, ich wäre ausreichend versorgt. Ich holte mir die Befunde wieder ab, auch da war die Neurologin für mich nicht zu sprechen.
Nach meinem anfänglich guten Eindruck fühle ich mich nun nicht mehr gut versorgt. Sie ist die neue Partnerin meiner bisherigen Neurologin und ich wurde ihr als eine der wenigen Patientinnen mit Hirntumor gleich zugewiesen und fand das auch richtig so. Ich hatte auch gleich Vertrauen zu ihr.
Aber jetzt?
Ich will mir keine neue Neurologin suchen müssen.
Vielleicht war sie einfach nur überlastet, weil die andere Neurologin gerade nicht da war?
Oder ist die Wichtigkeit von der „Manuellen Therapeutin“ übertrieben worden? Hat diese Therapie gar nichts mit den HT-OP zu tun? Aber ich hatte doch Probleme, die durch die Therapie verbessert wurden: Kribbeln in den Händen, nachts bin ich davon aufgewacht, weil es sogar wehtat. Und Schulterprobleme links, also auf der Seite, wo die ersten beiden Meningeome waren.
Kann manuelle Therapie nützlich sein?
Sollte ich bei der Neurologin darauf drängen?
Oder die Hausärztin nochmal fragen?
Oder es für einige Wochen erst mal lassen?
Vielleicht weiß ja jemand eine Antwort.
Danke sagt schon mal (auch für das Durchhalten beim Lesen des wohl viel zu lang geratenen Textes)
Eure KaSy