Neurologie/Psychiatrie - Epilepsie vom 23.5.2010
Die ketogene Diät hat sich als wirksame Option zur Behandlung der therapierefraktären Epilepsie bewährt. Wissenschaftler der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, haben nun die Langzeitwirkungen dieser Diät nach deren Absetzen näher untersucht. Dazu befragten sie 101 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 13 Jahren, die zwischen November 1993 und Dezember 2008 für mindestens einen Monat mit der ketogenen Diät behandelt wurden. Mindestens sechs Monate vor Studienbeginn war die Diät eingestellt worden. Im Schnitt lag das Ende der Therapie mit der ketogenen Diät sechs Jahre vor Studienbeginn zurück. Die Befragung ergab unter anderem, dass sich die aktuellen Blutfettwerte der Patienten, im Gegensatz zu der Zeit während der ketogenen Diät, im normalen Bereich bewegten. So lag das Gesamtcholesterin im Schnitt bei 158mg/dl. Auch der durchschnittliche Body Mass Index (BMI) lag mit 22,2 im Normbereich. Zum Ende der ketogenen Diät hin kam es bei 52 Prozent der Teilnehmer zu einer um 50 Prozent reduzierten Anfallshäufigkeit. Bei der aktuellen Befragung zeigte sich sogar bei 79 Prozent aller Teilnehmer eine derartige Besserung. 96 Prozent der Patienten würden die ketogene Diät zwar weiterempfehlen, lediglich acht Prozent der Teilnehmer hatten jedoch noch Freude an einer fettreichen Ernährung.
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