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Laura hat es geschafft...

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Mike:
Meine Tochter ist heute um 18.25Uhr friedlich eingeschlafen...

www.krebskind-laura.de

KD600:
Hallo Ihr Lieben,
ich wollte euch mitteilen, dass Laura am 07.11.03 um 18:25 Uhr friedlich im Kreis der Familie, im Krankenhaus, für immer eingeschlafen ist.

Sie hatte am vergangenen WE schreckliche Kopfschmerzen, die sich auch nicht mehr mit Parazetamol oder Novanat beherschen lassen haben.

Am Mittwoch Abend hätten wir eigendlich in Hannover noch einen Termin bei einem Heilpraktiker wahr nehmen können.
Aber dazu kam es leider nicht mehr.

Wir mußten doch ins Krankenhaus gehen, um den Grund der Schmerzen herauszufinden und ob es noch eine chirurgische Möglichkeit geben würde um dieses zu beheben.

Nach dem MRT stand fest, dass es sich nicht um ein vermutetes Ödem gehandelt hat sondern um einen monströsen Tumor, der nun schon die gesamte rechte Gehirnhälfte in Beschlag genommen hat. Sein Wachstum konnte nicht mehr gebremst werden.

Am Donnerstag und am Freitag mußte sie schon unter Dauerinfusion mit Morphin versorgt werden. Ich konnte aber noch in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag alle offenen Fragen mit ihr klären. Sie wußte das sie gehen muß und ich wußte es auch.

Seit Donnerstag Nacht konnte sie dann nichts mehr sagen und auch nicht mehr die Augen öffnen. Es waren alle da die ihr wichtig waren um sich von ihr zu verabschieden. Sie hat so tapfer durchgehalten bis endlich Germaine ( Mikes Tochter ) und meine Schwester Nika erschienen sind und mit deren Erscheinen hat sie einfach aufgehöhrt zu atmen und dann ist ihr Herz stehen geblieben.

Ich habe nie einen stärkeren Menschen gekannt.
Ich bin traurig und froh zugleich. Jetzt muß sie nicht mehr leiden und hat ihren Frieden finden können. Sie sah auch recht entspannt aus.

Katharina

pit007:
ihr beide habt wirklich das menschenmögliche getan für eure kleine, das wird sie euch niemals vergessen !

pit

Igel2010:
Hallo Mike,
es tut uns so unendlich leid. Wir möchten Euch unser herzlichstes Beileid aussprechen und wünschen Euch viel Kraft für die kommende Zeit.
Wir glauben und hoffen, dass sie jetzt in einer anderen Welt ohne Krankheiten und Schmerzen ist.
Antonia und Familie

Simon:
Liebe Katharina, lieber Mike

Es ist schwierig, in einem solchen Moment überhaupt richtige Worte zu finden, Gefühle zu ordnen. Auf der Einen Seite tiefe Trauer über den Weggang des geliebten Kindes, auf der anderen Seite Erleichterung über die Tatsache, dass Eure Laura nicht mehr leiden muss. Für Laura ist der "irdische Kampf" vorbei und Ihr müsst Euren Weg weiter gehen.

Diesen Weg gehen zu müssen, ist sehr hart - ich spreche aus eigener Erfahrung: zwei meiner engsten Familienangehörigen sind an Hirntumor erkrankt und gestorben. Ich habe mir in diesem Zusammenhang oft die Sinnfrage gestellt: Warum mussten diese Menschen da durch, was hat das eigentlich gebracht?  

Im Nachhinein durfte ich feststellen, dass auch das Leiden eines Menschen sehr vieles auszulösen vermag: Das Nachdenken über Prioritäten im Leben, die Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen und Vorstellungen, mit der Bedeutung von "Liebe", und, so deplaziert dies auch tönen mag: viele absolut gute Momente, trotz all den dunklen Stunden. Dies vermag zwar die Trauer über den Weggang der geliebten Person nicht zu lindern, aber sinnlos, nein, diese Leben waren in keinster Weise sinnlos, diese Menschen konnten uns vielleicht gerade in ihrer Krankheit Dinge geben, die wir als Schätze unser ganzes Leben mit uns tragen dürfen.

Sowohl Ihr als Eltern wie auch Laura, von der ich mir auf Grund Eurer Berichte ein Bild zu machen vermag, beeindrucken mich sehr. Dass Ihr noch Zeit und Kraft gefunden habt, Euch auch in schwierigen Zeiten gegen aussen zu öffnen, anderen Hoffnung zu machen, (und wichtige Informationen zu vermitteln) ist absolut keine Kleinigkeit. Ihr konntet damit etwas bewirken!

Ich wünsche Euch alle erdenkliche Kraft und alles Gute für Euren weiteren Weg.

Simon

 

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