HirnTumor-Forum

Autor Thema: Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)  (Gelesen 7864 mal)

Offline bunny

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Hallo,

ich bin gestern auf das Forum gestossen und froh, endlich nicht nur Horrorgeschichten zu lesen. Einiges hat mich sehr beruhigt. Aber jetz erst mal zu meiner Geschichte. Bei mir wurde zufällig bei einer CT-Untersuchung folgende Diagnose gestellt: V.a 2 kleine Meningeome z. e. falxständig frontal links, z. a. temppro-parietal links jeweils 4 -5 mm, kein ödem, keine raumforderung, nicht suspekt. Jetzt muss ich in 3 Wochen zum MRT. Ich bin mit dieser Sache derzeit völlig überfordert, da ich im August letzten Jahres erst zwei größere Operationen wegen eines Eierstockkrebes hatte und danach 3 Chemo bekam. Zum Glück sind es keine Metastasen des Krebses aber ich bin trotzdem total von der Rolle. Die CT-Untersuchung wude aufgrund von leichten Gefühlsstörungen im Gesicht und einem Fremdkörpergefühl im Auge gemacht; ich dachte, es käme von der Chemo. Die Radiologin meinte, dass die Störungen eigentlich nicht von dem Meningiom kommen können. Ich kann mich jetz gedanklich nur noch auf diese Sache konzentrieren und bin schon ganz hysterisch. Kann mir vielleicht jemand sagen, ob so kleine Meningeome ohne Raumforderung überhaupt diese Störugen verursachen können?

Vielen Dank
bunny
« Letzte Änderung: 13. April 2011, 12:36:51 von fips2 »

Offline KarlNapf

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #1 am: 13. April 2011, 09:42:29 »
Zitat
Kann mir vielleicht jemand sagen, ob so kleine Meningeome ohne Raumforderung überhaupt diese Störugen verursachen können?

Wir sind Laien, keine Mediziner (nur ein Arzt, der die Bilder sieht, kann das beurteilen), aber mein Verdacht ist ein klares NEIN. Ich glaub's jedenfalls nicht. Diese kleinen Stellen sind ja an der Grenze der Nachweisbarkeit. Mach' Dich nicht verrückt, warte das MRT ab, rede darüber notfalls mit zwei Ärzten, aber Du wirst vermutlich dieselbe Antwort bekommen.
« Letzte Änderung: 13. April 2011, 12:37:30 von fips2 »
Dum spiro, spero = So lange ich atme, hoffe ich. (Cicero, ad Atticum 9,11)

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Offline bunny

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Re:Zufallsbefund Meningeom
« Antwort #2 am: 13. April 2011, 11:29:29 »
Hallo KarlNapf,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich bin halt einfach im Moment etwas drüber und vielleicht kommt dieser Befund anderen lächerlich vor. Ich bin allerdings von meinen Krebsoperationen noch nicht richtig erholt und für mich war es ein Schrecken, dass da schon wieder etwas ist, was nicht dort hin gehört. Mit 38 erst Krebs und jetzt irgendwas im Kopf ist für mich nicht so einfach zu verdauen.

   

Offline Bea

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #3 am: 13. April 2011, 11:50:37 »
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, bunny!

Niemand spricht dir ab, dass die Verarbeitung derartiger Diagnosen schwer und kräftezehrend ist.

Sicherlich muss auch ein kleiner Tumor beobachtet werden. Auch die Frage in wie weit dieser evtl. mit deiner Krebserkrankung zu tun hat sollte man stellen.

Einige hier leben mit der "wait and see" Planung. Heißt: man beobachtet und wartet ab.

Ich wünsche dir von Herzen, dass ausreichende Informationen dir die Sicherheit geben, die du für den Umgang mit der Diagnose brauchst.
Meiner Meinung nach solltest du bei der Größe des Tumors keine Einscharänkungen bekommen.

Liebe Grüße,
Bea
« Letzte Änderung: 13. April 2011, 12:37:41 von fips2 »

Offline probastel

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #4 am: 13. April 2011, 11:51:08 »
Herzlich willkommen Bunny!

Die Diagnose eines Hirntumors oder in Deinem Fall gleich von zwei Hirntumoren ist psychisch sehr belastend, ohne Frage. Von daher ist es sehr verständlich, dass Du von der Rolle und total aufgelöst bist.

Doch von allen Hirntumoren die es gibt, hast Du Dir die harmloseste Form ausgesucht. Erstens  handelt es sich bei Menigeomen nicht um Krebs, zweites wachsen Meningeome in der Regel nur äußerst langsam und drittens verdrängen sie nur das Gehirn ohne es zu infiltrieren, sie können also operativ gut behandet werden, wenn dies überhaupt notwendig ist.

Zu einer OP wird geraten, wenn es zu Ausfällen kommt oder der Patient dem psyschichen Druck nicht gewachsen ist, ansonsten wird -spziell bei kleinen Meningeomen- die Wait-and-See-Strategie verfolgt. Die Meningeome werden in regelmäßigen Abständen per MRT kontrolliert und, sollte sich ein spontanes Größenwachstum feststellen lassen, operiert.

Meningeome wachsen derart langsam, dass sie meist erst bei einigen Zentimetern Größe auffällig werden. In extremen Fällen werden sie erst bei einer Größe entdeckt, die der eines Tennisballes entspricht. Da die Meningeome sehr sehr langsam wachsen hat das Gehirn genug Zeit sich anzupassen und die Funktionen im betroffenen Areal aufrecht zuerhalten. Bei kleineren Meningeomen handelt es sich daher meist um Zufallsfunde. Deine Meningeome sind mit 4 - 5 mm noch sehr klein, daher auch die Einschätzung Deiner Radiologin, dass sie wahrscheinlich nicht die Ursache Deiner sensorischen Störungen sind.

Weiter kann Dich die Tatsache beruhigen, dass Dein MRT-Termin erst in drei Wochen ist. Wäre Deine Radiologin der Meinung, dass es sich um einen bösartigen Hirntumor oder um eine Metastase handeln sollte, hättest Du Deinen Termin schon heute oder morgen (auch bei Kassenpatienten).

Hier im Forum haben wir einige Patienten, die die Wait-And-See-Strategie verfolgen und gut damit leben können. Evtl. melden sie sich nachher noch bei Dir.

Solltest Du noch weiter Fragen haben oder einfach nur darüber schreiben wollen, hier bist Du richtig!

Beste Grüße

Probastel
« Letzte Änderung: 13. April 2011, 12:37:58 von fips2 »
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline TinaF

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #5 am: 13. April 2011, 13:34:00 »
Hallo Bunny,

auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns im Forum!

Ich kann mich den Worten meiner Vorredner nur anschließen. Die Diagnose ist ein Schock, erstmal gerät alles ins Wanken (insbesondere bei Deiner Vorgeschichte) und da ist es zunächst ganz egal, ob die Dinger klein oder groß sind.

Wir haben hier Mitglieder, deren Meningeome ebenfalls im Millimeterbereich liegen und anfangs völlig durch den Wind waren. Mit der Zeit und dem ein oder anderen Arztgespräch konnten sie sich dann aber mit wait and see einigermaßen "anfreunden".

Der nächste Schritt ist das MRT, danach löcherst Du Deine Ärzte (Radiologe, Neurochirurg, ggf.
Neurologe) so lange, bis Du alle Antworten hast und die Sache für Dich einordnen kannst. Und dann sehen wir weiter.

Ich wünsche Dir für die nächste anstrengende Zeit viel Kraft und Geduld. Hier kannst Du immer schreiben und Deine Sorgen los werden, irgendeiner ist immer da.

LG TinaF
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Offline bunny

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #6 am: 13. April 2011, 14:06:58 »
Hallo Bea, probastel und TinaF,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich fühle mich schon wesentlich besser. Eure Antworten haben mir schon sehr weitergeholfen. Ich warte jetzt das MRT ab und hoffe, dass es wirklich Meningeome sind und keine Metastasen des Granulosazelltumors. Aber wie mir probastel schon geschrieben hat, beruhigt es mich, dass noch etwas Zeit bis zum MRT ist, so dass wohl nicht von einer bösartigen Form auszugehen ist.

Leopold

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #7 am: 14. April 2011, 12:38:22 »
Hallo Bunny,

Zwei Meningeome mit der Größe 4 - 5 mm sind nichts.

Vor 9 Jahren ist bei mir ein Meningeom mit 12 cm x 6 cm festgestellt worden. Damals mit 39 Jahren. Rausgekommen ist es durch einen epileptischen Anfall.
Der Prof. meinte: "2 Tassen voll habe ich rausgeschnitten!"
seitdem ist alles Anders. Der Prof. meinte seit 7 - 8 Jahren ist er gewachsen.
Nun bin ich Rentner. Alle Jahre wieder zur MRT. obligatorisch zum "nachschauen".

Wie Sie sehen, kann man mit der "wait and see - Methode" lange Zeit bis zur Operation hinauszögern.
 

Offline Bluebird

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Re:Zufallsbefund Meningeom--- Vorstellung bunny (Betroffene)
« Antwort #8 am: 14. April 2011, 13:56:37 »
Vor 9 Jahren ist bei mir ein Meningeom mit 12 cm x 6 cm festgestellt worden. Damals mit 39 Jahren. Rausgekommen ist es durch einen epileptischen Anfall.
Wie Sie sehen, kann man mit der "wait and see - Methode" lange Zeit bis zur Operation hinauszögern.
 


Hallo,

das 12 cm Meningeom ist, soweit ich das lese, durch den epileptischen Anfall entdeckt worden. Ich bin selbst Meningeombetroffene, und mein Neurochirurg rät zur wait-and-see-Methode. Mein Tumor ist etwas über 2 cm groß und wohl  vor ca.8-9 Jahren entstanden.
Da er ja nun regelmäßig kontrolliert wird, werde ich den Zeitpunkt, wo es kritisch werden könnte, wahrscheinlich nicht verpassen. Kann mir kaum vorstellen, dass ich das Meningeom auf 12 cm anwachsen lasse, denn je größer ein Tumor ist, desto komplizierter ist dessen Entfernung. Dies nur als Anmerkung, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ein Meningeom ruhig riesig werden kann. Wenn man die Chance zur wait-and-see-Methode hat, sollte man mit dem Neurochirug abklären, wann eine Entfernung notwendig wird und erfolgsversprechend ist.

Gruß
Bluebird
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

 



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