Liebe krimi,
Deine Schilderung der Symptome (Schwindel, Sprechprobleme, Ohrgeräusche, ...), die nach der Arbeitsaufnahme bei Dir auftauchten, haben in mir ein Warnsignal
aufleuchten lassen.
Da bis jetzt keine organischen Ursachen dafür gefunden wurden, gehe ich davon aus, dass es (wie bei mir) "einfach nur" Überlastungserscheinungen waren, auf die Dein Körper Dich mit allen möglichen Symptomen aufmerksam machen will. Du schreibst selbst vom Schuljahresende-Stress! Und Du hast ca. drei Monate nach der OP gleich mit vier Tagen Arbeit in der Woche begonnen! In einem so anstrengenden Beruf, wo selbst Gesunde vor Überlastung stöhnen.
Das kann ein viel zu früher Beginn mit einer noch zu hohen Stundenzahl sein! Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung im gleichen Beruf - man möchte so gerne und bemerkt die Zeichen der Überlastung nicht oder versucht, sie auf irgendetwas Organisches zu schieben. Ich selbst habe da (nach meiner 3. OP) zu spät reagiert, hätte die Wiedereingliederung verringern oder sogar abbrechen sollen. Ich habe auch Medikamente genommen, musste trotzdem wegen totaler Überlastung einige Wochen krank geschrieben werden und fand das entsetzlich! Die Medis nehme ich bis heute, aber eine längere Ausruhzeit wäre auf jeden Fall der bessere Weg gewesen.
Nach meinen ersten beiden Meningeom-OP war ich wenigstens ein halbes Jahr zu Hause und das war nicht zu wenig. Der Neurochirurg legte das von vornherein (vor der OP) so fest, insbesondere auch, als er meinen Beruf erfuhr. Und die Wiedereingliederung solle nicht weniger als ein halbes Jahr dauern. Und das war gut so, denn erst insgesamt anderthalb Jahre nach der OP hatte ich jeweils das Gefühl gehabt, wieder voll leistungsfähig zu sein.
Diesmal eher gar nicht, denn nach meiner 3. OP war der neue Arzt diesbezüglich viel zu locker und wollte mich noch früher (nach 14 Tagen) arbeiten schicken als ich das selbst gekonnt hätte.
Dafür, dass Du noch mehr Ruhezeit gebrauchen könntest, spricht auch, dass Du Dir ab und zu die Rückzugsmöglichkeit des Reha-Zimmers zurückwünschst.
Ich bitte Dich sehr, wenn Du noch bis zum Schuljahresende durchhalten möchtest, tu es, aber nutze die Ferien für viel Ruhe! Und achte sehr auf Dich, wenn die Arbeit danach wieder beginnt.
Sollten keine organischen Ursachen gefunden worden sein, dann versuche zeitweise weniger zu arbeiten. Oder lass Dir mindestens psychotherapeutisch helfen! Da würde ich mich an Deiner Stelle schnell um einen Termin kümmern, denn die Wartezeiten können Monate betragen. Und wenn Du es dann doch nicht brauchst, ist Dir niemand böse. Ich habe mich aus Verzweiflung dorthin begeben und habe es nie bereut! Es ist gut - selbst wenn man nicht mit so einer Sch...-Krankheit geplagt ist, aber erst recht, wenn es so ist.
Du merkst vielleicht, ich habe aus eigener Erfahrung Angst um Dich. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du es doch besser durchleben kannst.
Ich grüße Dich sehr
KaSy
(s.a. in Psycholog. Betreuung "Aus dem Tief kommen")