Hallo ihr,
jetzt habt ihr so viel geschrieben... so viel verschiedenes und tolles, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll mit antworten.
Im Moment kann ich mir noch gar nicht vorstellen, dass der neue Lebensabschnitt nicht unbedingt schlechter ist als der jetzige. Wie kann etwas ohne Bodo nicht schlechter sein als mit Bodo? Auf der anderen Seite bin ich realistisch genug - ich kann ja nichts dafür, dass mein Mann an einem Hirntumor stirbt, und ich sehe es gewissermaßen auch als ein Geschenk an, dass ich jung und gesund bin, also darf ich auch das Beste daraus machen. Nein, eigentlich muss ich es sogar, denn es reicht, wenn mit Bodo ein weiteres Leben durch ein Glioblastom endet.
Damit will ich jetzt auf keinen Fall andeuten, dass ich darüber nachdenke, aus Kummer meinem Leben ein Ende zu setzen, auch wenn das etwas ungeschickt formuliert ist. Auf keinen Fall. Aber ich sag mal so... wenn ich jetzt den Rest meines Lebens damit verbringe, zu wehklagen und mir Leid zu tun, ist es dann nicht so, als hätte die Krankheit zwei Menschen zerstört?
Manchmal macht mich das alles auch wütend, kennt ihr das? Wir haben ein kleines Haus zusammen... Bodo und ich... und gerade dieses Jahr ist eine ziemlich umfangreiche Renovierung geplant, Dämmung und so, und ich muss quasi vom Keller bis zur Giebelspitze alles umkrempeln. Alleine! Mist! Es würde mir schon sehr helfen, wenn Bodo einfach nur hier wäre, auch wenn er nur auf dem Sofa sitzt, Hauptsache, ich habe wen, bei dem ich mich ausk***** kann, wenn ich mir mal wieder mit dem Hammer auf den Daumen gehauen habe.
Zum Glück war ich in unserer Beziehung eh meistens diensthabender Finanzminister, Bauunternehmen, Gartenchef und Tierpfleger, so dass ich jetzt wenigstens nicht vor gigantischen Wissenslücken stehe. Nur Auto und Rasenmäher und Küche... da muss ich mich bilden