Hallo enie,
danke für den Link.
Was das Keppra betrifft, entschuldige bitte, aber du siehst das ziemlich unbekümmert: Du gehst nach deinen Berichten in die Apotheke und bittest den Apotheker dir statt des verordneten Keppra Lamotrigin auszuhändigen.
Das klingt so, als wenn du beim Bäcker bist und sagst: Zum Brot backen möchte ich statt Sauerteig lieber Hefe haben. Beim Bäcker geht das mit der Hefe statt Sauerteig. Dem Teig ist das auch egal. Es sind beides Backtriebmittel die bewirken, dass der Brotteig aufgeht. Das Brot schmeckt nur halt anders.
Aber Lamotrigin statt Keppra geht so nicht beim Apotheker. Der darf dir nur das Medikament aushändigen, das dein Neurologe auf das Rezept geschrieben hat.
Aber bei dir soll das Ergebnis gleich sein - keinen epil. Anfall. Und das geht und gelingt nur, wenn du zusammen mit dem Neurologen das Keppra ausschleichst und das neue Medikament einschleichst. Es bedeutet, eine zeitlang musst du beide Medikamente nehmen, bis das Keppra ganz raus ist und das andere Medikament den richtigen, wirksamen Spiegel erreicht hat.
Du musst mit deinem Neurologen darüber sprechen, dass du das Gefühl hast, dass das Keppra dir nicht bekommt. Ihn musst du bitten, dass er dir eben statt Keppra Lamotrigin oder Lamictal oder ein anderes Medikament auf dein Rezept schreibt. Mit deinem Neurologen besprichst du, was du glaubst an Nebenwirkungen zu haben und gemeinsam wägt ihr ab, welches andere Medi besser verträglich für dich sein kann.
So läuft nun mal leider das Karussell und nicht als Umtausch- bzw. Wunschaktion in der Apotheke.
Thema Krankheitsbewältigung -
Ich mache das aber nicht wegen der Krankheit sondern weil ich bestimmte Sachen nicht gut kann. z.b. alternativen in einem Streit sehen.
Und ein paar Zeilen weiter schreibst du:
… oder ich muss erst noch selber bemerken das das mein Unterbewusst das mit der Krankheit nicht so schafft. Aber alleine finde ich das nicht raus.
Es ist schon Krankheitsbewältigung nötig. Dass du vom Anfall und von der OP wegen der Narkose nichts mitbekommen hast, ist schon richtig.
Zur Krankheitsbewältigung gehört eben die Krankheit selbst (der Tumor der operiert wurde) und die Auswirkungen die du jetzt hast, nachdem der Krampfanfall und die OP überstanden sind. Du hast jetzt kognitive sowie körperlich Probleme. Dinge die aus deiner Krankheit heraus entstanden sind.
Ich hoffe du kannst mich verstehen. Im nachhinein ist es immer einfach ein Resümee zu ziehen oder die Zusammenhänge zu sehen aber aus meiner Sicht leider nicht.
Ich verstehe dich schon enie, mein Kopf hat mich heute auch wieder aus der Bahn geworfen. Nur, gehe ich bei mir anders vor, anders damit um als du bei dir.
Für uns Außenstehende ist es nicht leicht ein Resümee deines Zustandes zu ziehen. Wir können uns nur eben einen anderen Blick der Dinge zugestehen. Mit einem gewissen Abstand sehen.
Du schreibst, dass du dir eine Neuro-Psychologische Praxis ausgeguckt hast. Ich wünsche dir viel Glück zu einer schnellen Terminvergabe und dass du einen guten, mitfühlenden Arzt erhältst.
Viele Grüße
Krimi