Ja enie,
da hast du nicht ganz unrecht, dass Fatigue eher an Krebs und der Behandlung dessen zugerechnet wird.
Fatigue ist aber auch eine eigenständige Krankheit.
Zitate aus dem Ratgeber Fatigue Syndrom
http://www.fatigue.info/:
Was ist Fatigue?Fatigue (sprich: Fatieg), französisch für Müdigkeit oder Erschöpfung, wird auch Fatigue-Syndrom oder Erschöpfungssyndrom genannt und bezeichnet ein chronische Krankheiten begleitendes Symptom. Auch wenn „Fatigue“ nicht generell als offizieller medizinischer Ausdruck gilt, hat sich der Begriff vor allem in Zusammenhang mit Krebserkrankungen etabliert. Es handelt sich um ein anhaltendes Gefühl der Müdigkeit und Antriebslosigkeit, das den gesamten Tagesablauf beeinflusst. Trotz normal langer Schlafphasen fühlt sich der Betroffene schwach, abgeschlagen und überfordert.
KrankheitsbilderErkrankungen, bei denen Fatigue eine Symptomatik darstellt, sind neben Krebs chronische Herz- und Lungenkrankheiten, Rheuma, Multiple Sklerose und weitere Erkrankungen wie Muskelerkrankungen verschiedener Art, AIDS, die chronische Darmentzündung Morbus Crohn und Bluthochdruck.
Entstehung von FatigueDie Entstehung von Fatigue ist noch nicht abschließend geklärt. Die Forschung geht von einer multifaktoriellen Entstehung, also einer verschiedenen Ursachen geschuldeten Begründung des Erschöpfungssyndroms aus. Dazu gehören Veränderungen des Blutbildes oder Blutarmut (Anämie), ernährungsbedingte Einflüsse oder psychologische Faktoren. Fatigue kann auch als Nebenwirkung der in der Behandlung der Krankheiten eingesetzten Medikamente auftreten.
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AbgrenzungFatigue als Krankheitssymptom ist abzugrenzen gegenüber dem Chronischen Erschöpfungssyndrom, das nicht als Nebenerscheinung einer Erkrankung, sondern als eigenständige Krankheit auftritt. Neben den Erschöpfungs- und Müdigkeitszuständen treten Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Schlafstörungen auf. Auch das sogenannte Burn-out-Syndrom, ein Zustand emotionaler Erschöpfung und Ausgebranntheit mit der Gefahr, psychosomatische Erkrankungen oder Suchterkrankungen zu entwickeln, ist von der Fatigue abzugrenzen.
Unter der
Rubrik Wissenswertes heißt es:
Steigerung der kognitiven LeistungsfähigkeitWenn sich Fatigue besonders auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt, werden Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Konzentration beeinflusst. Medikamente zur Steigerung der Aufmerksamkeitsfähigkeit werden derzeit noch erprobt und allgemein nicht empfohlen. Verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramme werden ebenfalls getestet.
Es wird weiterer Aufschluss gegeben zu:
Fatigue im BerufslebenNeben der Beeinträchtigung der allgemeinen Lebensqualität können auch die beruflichen Möglichkeiten durch Fatigue eingeschränkt werden. Mögliche Problemfaktoren sind die verminderte körperliche Einsatzfähigkeit und die kognitiven Einschränkungen, die auftreten können. …
Den Energiehaushalt beobachten… Ein gesundes Kräftemaß ohne eine Unterforderung des Patienten wird in der Regel gefunden, wenn man die Signale des Körpers zu deuten lernt und beginnt, ein Energietagebuch zu führen.
Fatigue im TagesablaufDas Führen eines Energietagebuches ermöglicht die Einschätzung des Kraftverbrauchs und die Bewertung der durchgeführten Aktivitäten. …
Schlafen lernen… Daneben sind das bewusste Festlegen der Schlafdauer auf ein vor der Erkrankung als erholsam empfundenes Maß, das sofortige Aufstehen nach dem Aufwachen und der Beginn leichter Aktivitäten bei Einschlafstörungen sinnvoll.
Die Fatigue akzeptierenDie effektivste Bekämpfung der Fatigue ist nur möglich, wenn ein offener Umgang mit ihr gepflegt wird. ….
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Der blaue Ratgeber Nr.51 bezieht sich vorwiegend auf Krebspatienten.
Auf Seite 9 wird bei
Mögliche Ursachen von Fatigue u.a. aufgeführt: Psychische Folgen der Krebserkrankung (Angst, Depression, Stress)
Du hast von deiner Hirntumorentdeckung und OP erzählt und was es war: Oligoastrozytom (Grad II)
Das war ja nun auch nicht gerade mal einen Zahn ziehen.
Auch wenn du im Anschluss keine Therapien wie Chemo oder Bestrahlung hattest, hat deine Psyche, dein Körper als Ganzes darunter gelitten.
Auf den Seiten 19 und 20 des Ratgebers 51 werden folgende Symptome abgefragt:
Sie leiden unter erheblicher Erschöpfung.
Sie haben niedrigere Energiepegel.
Sie haben ein erhöhtes Bedürfnis zum Ausruhen, obwohl Sie nicht aktiver sind als zuvor.
Sie leiden unter allgemeiner Schwäche und/oder Schweregefühl in den Gliedern.
Ihre Konzentration oder Aufmerksamkeit lässt nach.
Sie sind weniger motiviert oder haben weniger Interesse daran, normale Tätigkeiten zu erledigen.
Sie haben Probleme bei der Erledigung Ihrer täglichen Aufgaben infolge der Fatigue.
Sie leiden unter Schlafstörungen oder haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis.
Sie fühlen sich auch nach dem Schlafen noch müde und unausgeruht.
Sie haben große Mühe, Ihre Untätigkeit zu überwinden.
Sie bemerken seelische Schwankungen aufgrund der Fatigue (Sie sind zum Beispiel traurig, frustriert oder reizbar).
Sie haben Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis.
Nach Anstrengungen sind Sie besonders erschöpft, und dieser Zustand hält oft mehrere Stunden lang an.
(
http://www.krebshilfe.de/fileadmin/Inhalte/Downloads/PDFs/Blaue_Ratgeber/051_fatigue.pdf)
Auf den folgenden Seiten werden dann mögliche Ursachen beschrieben und auch Therapiemöglichkeiten. Und es wird immer wieder darauf hingewiesen mit seinem Arzt darüber zu sprechen.
Warum sollten die hier und auch in dem ersten Ratgeber aufgeführten Therapiemöglichkeiten uns Kopfpatienten nicht auch gut tun.
Wenn ich dein Posting von eben lese, würde mir das an deiner Stelle schon zu denken geben.
Ich wünsche dir einen schönen Abend und eine gute Nacht, damit dein Kopf morgen wieder okay ist.
LG krimi