Liebe Marion,
es ist etwas Wunderbares, wenn die Familie gemeinsam einen der Höhepunkte im Leben des gemeinsamen Kindes erleben darf. Bei Euch war die Abschlussfeier für jeden mit anderen und doch gleichen Gedanken verbunden.
Für Dich ist es der Stolz auf den Jungen und die erleichterte Freude, dass sein Vater es mit erleben durfte.
Für Deinen Jungen sind es die Freude über den geschafften Abschluss mit der gleichzeitigen Besinnung auf das Getrenntwerden von seinen Klassenkameraden, die Vorfreude auf das Gymnasium mit der Ungewissheit des Neuen sowie die ihm zuvor vielleicht nicht bewusste, nun aber erfüllte Hoffnung darauf, dass auch der Papa seinen großen Tag mit erleben und stolz auf ihn sein kann.
Für Deinen Mann ist der Tag ein Besonderer gewesen, ein Tag, an dem er auflebte, weil er seinen Jungen glücklich sah und Deinen Stolz auf ihn wahrnahm. Er nimmt ihn als wichtigen Tag eines Lebensabschnitts Eurer Familie in seine Erinnerungen auf.
Mögen sich viele solcher Tage in seinen Gedanken als glückliche Tage wie Perlen auf einer Kette aneinanderreihen und ihm stets bewusst machen, wie gut er sein Leben gelebt hat. Mögen sich keine Trauerperlen in diese seine Kette einschleichen.
Auch Ihr beide, Du und Dein Sohn, versucht eine Ausgewogenheit zwischen Trauer und der Erinnerung an die glücklichen Tage zu finden. Jetzt und vor allem auch später, denn Dein Mann sieht Euch immer gern fröhlich. So wie an dem Abschlusstag Eures Sohnes.
Ich wünsche Euch Stärke!
KaSy