33. Hirntumortag in Würzburg am 9. 11.2013
Informationen aus den Vorträgen der Mediziner sowie der FragerundeBei diesem Vortrag bin ich mir nicht sicher, ob alles so stimmt, da ich keine Epileptikerin bin.
Ich habe die betreffenden Teile kursiv gedruckt und bitte um Korrektur oder Bestätigung.
7. Epileptische Anfälle bei HirntumorenProf. Dr. Hendrik-Johannes Pels, RegensburgEinleitung- 1% – 5% aller
Epilepsien/epileptischen Anfälle sind durch Hirntumoren entstanden.
- 40% - 50% aller Hirntumoren führen zu
Epilepsien/epileptischen Anfällen.
-
Epilepsien/epileptische Anfälle sind häufig Erstsymptome von Hirntumoren.
- Diese Hirntumoren befinden sich meist im Großhirn oder in der Großhirnrinde.
Ursachen für epileptische Anfälle bei Hirntumoren- Hirntumorbedingte Durchblutungsstörungen
- durch Tumor-Blutungen entstandene Narben
- postoperative Veränderungen, Narben
- Isolierung der Hirnrinde
- Ungleichgewicht der Hirnbotenstoffe = Neurotransmitter
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weitere ?Lage der Epilepsie versursachenden Hirntumoren- Schläfe häufiger
- Stirn weniger
- bei niedriggradigen Gliomen häufiger (60% - 80%) als bei höhergradigen (30% - 60%)
- bei 40% der Meningeome
-
weitere? Konkreter?Medikamentöse TherapieWann soll mit der Behandlung begonnen werden?- Früher wurde bei Hirntumorpatienten sofort eine vorbeugende Antiepilepsietherapie begonnen. Das ist falsch, denn eine vorbeugende Therapie hat keine anfallssenkende Wirkung. Heute verfährt man in der Regel folgendermaßen:
- kein Anfall - keine Antiepilepsieprophylaxe
- 1 Anfall - kurzfristige Therapie (65% - 80% der Hirntumorpatienten werden durch die Operation anfallsfrei. Man kann dann nach 3 – 6 Monaten die Medikamente ausschleichen.)
- mehrere Anfälle - dauerhaft oder Ausschleichversuch nach 3 – 6 Monaten ?Womit soll behandelt werden?Zu den ersten verfügbaren Antiepilepsiemedikamenten sind in den letzten Jahren viele Sorten (zur Zeit 20 Arten) hinzugekommen, so dass es möglich sein sollte, bei allen Epilepsiepatienten Anfallsfreiheit zu erreichen, ohne sie in ihrer Lebensqualität sehr einzuschränken.
- Nach einem Anfall wird zuerst ein Medikament gewählt, das im mittleren Dosisbereich Wirkung zeigen könnte.
- Bei weiteren Anfällen wird dieses Medikament nach und nach hochdosiert.
- Sollte die Wirkung nicht ausreichen oder erst mit der höchsten Dosis eintreten, wird ein anderes Medikament gewählt, mit dem genauso verfahren wird: testen - höherdosieren - Medi-Wechsel.
- Eventuell wird eine Kombinationstherapie erforderlich.
Wie lange soll behandelt werden?- Ein zu frühes Absetzen der Antiepilepsiemedikamente sollte vermieden werden.
- Vorsicht ist besonders geboten, wenn eine klare Ursache besteht:
- Vorhandensein eines Hirntumors
- Totalresektion eines Hirntumors
Gab es hier noch mehr?Ziel der Forschung an neuen AntiepilepsiemedikamentenAlle Antiepilepsiemedikamenten sollen gegen fokale Anfälle wirksam sein.
„Fokal“ bedeutet hier, dass es eine bestimmte Ursache, also einen (möglichst bekannten) Herd für die Anfälle gibt. Dieser ist bei Hirntumorpatienten meist der Hirntumor selber.
Die Antiepilepsiemedikamente unterscheiden sich untereinander in ihren Nebenwirkung und den Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Gerade Hirntumorpatienten nehmen oft auch weitere Medikamente.
Prof. Pels wurde konkret nach dem Antiepilepsiemedikament „Tavor“ gefragt.
„Tavor“ sei das gleiche wie „Lorazepam“. „Tavor expidet“ sei ein sehr gutes Akut-Medikament. Es löst sich in der Mundschleimhaut auf und wirkt sehr schnell. Es beruhigt rasch und macht auch sehr müde. Es kann bei den ersten Anzeichen (Auren) selbst genommen oder bei akuten Anfällen durch Helfer direkt in den Mund auf die Mundschleimhaut gegeben werden.
Antwort auf die Frage nach Auren: Auren sind bereits Epilepsianfälle.
Das können z.B. Dejavues („Ich habe das schon einmal gesehen.“) oder das Gegenteil („Ich erkenne meine gewohnte Umgebung nicht mehr.“) sein.
Es gibt die verschiedensten Arten, Auren zu empfinden, die bei demselben Patienten stets gleich erscheinen.
KaSy