Hallo frosty,
ein schöner Nickname, assoziere ich mit frosty the snowman
, passt auch irgendwie zu "Polar".
Okay, Dein Anliegen ist nicht witzig. Ich bin selbst Meningeom-Betroffene, meins sitzt links frontal parasagittal und ist inzwischen so um die 2,9 cm im Durchmesser. Es wird seit Februar 2005 kontrolliert, war ein Zufallsbefund. Eigentlich sollte es bereits im Winter 2012 wegoperiert werden, allerdings traten andere Erkrankungen auf, die vorrangig behandelt werden mussten. Nun hatte ich Glück, dass derzeit ein Wachstumsstillstand besteht.
Uns sollte aber klar sein, dass so ein Tumor nicht plötzlich in der Größe einfach da ist. Er muss also gewachsen sein, über welchen Zeitraum ist bei Dir zunächst nicht nachvollziehbar, da die erste MRT-Kontrolle erst noch ansteht.
Dass das Meningeom bei weiterem Wachstum Schwierigkeiten machen wird, ist Dir seitens der Ärzte verdeutlicht worden. Also muss gehandelt werden, wenn eine weitere Größenprogredienz eintritt.
Da befinden wir uns in einer sehr ähnlichen Situation.
Eine Bestrahlung birgt ebenfalls Risiken, zumal Dein Tumor schon ziemliche Ausmaße erreicht hat.
Es kann sogar sein, dass ein WHO I-Meningeom gar nicht drauf anspricht. Allerdings solltest Du alle Vor- und Nachteile, Risiken und Chancen mit den Ansprechpartnern im Cyberknife-Zentrum klären.
Mir wurde seitens des GK-Zentrums Krefeld von einer Bestrahlung abgeraten.
Jeder Fall für sich betrachtet kann aber zu anderen Empfehlungen führen.
Eine Operation ist grundsätzlich mit Risiken verbunden, jedoch meist 1. Wahl bei Meningeomen, wenn diese zugänglich sind. Ich kenne eine Meningeom-Patientin recht gut, die seit ihrer OP vor einigen Jahren keinerlei Probleme und auch kein weiteres Meningeom hat. Die meisten OPs verlaufen sehr gut bis gut, die Patienten erholen sich rasch oder in der Anschlussrehabilitation. Natürlich darf man auch nicht verschweigen, dass einige Betroffene leider Folgebeschwerden hatten oder sogar behielten. Da spielen verschiedene Faktoren mit ein, wie Alter, gesundheitlicher Allgemeinzustand, Tumorgröße und -lage etc. Fest steht, dass ein großer Tumor schwieriger zu entfernen ist als ein kleiner, dass neurologische Ausfälle, die bereits vor der OP bestehen, möglicherweise einige oder längere Zeit nach der OP bestehen bleiben. Epileptische Anfälle, gleich ob fokal oder generalisiert, sind eine der gemeinsten Begleiterscheinungen bei Hirntumorpatienten und lassen sich manchmal nur schwer medikamentös einstellen. Wenn also bei weiterem Wachstum vor allem das Anfallspotential steigt, sollte eine Tumorentfernung nicht länger aufgeschoben werden,
Natürlich wäre es toll, wenn Dein Meningeom gar nicht mehr wachsen würde. Das wünsche ich mir für mich auch und "spreche" ebenfalls manchmal mit ihm, allerdings wesentlich energischer nach dem Motto "machst Du Ärger, fliegst Du raus, ich kenne auch schon einen, der dabei hilft!" Liest sich verrückt, aber mir gefällt die Vorstellung, dass es im letzten Jahr was brachte.
Ich wünsche Dir, dass Du zu einer guten Entscheidung kommst. Vogelstrauß-Strategie gelingt einige Zeit. Allerdings solltest Du nicht völlig unvorbereitet sein, falls die MRT-Kontrolle nicht so ausfällt wie erhofft.
Viele Grüße
Bluebird