Liebe Jannopeter,
ich lese Deine Beiträge und weiß immer nicht, wie ich für Euch die richtigen Worte finde.
Ich habe auch Kinder und wenn sie mal ein bisschen ernsthafter krank waren, habe ich so mitgelitten und alles auf mich genommen, um ihnen irgendwie zu helfen.
Du tust so unvergleichlich viel.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du trotz dieser vehassten Krankheit die wunderbare Kraft Deiner Tochter wahrnehmen kannst, dass Du ihr Lächeln erwiderst und ihre Basteleien überall in der Wohnung verteilst.
Ich melde mich jetzt eigentlich, weil Du wegen der Hyperthermie gefragt hast.
Ich habe davon persönlich keine Ahnung.
Aber ich habe auf zwei Hirntumor-Informationstagen die Antworten von Ärzten auf Patientenanfragen gehört.
Auf dem 34. HT-Infotag in Köln 10.5.14 sprach Prof. Dr. med. Roland Goldbrunner (Direktor des Zentrums für Neurochirurgie am Uni-Klinikum Köln) darüber. Es schien mir so, als würde er der Hyperthermie nicht viel zutrauen, aber die Einzelerfahrungen respektieren. Er sagte, die Hyperthermie sei kritisch zu sehen. Eventuell sei es eine mögliche Methode. Er informierte darüber dass derzeit eine Europa-weite Phase III- Studie dazu läuft. Nach etwa drei Jahren seien Aussagen möglich.
Prof. Dr. med. Andreas Unterberg, Heidelberg hatte vor einem halben Jahr auf dem 33. HT-Infotag in Würzburg gemeint: Die Hyperthermie ist nicht hilfreich, das ist in Studien gezeigt worden.
Er begründete dies damit, dass für eine Hyperthermie Temperaturen erforderlich sind, die das Gehirn nicht verträgt.
Ich denke aber, die Patientenfragen haben schon irgendeinen Grund, der auf Einzelerfahrungen beruht, ansonsten wäre nicht eine groß angelegte Studie begonnen worden, die noch läuft.
Meines Erachtens wäre die Hyperthermie ein letztes Mittel.
Zumindest zur Zeit.
Ob man noch in die Studie hineinkommt, das glaube ich kaum, aber bei Prof. Goldbrunner nachfragen kannst Du ja mal.
Auch, damit Du sagen kannst, ich habe auch diese verrückt klingende Methode in Erwägung gezogen.
Der Heidelberger Dr. Unterberg hatte vor einem halben Jahr auch noch die Brachytherapie als nicht erfolgreich beschrieben (auch auf eine Patientenfrage), während im Mai 2014 Frau Prof. Combs diese Methode durchaus ernsthaft beschrieb. Das schreibe ich, weil es ja durchaus auch Entwicklungen und neue Erkenntnisse gibt. Da tust Du gut daran, jedem neuen "Strohhalm" hinterherzulaufen, wenn er Hoffnung verspricht.
Ich wünsche Euch alles Gute!!
KaSy