HirnTumor-Forum

Autor Thema: Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...  (Gelesen 11838 mal)

Offline Bienchen87

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Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...
« am: 16. November 2016, 17:15:16 »

Hallo Zusammen,

ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben
meine Geschichte findet ihr hier

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,9665.0.html

Kurzfassung dazu ist: Mir wurde am 24.10.2016 ein Astrozytom entfernt und bei der Histologie stellte sich heraus das es sich um den Typ WHO III handelt und aufjedenfall nachbehandelt werden muss.

Heute war ich zum Erstgespräch bei der Strahlentherapie, im Vorfeld wurde mir von den Ärzten wo ich behandelt wurde gesagt das ich eine Strahlentherapie und Chemotherapie benötige. Ich wurde in Regensburg operiert aber wohne 60km weg von dort, ich wurde deswegen dort behandelt bzw. operiert weil mir die Klinik empfohlen wurde und ich da jedenfalls in den Besten händen sei.... naja Ansichtsache....

Jedenfalls wie oben geschrieben war ich bei dem Erstgespräch heute in der Klinik wo ich auch wohne, der Arzt der mich aufgeklärt hat meinte dann nur der Tumor der bei mir entfernt wurde und zur Histologie (wurde in der Uni Regensburg geprüft bzw. ausgewertet) geschickt haben die etwas vergessen und zwar bei der Übermittlung der Daten wurden gewisse Werte vergessen zu prüfen bzw. zu bestimmen leider weiß ich nicht mehr genau was für einen genauen Wert oder welchen Namen das jetzt genau hat gemeint ist aber er sagte mir heute wenn man die Werte nicht weiß kann man auch nicht bestimmen ob eine Chemo notwendig ist oder nicht. Er hat den einen Wert jetzt angefordert und am Montag habe ich einen neuen Termin dann kann man sagen ob eine Chemo nun notwendig ist oder nicht.

Jetzt zu meinem eigentlichen Problem, da ja jeder eine andere Meinung hat und einfach mal behauptet wurde ich benötige zusätzliche Chemo obwohl dieser eine Wert noch gar nicht vorlag ist jetzt sehr beunruhigend für mich weil wenn er jetzt am Montag sagt "Nö Chemo brauche ich nicht oder er sagt Ja Chemo ist notwendig" was ist nun dann richtig oder falsch was soll ich machen??? ich hab keinen richtigen Arzt dem ich vertraue weil jeder etwas anderes sagt und irgendwie habe ich das Gefühl das mir nicht richtig zugehört wird.

Auser heute bei dem Gespräch dachte ich mir nur "jawoll so stell ich mir eine richtige Aufklärung etc. vor" aber das ganze drum herum macht mich wahnsinnig ich weiß nicht mehr was ich glauben soll was ich machen soll was ist richtig was ist falsch und überhaupt ich bin gerade ziemlich überfordert mit allem.

Es wird mir alles zuviel hätte ich meinen Partner nicht und meine Eltern die versuchen mir halt zugeben hätte ich mich bestimmt schon längst einweisen lassen.
Ich könnte im Moment nur noch weinen und schreien gleichzeitig.

Sorry wenn ich vielleicht etwas wirr geschrieben habe aber ich hab gerade nur noch Chaos im Kopf

Will man mir nun helfen oder nur die Krankenkasse abzocken? Ich fühle mich echt wie ein Patient zweiter Klasse, vielleicht liegt es ja daran das ich kein Privatpatient oder so bin keine Ahnung. Jedenfalls hab ich eine ziemliche Wut im Bauch.

Offline Smarty

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Antw:Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...
« Antwort #1 am: 16. November 2016, 17:36:30 »
Hallo Bienchen,

ich kann mir gut vorstellen, wie durcheinander, wütend und auch besorgt bist, was jetzt mit dir geschehen soll. Du weißt nicht, ob du gut beraten/aufgeklärt wurdest, ob die Klinik die richtige ist .... >:(
"Normalerweise" wird erst bestrahlt und dann folgt die Chemotherapie; so war es bei uns.

Du scheinst ja noch keinen betreuenden Arzt/Onkologen zu haben.
Ich bin selbst "nur" Angehörige, aber vielleicht hilft dir folgender Link: www.bnho.de/arztsuche.html einen Onkologen in deiner Nähe zu finden. Und wenn du einen gefunden hast, kannst du auch ihm von der ganzen Geschichte berichten und er wird dir helfen, auch bei der kommenden Chemotherapie.

Wichtig ist aber, daß du nicht bei den kommenden Arzt-Gesprächen allein bist - nimm jemanden mit, denn 4 Ohren hören mehr und vor allem beruhigt es dich ungemein, wenn du Unterstützung hast. Schreibe dir im Vorfeld auf, was du genau wissen möchtest.

Du hast doch bestimmt den OP-Bericht bekommen. Einen Ordner mit allem nötigen zu machen, ist sehr sinnvoll und du hast dann alles beinander.
Vertraue deinen Ärzten - sie möchten dir helfen und das Beste für dich.

Hoffe, dir wenigstens etwas geholfen zu haben.
Ich bin sicher, daß noch Antworten folgen. Aber es tut gut, sich sowas von der Seele schreiben zu können. :)

LG und alles Gute für dich und de kommenden Termin am Montag !
smarty
« Letzte Änderung: 16. November 2016, 20:39:40 von Smarty »
Die schönsten Menschen, die ich kennengelernt habe, sind die, die Niederlagen einstecken mußten, die Leid, Schicksalsschläge und Verlust erfahren haben.
Und die es dennoch schafften, immer wieder ihren Weg aus der Tiefe herauszufinden.

Offline KaSy

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Antw:Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...
« Antwort #2 am: 16. November 2016, 19:21:59 »
Hallo, Bienchen,
wenn ich das richtig verstanden habe, hat sich der Strahlentherapeut über die fehlenden Daten geäußert.
Dass er sie anfordert, ist prima. Vielleicht muss das Tumormaterial noch nachuntersucht werden, also frage lieber vor dem Termin nach, ob die Daten bereits vorliegen.

Es gibt verschiedene Varianten der Nachbehandlung nach Hirntumoroperationen.
Die Tumorkonferenz hat in Deinem Fall die Empfehlung ausgeprochen, bereits während der Bestrahlung mit der Chemotherapie zu beginnen. Diese Kombination gehört zu den verschiedenen Möglichkeiten, von denen individuell die für den jeweiligen Patienten erfolgversprechendste gewählt wird.

Dass der Strahlentherapeut (der ja ein anderer ist) für Dich auf "Nummer Sicher" gehen will, wenn er gemeinsam mit dem Onkologen (der auch ein anderer ist und den Du noch gar nicht kennst) diese Kombination beginnen wird, ist für Dich nur gut!
Sicher liegt das Protokoll der Tumorkonferenz mit der Empfehlung vor, aber dass die Ärzte an Deinem Wohnort sich nicht allein darauf verlassen, spricht für ihr Verantwortungsbewusstsein. Sie wollen Dir möglichst Gutes tun und Dir keinesfalls schaden!

Natürlich kannst Du bei anderen Onkologen weitere Meinungen einholen, aber es gibt im medizinischen Bereich derart viele Varianten, dass man immer wieder den Spruch hört: "Frage fünf Ärzte und Du wirst sechs Meinungen erhalten." Ob Du noch mehr Meinungen verkraftest? Ich leide auch immer unter diesen verschiedenen Meinungen und beginne zu zweifeln. An denen, die mir Gutes tun wollen! Das ist total falsch. Natürlich sind völlig widersprüchliche Arzthandlungen (z.B. Schorf bleibt dran - Schorf muss ab) oder Arztaussagen (Tumor wurde vollständig entfernt - da sind noch Resttumoren) oder Arztmeinungen (OP sofort - man kann warten) äußerst schwer zu verkraften.
Aber dennoch gilt immer: Kein Arzt will Dir schaden!!
Sie haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht, sogar das Legen von Flexülen macht jeder anders, sie setzen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein für uns, um uns zu helfen!
Denke immer, bei allen Zweifeln, daran: Die Ärzte wollen Dir unbedingt helfen!
Es gibt kleine Pannen, Problemchen, die man als HIRNTUMOR-Patient überbewertet gegenüber dem eigentlichen Ziel.
Du musst ihnen vertrauen!
Und wenn es mehrere Fachärzte der gleichen Richtung sind, dann setze auf Dein "Bauchgefühl", wem Du mehr vertraust.
So, wie das bis jetzt bei Dir gelaufen ist, war der Start holprig, aber es wurde nichts wirklich FALSCH gemacht, im Gegenteil!
Du bekommst das Beste, was es derzeit gibt!
Mit Sorgfalt!

Aber es ist wirklich absolut verständlich, dass Du völlig irre zu werden glaubst. Und ich weiß auch, wovon Du da sprichst. Es ist einfach zu viel, viel zu viel. Man kommt nicht zur Ruhe. Man will alles einfach laufen lassen oder wenigstens rasch hinter sich bringen. Man will sein Leben zurück. Aber es fängt ein neues Leben an, das am alten ansetzt und nicht schlechter sein wird!

Beste Grüße
KaSy 
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline Bienchen87

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Antw:Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...
« Antwort #3 am: 17. November 2016, 12:19:00 »
Hallo Smarty, Hallo Kasy,

ich danke euch sehr für eure aufbauenden Worte und eure Antworten.

erstmal Smarty, danke für den Link ich hab mich mal umgesehen leider ist keiner dabei in meiner Nähe scheinbar wohne ich doch am A... der Welt  ::)

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sich kein Arzt meiner Sache richtig annehmen will, klar bin ich nicht der einzige Patient ich will auch keine Sonderbehandlung etc. sondern einfach mal klare Ansagen und nicht nur so wischi waschi Aussagen wie "ja jetzt machen wir das mal dann sehen wir weiter"

Als ich vor ca. zwei Wochen den Termin beim Neurochirurg hatte meinte dieser das ja der Befund zwar vorliegt aber die Tumorkonferenz erst heute statt findet also er noch gar nichts sagen kann, dann frag ich mich warum wurde ich überhaupt zu diesen Termin bestellt.
Ich konnte ihn allerdings noch fragen ob wirklich alles entfernt wurde er meinte ja er konnte alles entfernen allerdings sind gewisse "Ausläufer" vorhanden die nachbehandelt werden müssen, dass habe ich auch nicht verstanden entweder es ist wirklich alles draußen oder nicht, was soll ich mit dieser Aussage nur anfangen? Ich hab ihn gefragt ob er nun bösartig sei? meinte er das er schon grenzwertig zum bösartigen gegangen ist und bis ich noch etwas fragen konnte war er schon wieder weg.

Dann kam die Neurologin/Onkologin hinzu ihr wurden keine Unterlagen etc. vorbereitet sie musste sich dann alles aus dem PC zusammenstöpseln was ihr scheinbar meiner Meinung nach sehr unangenehm war, sie meinte dann das ja mehrere Proben eingesendet wurden in die Pathologie und dann die Pathologie es weiter an die Uni Regensburg zur zweitbegutachtung geschickt wurde.
Weil sich alle nicht einig waren weil eben der Tumor nicht wirklich Kontrastmittel aufgenommen hat im Bericht steht was wie

Es zeigen sich minime Anteile eines zellreichen glialen Tumors. Die Tumorzellen imponieren relativ rendzellig. Einzelene ausgeprägtere Kernpleomorphien. Keine Sicheren Mitosen. Daneben Anschnite von zentralnervösem Gewebe aus dem Bereich der grauen subkortikalen weißen Substanz. Fokal findet sich amorphes, fibrindurchsetztes Gewebe.

Es hieß auch es liese sich noch nicht ganz einordnen ob es WHO II oder WHO III ist es ist ziemlich unklar weil scheinbar auch gewisses Gewebe WHO II und WHO III aufzeigte und man wird ja immer im höchsten Grad eingestuft so in der Art wurde es mir erklärt.

In dem Bericht steht auch etwas wie Mutation IDH 1 und IDH2 Mutation ist das jetzt gut oder schlecht?
Ich weiß fragen über fragen und ich weiß nicht mehr wohin mit meinen Fragen.
Am Montag habe ich ja wieder einen Termin dort wird mir dann gesagt ob Chemo notwendig ist oder nicht vielleicht kann ich ja am Montag meine Fragen stellen.

Weil selbst als ich bei meiner Hausärztin war zum Fäden ziehen etc. hat sie sich nicht wirklich meinen Arztbericht durchgelesen sie meinte nur alle weiteren Behandlungen etc. sollte sich ein Neurologe das machen weil das fällt nicht in ihrem Bereich... äähm ja keine Ahnung.

Meinen OP Bericht habe ich bis heute nicht bekommen warum stellen die sich nur so quer??? :(

Dann ist noch das Problem, da ich ja in einer Klinik war die ca. 60km von meinem jetztigen Wohnort entfernt ist und mein damaliger Neurologe mir die eben empfohlen hat weil ich vor 3 Jahren eben dort noch in der Nähe gewohnt habe aber wegen meiner Arbeitssitutation bin ich zu meinem Freund gezogen weil ich wollte eben keine Wochenendbeziehung führen und bin dann täglich 80km einfach zur Arbeit damals gependelt daher ist es jetzt auch für mich schwierig hier in dieser neuen Stadt mit Ärzten usw Fuß zu fassen.

Daher war ich auch dieses Jahr bei meinem Neurologen in meiner alten Heimat so aber durch mein Fahrverbot etc macht es für mich das ganze noch schwerer mit ihm in Kontakt zu treten. Und ich fasse nicht schnell neues Vertrauen zu den Ärzten durch das ganze hin und her eben jetzt. Und diesem Neurologen habe ich Vertraut er hat mir auch durch meine damalige Arbeitskrise geholfen.

Es mag schon sein das die Ärzte sein bestmöglichstes für mich tun wollen aber es kommt mir im Moment nicht so vor.
Es mangelt mir an Informationen ich wurde von der Klinik nicht umfassend aufgeklärt es hieß auch Reha sei nicht nötig usw. usw.

Dann wird plötzlich wieder alles dramatisiert dann gestern das Gespräch mit dem Strahlenarzt ging es mir etwas besser weil so stell ich mir eine richtige Aufklärung vor mit was wäre wenn und was kann passieren was wird sein etc etc.

Ich hab zu den ganzen Gesprächen auch immer meinen Partner dabei gehabt und er meinte auch dass das gestern zum ersten Mal ein positives Gespräch war.

Nur das Problem ist wenn jetzt weitere Arzttermine wieder auf mich zu kommen wie komm ich nur dahin er kann sich auch nicht immer Urlaub nehmen meine Eltern sind auch berufstätig sie haben schon gesagt das sie noch Urlaubspuffer haben aber wie gesagt die wohnen eben auch ca 60 km von mir weg.

Im Februar wird zwar vieles einfacher weil wir umziehen wieder in die Nähe meiner alten Heimat aber jetzt bis dahin bin ich einfach nur verzweifelt weil ich eben nicht weiß was passiert mit mir was ist richtig was ist falsch, wen kann ich vertrauen wer labert nur müll?

Erst wird alles ganz harmlos dargestellt (vor der OP) dann wird plötzlich alles wieder dramatisiert und dann ist alles plötzlich nicht mehr ganz so schlimm. Was denn nun??? Ich bin so verzweifelt aber so richtig das ich langsam mit meinen Kräften am Ende bin ich versuche mich jetzt auch auf das Gesund werden zu konzentrieren und eben auf mein nächstes Ziel auf unser gemeinsames Haus was wir gekauft haben.

Aber es wird mir einfach im Moment alles zu viel weil wie gesagt es eben alles so schwammig ist.

Meine Freundin meinte gestern zu mir „Am Ende war es dann gar kein Tumor“ Haha ja schön wärs und schön wärs sie hätte damit recht aber dem ist ja leider nicht so.

Achja in dem Bericht steht noch es war eine Intracerebrale Rauforderung von 3,4 auf 2,4 cm links postzentral  heißen mag....
was ich jedoch weiß ist dass das Biest eben auf ein einhalbjahren um ca 1cm gewachsen ist vorher war es 2 auf 1,2 cm und damals wurde mein „Biest“ nicht erkannt es wurde mit einem harmlosen alles gut abgeschmettert so von wegen ich hätte als Säugling einen leichten schlaganfall gehabt und das sind eben noch die Ausläufer davon aber es ist alles gut... Aaaahaaa
hätte ich mich nur nicht auf das „Alles gut“ verlassen ich Idiot und daher unter anderem auch mein Misstrauen gegenüber den Ärzten.

Kann mir vielleicht noch jemand sagen was es bedeutet ein Primärfall zu sein????

Aber ich danke euch für eure Antworten und ich bin sehr sehr froh dieses Forum gefunden zu haben.
 

Sorry für diesen ewig langen Text. Aber das ganze aufschreiben hilft mir schon mal etwas besser mit dem ganzen umzugehen.

Liebe Grüße euer Bienchen

Offline KaSy

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Antw:Den Glauben und das Vertrauen an die Ärzte verloren...
« Antwort #4 am: 17. November 2016, 23:13:24 »
Gut, dass Du es Dir von der Seele schreibst!

Ja, da ist ein Tumor, er ist gewachsen, Du bist ein "Primärfall" (=1. Fall=vorrangig) und so wirst Du therapiert.

Man kann Dir vorerst nicht zu einer Reha=AHB raten, weil vermutlich eine Strahlentherapie erfolgt, das kann in einer Rehaklinik nicht erfolgen.

Wegen der Überlegung, ob eine Chemo notwendig ist, wurde von den Ärzten eine Zweituntersuchung angeordnet.
Aus dem Dir vorliegenden Befund geht nicht klar hervor, wie aktiv das Wachstum ist. Es sind wenige Zellteilungen sichtbar, aber der Tumor ist relativ schnell gewachsen. Die Ärzte wollen wissen, ob sie "mit Kanonen auf Spatzen" oder wirklich auf ausgewachsene Raubtiere schießen. Für "Spatzen" lohnt sich die Chemo mit ihren Nebenwirkungen nicht, für Raubtiere muss sie sein, um Dein Leben zu erhalten.

Die Gespräche sind "unterirdisch" verlaufen, das stimmt. Und das ist Mist. Denn die Ärzte brauchen Deine Mitarbeit und dein Vertrauen! Vielleicht kannst Du wenigstens einen oder zwei Ärzte finden, bei denen Du wieder aufgebaut wirst.

Ich hänge momentan ähnlich überlastet rum und mir gelingt es gerade wieder verdammt schwer, das zu denken und zu tun, was ich Dir rate. Aber es gibt immer irgendeine/n , der Dir zugewandt ist.

Du hast die Neurologin und den Strahlentherapeuten. Die anderen sind in Gesprächen nicht gut, aber sie sind Meister in ihren Gebieten. Und sie setzen alles für Dich ein. Sie mögen "Fachidioten" im besten Sinne des Wortes sein. Für die Psyche findest Du auch versierte Leute.

Wegen der IDH1... Mutationen lies bitte dort nach, wo ich in "Sonstiges" - "Termine" über die Hirntumorinformationstage geschrieben habe. In den Vorträgen über Chemotherapie müsstest Du etwas finden. Sammle Informationen, denke vorwärts.
Ich denke an Dich.
KaSy

Re:Berichte vom 37. HT-Info-Tag am 24.Oktober 2015 in Düsseldorf
8. Vortrag
Wenn diese Mutationen vorhanden sind, ist es günstig für den Erfolg der Chemotherapie.
« Letzte Änderung: 17. November 2016, 23:32:33 von KaSy »
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

 



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