Schon wieder ich ...
Was so ein paar Stunden ausmachen können.
Vorhin, etwa gegen 18:25 uhr, klingelte das Telefon und eine Nachbarin und gute Freundin meiner Eltern war dran.
Sie sagte gar nicht viel, ich bemerkte sofort dass es ernst sein musste.
Sie sagte nur "Isabel, Du musst schnell kommen ! " ....da hatte ich schon aufgelegt, habe Markus gerufen und wir fuhren los.
Ich dachte es sei vorbei mit Papa und ich war wie gelähmt, eigentlich habe ich nur noch funktioniert, weinen konnte ich gar nicht.
Ich habe nur gedacht, warum bist Du vorhin nach Hause gefahren ? Warum nur ?
Als wir ankamen fuhr grad der Rettungswagen vor und ich stutze, stürmte direkt in die Haustür und sah Mama über Papa gebaeugt und eine aufgelöste Christel in der Küche stehen.
Ich sagte nur " Er lebt ja noch, ist alles in Ordnung ?! " so ein Blödsinn, nichts schien in Ordnung zu sein, aber das schoss so aus mir heraus.
Jedenfalls erzählte Christel mir dann was passiert war.
Sie uns Mama haben mittags gemütlich "mit Papa" Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, Mama hat Papa gefüttert, ihn Kaffee trinken lassen mit dem Schnabelbecher und Strohhalm und sie haben sich unterhalten, Papa natürlich mittendrin aber immernoch schlafend quasi, wie die letzten 24 Std. schon.
Später begaben sich beide Frauen in die Küche um Essen zu kochen, Christel ging jedoch immer wieder nach Papa schauen.
Sie sah ihn dann irgendwann komisch im Bett liegen und Mama und sie wollten ihn ein wenig richten. Als sie das taten sah Papa Mama an und sie sah sofort wie groß seine Pupillen waren und ihr schwarnte schlimmes. Sie holte sofort die Notration Daizepam rectial und versuchte es Papa zu verabreichen, er jedoch fing an zu schreien und bekam einen generalisierten Krampfanfall, ganz schlimm, es zog sich über meherere Minuten trotz hoher Dosis Diazepam.
Er biss sich auf die Zunge weil Mama so plötzlich nichts mehr hatte was sie ihm hätte zwischen die Zähne shcieben können, dann spuckte er und kotete sich ein, alles ganz ganz furchtbar.
Als die Notärztin eintraf war dann die Gefahr gebannt und Mama hatte Papa in der Zwischenzeit auch sauber gemacht, damit er nicht in einer total menschenunwürdigen Situation dort lag.
Der amre Kerl stöhnte nur, die Ärmchen wackleten vor sich hin, er froh und lag auf seinem Bett vor den Ärzten wie ein armes Würmchen, es war so schrecklich das zu sehen.
Es tat mir so weh unf leid für ihn, ich hätte ihm alles gewünscht aber nicht sowas.
Zu dem Zeitpunkt sah alles so aus als wäre von ihm nicht mehr viel übrig geblieben, keine Reaktionen, die Apathie, das Stöhnen, eine Gesichtshälfte hing komplett ... es war so grausam.
Obwohl er dann trotzdem stabil war musste er mitgenommen werden ins KH, die Ärztin wusste zwar von Mama, dass Papa nur noch palliativ gepflegt wird, aber trotzdem musste er wenigstens jetzt für eine Nacht zur Beobachtung mitkommen.
Ein Schock, wir waren alle völlig fertig.
Ausgerechnet jetzt, wo doch sowieso niemand mehr etwas machen kann, wird er aus seinem Heim gerissen wegen so einenm scheiß Epi Anfall, wer weiß wie lang er jetzt doch bleiben muss und wer weiß wieviel Zeit ihm noch bleibt ?!
Nachdem der Rettungswagen mit Papa weg war traf der Hausarzt ein, der sich ja angekündigt hatte.
Dr.B. war sichtlich erschrocken, er wusste ja noch nichts über die drastische Verschlechterung von papas Zustand, es passierte ja alles binnen der 24 letzten Std.
Jedenfalls stellte er Mama Rezepte aus, rein präventiv, für alle Fälle Dormicum, Diazepam rectial, und noch irgendwas.
Er sagte, dass er ALLES unterstützen werde, was Papa einen würdevollen Abgang bereiten wird und das er alles daran setzen wird, das Papa nicht leiden muss.
Mittlerweile waren wir schon im KH bei Papa und GsD (Danke Hilde) sah Papa nicht so schlimm aus wie beim Abtransport, er sah wieder aus wie heute Mittag.
Er hat uns aus erkannt und Reaktion gezeigt als wir ankamen, ich streichelte seinen Kopf, küsste seine Stirm und habe "Hallo" gesagt, er öffnete die Augen und lächelte ein wenig.
Fing danach aber direkt wieder zu stöhnen und bibbern an, ihm war wohl kalt und der ganze Streß war sicherlich sehr hart für ihn.
Er röchelte auch nicht mehr so doll, da man ihm den schleim abgesaugt hat, der ihn seit der Lungenentzüngung so doll plagt.Wahrscheinlich können wir jetzt den heute georderten Poliboy (Inhaltionsgerät) eintauschen gegen ein Absauggerät, denn abhusten kann Papa, nur ausspucken funktioniert nicht.
Ach, es ist alls ganz grausam und ich weiß nicht wa sich mir mehr wünsche.
So schlimm es sich auch anhört, ich liebe meinen Vater über alles, aber das was er jetzt erlebt habe ich ihm beim besten Willen nicht gewünscht und es bricht mir (oder besser uns allen) das Herz ihn so zu sehen, aber ich glaube es ist besser wenn er nicht mehr so lange so "leben" muss.
Andererseits will ich ihn auch nicht hergeben, nicht loslassen, er lebt ja noch. Vielleicht sieht es auch nur so schlimm aus und es ist eigentlich gar nicht so schlimm für ihn ?! Man weiß es einfach nicht und das macht diese Situation so verzwickt.
Man weiß auch nicht was genau er alles so richtig mitkriegt, jedenfalls jetzt nicht mehr.
Ich hoffe jetzt erstmal dass er die Nacht gut herum kriegt und wir ihn morgen wieder mit Heim nehmen können, aber ob das klappt weiß ich nicht, denn er bekommt seit vorhin nurn wieder Cortison, vielleicht müssen sie ihn erst wieder einstellen
Morgen Früh gehe ich erstmal zu meinem Doc und lasse mich zumindest von morgen bis einschl. So krank schreiben, wer weiß was passiert, ich habe sowieso keinen Kopf für meine Kunden und deren Belange sind mir im Moment scheiß egal, ich muss für meine Eltern da sein.
Das hat absolute Priorität !!!
So ihr Lieben, ich wünsche uns alles eine ruhige und gute Nacht,
Eure traurige, absolut erledigte Isabel