Hey Christa,
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Ich habe aber auch mal eine Frage an Dich (bitte auch nicht böse sein): Warum tust Du Dir dieses Forum an? Dir geht es momentan sehr gut und hättest somit eigentlich die Gelegenheit, Dich auf andere Dinge zu konzentrieren. Trotzdem liest Du Dir regelmäßig traurige Geschichten durch, die von einer Krankheit handeln, die Du auch hast...
LG Michael
Lieber Michael,
ich bin nicht böse, wenn du so etwas fragst.
Warum tu ich mir diese (und 2 andere) Forum/Foren an?
Gute Frage.
Du hast vielleicht schon gemerkt, das ich fast nie antworte, wenn es um die traurigsten Phasen und das Mitgefühl mit den Angehörigen der Verstorbenen geht. Das schaffe ich nämlich nicht, weil ich zu nah dran bin und es eines Tages ja auch mein Weg sein wird. Ich habe aber alles Mitgefühl mit den Betroffenen.
Ich tu es mir an, weil ich möglichst viele Informationen haben möchte.
Mir geht es gut, weil mein Tumor sich im Moment nicht meldet. Ich möchte aber Bescheid wissen, was auf mich zukommt, wenn es losgeht.
Soooo supergut geht es mir außerdem nicht. Die Angst ist ja immer da. Ich bin nicht soweit, locker mit der Diagnose umzugehen.
Ich habe ja auch eine ganze Reihe von Beschwerden, die vermutlich mit der Strahlentherapie und/oder den Medikamenten, besonders mit dem Antiepileptikum, zusammenhängen: Schlafstörungen, schlapp, wenig belastbar, stark abgenommen, 2 Augen-OPs, eine Zahn-OP, die Zähne insgesamt haben Schaden genommen.
Ich suche dann auch beim Lesen, was davon harmlos, weil therapiebedingt ist und was Hinweis auf ein Rezidiv sein könnte.
Nächsten Mittwoch habe ich die nächste MRT nach 4 Monaten. Z.zt. geht es mir so besch....., weil ich so schreckliche Angst habe. Die Tage vor der MRT sind jedesmal so schlimm. Letztenendes ist die Wahrscheinlichkeit immer größer für ein Rezidiv, je mehr Zeit verstreicht. Oder auch nicht? Ich bin jedenfalls nicht so locker zu denken, 'och, wird schon wieder in Ordnung sein, so wie die letzten male auch.'
Es ist ja immer ein Termin, der im Grunde über leben oder sterben entscheiden kann.
Ich habe wenige Menschen, mit denen ich reden kann darüber, und auch bei denen, die anfangs ganz zugewandt und verständnisvoll waren, habe ich inzwischen das Gefühl, dass sie meinen, nun allmählich sollte ich aber mal wieder "normal" werden, bin ich doch lange Zeit schon "gesund".
Wahrscheinlich ist der Grund, weshalb ich mir 'das antu', der Wunsch mit Betroffenen zusammenzusein, auch wenn ich kaum etwas schreibe.
Ich mag aber gern antworten, wenn ich eigene Erfahrungen einbringen kann, so wie bei einigen Beiträgen von dir.
Ich bin forenerfahren, habe lange Zeit selbst ein Forum über Hunde gehabt, eine selbstgebastellte schöne HP und ein Blog über Hunde geführt, Kontakt mit vielen Internetbekanntschaften gepflegt. Das Interesse ist weg. Ich mag mich im I-Net eigentlich fast nur noch mit allem, was mit Hirntumoren zusammenhängt, beschäftigen.
Ich tu es mir also irgendwie an, weil ich gar nicht anders kann.
Ups, - lange Antwort. Sorry.