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Autor Thema: Grand Mal?  (Gelesen 44792 mal)

Offline regilu

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Grand Mal?
« am: 01. Dezember 2007, 19:29:24 »
Liebe Christa und alle anderen Lieben:

Du hast mich mal wieder auf eine grosse Wissenslücke aufmerksam gemacht!!!!
Deine Antwort hat mir klar gemacht, dass ich ja gar nichts über epileptische Anfälle weiss!!
So wird es vielen Angehörigen gehen!
Meinem Mann wurde vor der OP nur gesagt, daß er 3 Monate nicht Autofahren darf.
Er hat aber niemals einen Anfall gehabt. Kein Arzt hat danach gefragt oder mehr gesagt!


Können wir nicht mal einen neuen Thread aufmachen indem die  folgenden Fragen beantwortet werden können:

Was ist ein epileptischer Anfall (Grand Mal)?

1. Aus der Sicht des Kranken:
Wie bemerkt der Patient vielleicht im vorhinein, dass evtl. ein Anfall kommt. Welche Anzeichen gibt es? Was empfindet der Kranke bei einem Anfall? Und danach und wie lange dauert ein Anfall?

2. Aus der Sicht der Angehörigen:

z.B. Woran erkenne ich als Angehöriger den Anfall und was muss ich tun, bis der Notarzt da ist?

Ich habe schon mal gehört, dass Verkrampfungen oder Zuckungen dazu gehören, das ist aber schon alles.

Liebe Christa, darum entschuldige bitte meine Dummheit mit dem Bademeister, ich kann mir halt nichts genaues vorstellen, deshalb der Fehler!
LG regilu
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2007, 09:57:52 von Ulrich »
Auch die dunkelsten Wolken haben,  der Sonne zugekehrt,  ihre lichten Seiten!
Friedrich Herter

fips2

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Re:Grand Mal? War: Sport bei GBM IV und Epilepsie
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2007, 19:56:55 »
Hi Regliu

Zu einem Teil deiner Fragen findest du hier:
 http://www.mc600.de/forum/index.php?board=11;action=display;threadid=937;start=msg9178#msg9178
die Antwort.

Gruß Fips2

Offline regilu

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Re:Grand Mal? War: Sport bei GBM IV und Epilepsie
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2007, 20:23:04 »
Danke, lieber Fips2, das sind schon ältere Beiträge, die ich nicht gefunden hatte. Aber sehr aufklärend sind sie!
Vielen Dank für Deine prompte Antwort!
Ich werde sie noch ein paarmal durchlesen, damit ich, wenn ich damit konfrontiert werde, auch RICHTIG helfen kann!
Liebe Grüsse
regilu

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Friedrich Herter

fips2

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Re:Grand Mal? War: Sport bei GBM IV und Epilepsie
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2007, 20:41:31 »
Zum Schwimmen noch folgenden Tipp.

Auch wenns vielleicht ulkig aussieht im Hallenbad oder Freibad.
Safty first.
Wer dennoch nicht auf das Schwimmen verzichten will sollte sich eine gute Schwimmweste kaufen.Hier würde ich mich aber in einem Segel oder Surfladen  beraten lassen.Die wissen was sinnvoll und trotzdem noch bequem ist.
Gute Schwimmwesten sind so beschaffen,dass bei einer Ohnmacht der körper sich so dreht, dass die Atemwege sicher aus dem Wasser ragen.
Es gibt sogar Welche mit einem piezoelektrischen Alarm.
Das heißt.Die Dinger haben eine wasserdichte Kapsel mit einem battarieversorgten Piezzopieper der einen durchdringenden hohen Pfeifton abgibt und einige haben sogar nen Blitzer drin.
Sollte man die Anzeichen des Grandmals noch rechzeitig merken,einige Patienten haben diesen"Vorteil",kann man den Alarm noch auslösen.Man wird somit mit ziemlicher Sicherheit,in der Notlage nicht überhört oder übersehen



Gruß Fips2

Christa

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Re:Grand Mal? War: Sport bei GBM IV und Epilepsie
« Antwort #4 am: 10. Dezember 2007, 07:25:36 »

1. Aus der Sicht des Kranken:
Wie bemerkt der Patient vielleicht im vorhinein, dass evtl. ein Anfall kommt. Welche Anzeichen gibt es? Was empfindet der Kranke bei einem Anfall? Und danach und wie lange dauert ein Anfall?



Liebe regilu,
ich kann erst jetzt auf deine Frage antworten, - war im Zusammenhang mit der bevorstehenden MRT zu angespannt, um mich mit meiner einzigen schlimmen Angst, dem Nochmalerleben eines Anfalls allein zu Hause, zu äußern.

Meine Anwort muss nicht allgemeingültig sein, ich schildere, wie ich es erlebt habe.

Ich hatte zweimal epileptische Anfälle, einen Grand mal (schau bei google, dort findest du gute Definitionen) mit Bewußtseinsverlust und eine Serie  kleierer Anfälle bei Bewußtssein.

Der erste Anfall fand bei mir zu Hause statt und läutete die Untersuchungen ein, die die Diagnose Hirntumor ergaben.
Es gab keine Vorzeichen.
Ich war von einem Spaziergang zurückgekehrt und redete mit meinem Hund, als ich merkte, dass meine Sprache mir nicht gehorchte und gleich darauf kam eine Lähmung in den Muskeln der rechten Gesichtshälfte und der rechten Hand.
Was es zu bedeuten hatte, ahnte ich nicht, ich dachte an einen Schlaganfall. Mir war aber sofort klar, dass etwas Schlimmes mit mir passiert und dass ich sofort einen Rettungswagen brauche. Ich war nie ängstlich in Bezug auf meine Gesundheit, aber hier war mit dem Gefühl von Panik klar: Das ist lebensbedrohlich.
Irgendwie schaffte ich es, 112 zu wählen und zu vermitteln, dass ich sofort Hilfe brauche.
Im Rettungswagen begannen die Krämpfe, bei sehr klarem Bewußtsein erlebte ich die absolute Unfähigkeit, meinen Körper zu kontrollieren, wußte, dass ich starke Zuckungen hatte . Der Rettungswagen war ohne Arzt gekommen,  ich wurde nicht ganz richtig behandelt, indem man mir einen Schwamm in den Mund schob, der meine Zunge so zurück drückte, dass ich Erstickungsangst hatte, die ich aber nicht artikulieren oder irgendwie deutlich machen konnte.
Ich hatte absurde Gedanken, die zeigen, was einem da durch den Kopf geht: Todesangst und gleichzeitig das idiotische Gefühl von Verwunderung, gar Stolz, dass extra meineswegen alle ausweichen und anhalten mußten, weil wir mit Martinshorn und Blaulicht fuhren.
Ich verlor dann das Bewußtssein und habe erst wieder eine ungenaue Erinnerung an den Aufenthalt auf der Intensivstation und das Aufwachen dort. In dieser Phase, an die ich absolut keine Erinnerung habe, habe ich aber klar denkend reagiert und konnte auch wieder sprechen, denn ich habe  erwirkt, der Arzt meine Tierärztin anrief um sie zu befragen, ob mein kranker Hund heute auf seine Tabletten verzichten dürfe.
Wohlgemerkt, in einer Phase, in der ich mich für bewußtlos hielt.

Meine zweite Serie von Anfällen fand Monate später in der Praxis meiner Neurologin statt (praktisch, oder?) zu einer Zeit, als ich die Antikonvulsiva ausgeschlichen hatte.
Ich war im gespräch mit der Neurologin, schilderte etwas und wieder glitt mir die Sprache weg, gehorchte mir nicht mehr. Ich wußte SOFORT, dass ich einen Anfall kriegen würde, nicht nur aus der Erfahrung des ersten mal heraus, sondern weil ich nun das Gefühl kannte, dass einen Anfall einläutet: Überklares Denken und eine totale Kraftlosigkeit und Unfähigkeit, den Körper zu beherrschen. Ich äußerte irgendwie, dass ich einen anfall bekomme, wurde zu einer Liege geleitet, und dort ging es sofort mit den Zuckungen und Krämpfen los.
Während wir auf den alarmierten Notarztwagen mit Arzt warteten, hat meine Neurologin sich leider nicht professionell verhalten, und ihr Verhalten, das ich sehr bewußt und klar im Denken wahrnahm, hat mich wütend gemacht, da mir aber die Sprachfähigkeit fehlte, konnte ich mich nicht wehren. Sie schrie hektisch und panisch um Hilfe, und sie schob mir ein Paket Papiertaschentücher in den Mund, und wieder glaubte ich zu ersticken.
Bis der Notarzt kam, hatte ich mehrere dieser Anfälle. Sie dauerten wohl jeweils nur wenige Minuten, zwischendurch, einige Sekunden lang, war alles wieder "normal", ich bemerkte aber sofort das Herannahen des nächsten Anfalls und sagte: "Es geht wieder los".

Der Notarzt gab mir mehrere Injektionen, und die Serie wurde dann schnell unterbrochen.
Ich kam in die Notaufnahme unseres Krankenhauses, war völlig klar, aber total kraftlos für etwa geschätzt eine Stunde.
Danach war alles wie immer, ich hatte keine Nachwirkungen, weder der Anfälle noch der Medikamente.

Bei beiden Anfällen hatte ich einen extrem hohen Blutdruck.

Uff, hoffentlich habe ich mit diesem "Roman" nicht alles viel zu ausführlich geschildert, ohne dass es weiterhilft.

Mein wichtigster Eindruck war:

Ein entsetzliches Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, des Kontrollverlustes über den Körper bei kristallklarem Bewußtsein (außer, als ich dann bewußtslos wurde).

Inzwischen habe ich Notfallmedikamente im Haus, in jedem Zimmer und in jeder Jackentasche, wenn ich draußen bin. Da ich keine weiteren Anfälle hatte, weiss ich nicht, wie gut und wie schnell sie wirken.

Deine 2. Frage: Woran erkenne ich als Angehöriger ....
ist einfach zu beatworten: es gibt keine Möglichkeit, es nicht zu erkennen, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es vieles gibt, was für Außenstehende dramatischer abläuft.

Und zu der Frage, ob Zuckungen und Krämpfe dazugehören:
Ja! Und zwar mit einer Körperkraft, die niemand wird bändigen können!




Offline Bluebird

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Re:Grand Mal?
« Antwort #5 am: 10. Dezember 2007, 10:17:02 »
Liebe Christa,

danke für deine sehr ausführliche Beschreibung, die für  regilu gedacht war.
Mich erschüttert besonders, wie hilflos selbst Fachärzte auf so ein Ereignis reagieren.
Als ich vor einigen Monaten mit einem Lt. Oberarzt in der Neurochirug. Ambulanz sprach, wies er mich auch auf die Möglichkeit von Epi-Anfällen hin (" muß nicht, kann mal sein " ). Meine Schwester, die mich begleitete, fragte, was zu tun sei in so einem Fall.  " Ach, wissen Sie," fuhr der Arzt fort, "das sieht für Außenstehende immer ganz schlimm aus, wenn der Betroffene wild rumfuchtelt. Darum rufen die meisten direkt einen Notarzt/Krankenwaqen. Muss eigentlich gar nicht sein, derjenige kommt schon wieder von selbst zu sich."
Ich hoffe, dass ich von solchen Anfällen verschont bleibe, weil offensichtlich die Unwissenheit über das Empfinden der Betroffenen weit verbreitet ist.
LG
Bluebird/Birgit

P.S.: Ich glaube gelesen zu haben, dass der Patient vor allem vor dem Verschlucken der eigenen Zunge bewahrt werden muss .
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2007, 10:31:40 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Ulrich

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Re:Grand Mal?
« Antwort #6 am: 10. Dezember 2007, 11:18:38 »
P.S.: Ich glaube gelesen zu haben, dass der Patient vor allem vor dem Verschlucken der eigenen Zunge bewahrt werden muss .

Das ist ein uraltes "Vorurteil". Man klemmte den Menschen früher mit Gewalt irgendwelche Holzstücke (Kochlöffel!) zwischen die Kiefer.

Bloß nicht!


fips2

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Re:Grand Mal?
« Antwort #7 am: 10. Dezember 2007, 11:50:00 »
Der Bericht von Christa bestätigt mal wieder meine Aussage im 1.Hilfe Thread.

Der Mund des Patienten ist Tabu.

Mir persönlich hat eine Magenspiegelung gereicht und das Gefühl des Erstickens als ich den Schlauch schlucken musste.Ich konnte mich ja noch wehren------

Wenn ich mir nun die Schilderungen von Christa vorstelle,grenzt das an Vergewaltigung.

Ich werde auch in Zukunft vermeindlich bewusstlosen Patienten mit einem andren Verhalten begegnen.
Man weis nie was sie mitbekommen und was nicht.

Eine Frage hätte ich noch an Christa.
Hast du hinterher deine Eindrücke den Ärzten und Sanis geschildert?
Bist du noch bei der Neurologin?

Ich wäre es warscheinlich nicht mehr.Es sei denn sie hätte sich betroffen entschuldigt.Aber welcher Arzt macht das schon?
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2007, 11:55:45 von fips2 »

Christa

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #8 am: 10. Dezember 2007, 11:53:12 »
Das ist ein uraltes "Vorurteil". Man klemmte den Menschen früher mit Gewalt irgendwelche Holzstücke (Kochlöffel!) zwischen die Kiefer.

Bloß nicht!



Es gibt sogar sogenannte Beißkeile, harte, keilförmige Kunsttoffstücke, die man sich oder Beteiligte dem Patienten in den Mund schieben sollen. Meine Neurologin hat mir so etwas verschrieben. Brav habe ich es mir besorgt, ausprobiert in anfallsfreiem Zustand und gemerkt, das das NIEMALS gut und hilfreich für mich sein kann in einem Anfall. Das Teil ist direkt im Müll gelandet.

Ob ein Verschlucken der Zunge möglich ist, weiß ich gar nicht. Aber mit Sicherheit wird es nicht dadurch verhindert, dass man einen Gegenstand in den Mund schiebt. Im Gegenteil. Und um einem möglichen Verschlucken der Zunge entgegenzuwirken, käme ja eigentlich nur in Betracht, die Zunge festzuhalten. Das aber schafft kein Außenstehender in einem Krampfanfall.

Ich finde es auch erschreckend, zumindest bei einer Neurologin, die sich als Fachärztin ja auskennen sollte, wie wenig wissen dort vorhanden ist.

Christa

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #9 am: 10. Dezember 2007, 11:54:23 »

Wenn ich mir nun die Schilderungen von Christa vorstelle,grenzt das an Vergewaltigung.



Das ist genau das Gefühl!

fips2

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #10 am: 10. Dezember 2007, 11:58:14 »
Mein neffe ist auch so ein "Sanimetzger".
Dem werd ich mal deinen Bericht ausdrucken.

Christa

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #11 am: 10. Dezember 2007, 12:04:14 »
Mein neffe ist auch so ein "Sanimetzger".
Dem werd ich mal deinen Bericht ausdrucken.

.... und falls du oder jemand anders Angehörige bei der Telefonannahme der Feuerwehr hat, dann muß ich doch nun auch nochmal das schildern, was mich zur Weißglut gebracht hat:

Mit meiner fast verlorenen, verwaschenen Sprache und Todesangst rief ich ja 112 an und versuchte zu schildern, was mit mir los ist
Der Mann am Telefon sagte: "Gute Frau, schlafen Sie sich mal aus und rufen sie wieder an, wenn Sie wieder nüchtern sind".

Gott sei Dank hatte ich irgendwoher irgendeine Kraft, durchzusetzen, dass er einen Wagen schickte. Es war aber wohl auch deshalb einer ohne Arzt, weil er mich für besoffen und damit nicht für dringend hilfsbedüftig hielt.

fips2

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #12 am: 10. Dezember 2007, 12:09:21 »
Ob besoffen oder nicht hat den Telefonfuzzi nicht zu interessieren.
Kann er gar nicht beurteilenam Telefon.
Er hat den Rettungsdienst loszuschicken.Basta.
Lieber 10 Besoffene aufgesammelt,als einen Schwerbehinderten oder,im schlimmsten Fall Toten produziert.
Du hast ja nicht aus ner Telefonzelle angerufen,also wäre ein Notrufmissbrauch nachzuvollziehen gewesen.

Das hat aber auch,zumindest bei uns in RLP,damit zu tun,dass hier z.T. völlig unmotivierte Zivis ihren Dienst verrichten.
Dann auch nich weit ab vom"Schuss".
In andren Ländern  ist das ganz anders geregelt.
Hier sitzen Extra ausgebildetet Tefonisten mit medizinischen Kenntnissen am Rohr.Auch werden die Telefonate aufgezeichnet.Hier wird sich einer hüten so einen Satz loszulassen.
Bei uns werden,soviel ich weis,nur die Telefonkontakte aufgezeichnet und wer wann Dienst hatte,also den Notruf entgegen nahm.

Ich hätte den Dienstplan verlangt,bzw. eine Beschwerde die sich gewaschen hat an die zuständigen Stellen gesand.

Hier kann/konnte es um Leben oder Tod gehen.
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2007, 13:06:31 von fips2 »

Christa

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #13 am: 10. Dezember 2007, 14:05:45 »

Ich hätte den Dienstplan verlangt,bzw. eine Beschwerde die sich gewaschen hat an die zuständigen Stellen gesand.



Ja, das habe ich mir oft hinterher überlegt.
Ich muss aber für mich mein Gleichgewicht zwischen erträglicher Belastung und einem Zuviel finden, und ich konnte nichts unternehmen, ohne dass so viel wieder aufgewühlt worden wäre, dass ich es nicht hätte aushalten können.
Ich habe eigentlich so ausführlich hier und heute zum ersten mal von diesen Anfällen erzählt, und auch heute wühlt es mich wieder sehr auf.
Es ist halt da Schlimmste, was ich je erlebt habe, und ich mache gern noch zig Hirn-OPs, wenn ich dagegen tauschen könnte, nie wieder einen Anfall zu bekommen.

Wir müssen aber vielleicht auch mal sagen, dass es viel harmlosere Anfälle gibt. Kurze, kleine, die, kaum bemerkt, schon wieder vorbei sind. Oder Anfälle, die sich durch eine Aura ankündigen, so dass man vorgewarnt ist.
Nicht jeder Anfall muss so einprägsam ablaufen, und es gibt auch durchaus Anfälle, bei denen man nicht unbedingt ins Krankenhaus muß.

Ich habe hier von meinen beiden Anfällen erzählt, über leichtere viel gelesen, kenne sie aber nicht.

Vielleicht kann ja jemand dazu etwas schildern.

fips2

  • Gast
Re:Grand Mal?
« Antwort #14 am: 10. Dezember 2007, 15:00:00 »
Hi Christa.
Danke dass du dich uns so eröffnet hast.
Dass du daran zu knabbern hast ist nur zu gut verständlich.

Alleine deine geschilderten Erlebnisse lässt vieles in einem andren Licht erscheinen.
Unser Sohn hat von seinen 5 Anfällen in seinem Leben nichts mitbekommen.Deshalb ging ich auch davon aus dass es bei Allen so ist.

Er hat auch keine "Aura" vorher.Er wird morgens wach und es haut ihn um,bzw. bekommt er seine Anfälle nur in der Aufwachphase.

Vom letzten Notarzt bekamen wir die Auskunft,dass es eigentlich nicht von Nöten sei einen Epi nach dem Anfall in die Klinik zu bringen,es sei denn es lägen Verletzungen vor.
Nur sollte man innerhalb der nächsten 2 Tage unbedingt einen Neurologen aufsuchen zwecks Aufzeichnung eines neuen EEGs,weil die Anzeichen nur eine gewisse Zeit nach dem Ereignis noch im EEG sichtbar sind und Blutspiegelbestimmung der Medikamente.Oftmals kann eine Darmgrippe oder Durchfall den Medispiegel senken und dann ist es mal wieder soweit.

Es kommt natürlich darauf an wie die Gesamtumstände sind.Ist man Single,niemand hat den Grand-Mal mitbekommen und keiner kann die Zeit bestimmen wie lange der Anfall andauerte, sollte man doch schon früher in die Klinik oder gleich zum Neurologen.Als Patient selbst kann man wohl die Zeit schlecht selbst festhalten oder Bestimmen.Hier kommem einem bestimmt Sekunden wie Stunden vor.

Bei Schwerstepileptikern,wie ich auch einen kenne,mit fast täglichen Anfällen,wird der Arztbesuch meist unterlassen.Diese Menschen wären dann ja nur noch im Kh.Das wäre dann wohl etwas viel des Guten.Sie halten Ihre Anfälle in einem Kalender fest und besprechen das dann mit dem behandelden Arzt.

Ich wünsch dir,liebe Christa und natürlich allen Epi-Betroffenen möglichst wenige Anfälle.

Gruß und igB
Fips2
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2007, 15:22:49 von fips2 »

 



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