HirnTumor-Forum

Autor Thema: Dringlichkeit OP  (Gelesen 44077 mal)

Offline motte

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #30 am: 20. Juli 2009, 21:35:43 »
Moin!

In einer Reha werden deine Defizite aufgearbeitet. Seien es psychische oder physische.

Bei mir war es die Sprache (Tumor lag am Sprachzentrum), Aufmerksamkeit und Belastbarkeit. Für meinen Geschmack wurde auf die Psyche zu wenig eingegangen. Lag sicherlich daran, das meine Reha zur falschen Zeit am falschen Ort durchgeführt wurde.

Gruß motte

Offline Bluebird

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #31 am: 20. Juli 2009, 22:03:19 »

Hallo,

eine Reha hilft auch, wenn keine auffälligen Defizite vorhanden sind, einfach um Abstand zu gewinnen, sich mit Betroffenen vor Ort auszutauschen und körperlich wieder fitter zu werden.
Eine Operation am offenen Schädel - und sei sie noch so unkompliziert - ist ein Eingriff in den Körper und bringt den Organismus ziemlich durcheinander.
Die meisten Betroffenen nehmen das Angebot der Anschlussreha an und befürworten den Aufenthalt.

Gruß
Bluebird
« Letzte Änderung: 20. Juli 2009, 22:08:13 von Bluebird »
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #32 am: 31. Juli 2009, 13:47:12 »
Hallo zusammen

so langsam hab ich mich zu einer Entscheidung durchgerungen. Werde noch mal alles mit meinem Neurochirurgen klären, aber ich werde mich wohl operieren lassen. Es ist für mich eine klare Methode: auf, raus und zu. Die Langzeitwirkungen beim Gamma Knife kann man letztlich nicht einschätzen - ich hab noch ein paar Jahre vor mir. Deshalb möchte ich auf Nummer sicher gehen.

Ich habe eine Frage zur Narbe nach der OP. Bei mir wird auf dem Kopf in den Haaren aufgeschnitten. Die Haare sollten ja dann wieder drüberwachsen. Sieht man dann etwas von der Narbe? Die Haare wachsen ja nicht mehr auf der Narbe, oder? Ist die "Technik" des Zunähens heute so gut, dass man an sich keine grossen und dicken Narben mehr hat (ich habe eigentlich eine gute Heilung von Narben)? Ich habe aber trotzdem ein wenig Angst vor einer dicken wulstigen Narbe, die man dann auf dem Scheitel sieht.

Danke und Liebe Grüsse, Kales

Offline sina

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #33 am: 31. Juli 2009, 16:21:58 »
hi kales,

hatte schon 2 op. bei mir wurde auch 2x direkt auf dem kopf aufgeschnitten.

keine angst, die haare wachsen wieder und sogar über die narbe. man sieht nichts mehr.

nach meiner ersten op hat es ca. ein jahr gedauert und dann sah ich wie früher aus.

nach der 2. op entschied ich mich für ein haarteil, das auf dein rest eigenhaar aufgewebt wird. ist nee tolle sache. die krankenkasse übernimmt sogar einen teil

das ist richtig super. ich trage es jetzt schon 2 jahre. mein eigenhaar ist schon sehr lang nur ich habe mich an mein neues echthaarteil sehr gewöhnt.


hoffe dir geholfen zu haben.

gruss sina
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.(Lucius Annaeus Seneca)

Am 22.11.1995 wurde mir mein neues Leben geschenkt und dafür bin ich sehr sehr dankbar

Offline motte

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #34 am: 31. Juli 2009, 23:25:00 »
Moin!

Meine Narbe ist links von kurz hinter dem Ohransatz über den Scheitel bin in den Nacken, ca. bis 7 cm vor Haaransatz.
Ich habe lange Haare und die Neurochirurgin hat sich die Mühe gemacht ganz viele Zöpfe zu flechten, so daß nur eine "Schneise" von ca 1 cm in die Haare rasiert werden mußte.

Am Tag nach der Op habe ich die Haare gekämmt (war kein Problem, trotzdem die Haare halb den Rücken runter gehen) und danach war die Narbe schon nicht mehr zu sehen. Die Op war im Januar 2008.

Inzwischen ist es so, daß einzelne Strähnen nachgewachsener Haare vorwitzig aus den anderen rausgucken (sie sind mittlerweile ca. 15 cm lang) - die werden dann mit Haarspray "angeklebt"  ;D

Es ist nie jemandem aufgefallen, das ich eine Kopf-Op hatte.

Gruß motte

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #35 am: 15. September 2009, 21:00:20 »
Hallo zusammen

ich möchte Euch gern den aktuellen Stand mitteilen.

Ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden, die OP war letzten Donnerstag. Es ist alles vorbei, ich bin sehr froh darüber, dass ich die OP jetzt schon gemacht habe, die OP anstelle einer Bestrahlung gemacht habe und ich mich für den richtigen Ort entschieden habe (Bern, Lindenhofspital). Sie konnten den Tumor vollständig entfernen. Der Schnitt ist recht gross, verläuft vom linken zum rechten Ohr. Sie wie es aussieht, wird alles gut verheilen. Der Chirurg hat sich ausserdem mit der Rasur sehr grosse Mühe gegeben (das war wohl das schwierigste an der OP ;) )

Die OP verlief sehr gut, aber es war recht anstrengend für mich. Auch jetzt bin ich noch ziemlich kaputt, mit einigen Phasen, wo es mir schon sehr gut geht. Jetzt brauche ich Geduld. Es ist ein schönes Gefühl, nach so einer OP wieder kleine Dinge zu können wie Duschen, Laufen oder an die frische Luft gehen.  :)

Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise, die ich hier im Forum erhalten habe. Es hat mir sehr geholfen, meinem Arzt wichtige Fragen zu stellen, um die beste Entscheidung für mich zu treffen.  :)

Wenn jemand Fragen zur OP hat, kann er sich gern an mich wenden. Ich bin nun um eine Erfahrung reicher und um ein Meningeom ärmer :)

Ich wünsche allen von Herzen alles Gute!

Liebe Grüsse
kales

Offline motte

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #36 am: 16. September 2009, 20:56:45 »
Moin!

Schön das es dir schon wieder so gut geht! Gehst du noch zur Reha?

Wünsche dir alles Gute!

motte

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #37 am: 16. September 2009, 22:11:12 »
Danke! Nein, Reha gibt es in der Schweiz nicht bei solchen Fällen als Kassenleistung. Ich glaube, ich schaffe das auch allein.

Liebe Grüsse, kales

Offline Rita

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #38 am: 16. September 2009, 23:49:36 »
Hallo kales,
schön, dass Deine OP so gut gelaufen ist.
Ich wollte Dir etwas zur Reha sagen.
Ich bin im Juni operiert worden und hatte keinerlei Ausfälle, bin auch nicht mehr so ganz jung. Die Op hat 8 Stunden gedauert. Eine Reha habe ich abgelehnt, ich meine zu Hause konnte ich mich am besten erholen. Hatte nur die ersten Tage Probleme über sehr befahrene Straßen zu gehen, nach 14 Tagen war das alles vorbei, nach 3 Wochen habe ich wieder problemlos im Club Bridge gespielt.
Heute bin ich im wesentlichen normal belastbar, man muss eben alles ausprobieren, wenn es zuviel wird, mache ich eben Schluss.
Für mich ist entscheidend, dass mir die OÄ nach 3 Monaten sagte, im Kopf kann nichts passieren.
Du schaffst das also, wenn Du keine größeren Ausfälle hast auch ohne Reha. Dazu wünsche ich Dir viel Erfolg und gute Erholung.
Liebe Grüße   Rita

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #39 am: 17. September 2009, 09:56:05 »
Hallo Rita

Danke für Deine Email. Ja, das mit der befahrenen Strasse ist mir auch so. Gut zu wissen, dass es bei Dir auch so war. Ich hätte auch grosse Mühe, mit dem Bus/Auto (mit) zu fahren, in die Stadt zu gehen oder einzukaufen. Schon allein der Gedanke an eine solche Reizüberflutung hält mich von solchen Aktivitäten ab. Ich hoffe, das bessert sich mit der Zeit.

Die OP hat bei mir 3h gedauert, ich bin noch recht jung. Ich glaube, dass ich das alles gut ohne Reha wegstecken kann. Ich bin so froh, aus dem Krankenhaus draussen zu sein. Der lange Tag, die Schwestern, die Betten. Alles erinnerte mich so an die OP - ich wollte einfach nur noch raus. Vielleicht wäre eine Reha, die ja irgendwie auch ähnlich ist, nicht so förderlich. Denke, in den eigenen 4 Wänden kann man sich gut erholen.

Liebe Grüsse, Kales

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #40 am: 17. September 2009, 18:10:49 »
Vielleicht noch zwei Fragen an Euch.

Ich habe auf der Kopfhaut ein Taubheitsgefühl, nicht die Seite, die nach unten geklappt worden ist, sondern eigentlich die Kopfhautseite, die nicht gross strapaziert worden ist. Bei der Suche hier hab ich das auch gefunden als Nebenwirkung. Das ist also schon normal, oder?

Seit der OP ist mein Tinnitus, der vorher ziemlich erträglich war, etwas stärker geworden. Wenn ich darauf achte, ist er schon ziemlich nervig. Kann das auch eine Nebenwirkung sein oder einfach auch stressbedingt sein (kenne das aus stressigen Zeiten)?

Ansonsten hatte ich heute meinen besten Tag bislang, keine Kopfschmerzen - nur jetzt ein wenig Müdigkeit  :)

Liebe Grüsse, Kales


Offline motte

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #41 am: 17. September 2009, 22:58:54 »
Moin!

Das Taubheitsgefühl hatte ich auch auf der Kopfhaut. Da sind ja Nerven durchtrennt worden. Vieles regeneriert sich innerhalb von einem bis 2 Jahren. Was dann noch nicht wieder
"normal" ist, wird es dann wahrscheinlich auch nicht wieder. Bei mir ist das fast komplett weggegangen.
Zu Tinnitus kann ich dir nicht viel sagen. Ist aber sehr gut möglich, das das vom Stress schlimmer wird. Hast du schon mal Entspannungsübungen gemacht?

Gruß motte

Offline Rita

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #42 am: 17. September 2009, 23:45:24 »
Hallo kales,
das Taubheitsgefühl auf dem Kopf hatte ich auch auf beiden Seiten, sogar ziemlich lange, ich würde sagen 6Wochen mindestens. Ein Vorteil, ich hatte da kaum Kopfschmerzen, der Tinnitus ist auch weg, nur wenn es sehr "stressig" wird ist auf der operierten Seite wieder (im Ohr) wieder das Gefühl da als ob Watte vor dem Ohr ist. Geht aber meistens schnell weg, da hilft nur in Ruhestellung gehen.
Außerdem habe ich noch eine kleine Gangunsicherheit, die man aber mit Yogatraining usw. wieder wegbekommt, man muss nur daran arbeiten und die eigene Faulheit bekämpfen.
Aber nun darf ich ja alles wieder und werde wieder zum Poweryoga, Step usw. gehen. Menschenansammlungen, Straßenbahn oder Lärm stören nicht mehr. Ich schreibe das alles nur damit Du siehst wie schnell alles gehen kann-

Liebe Grüße    Rita


Offline Bri

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #43 am: 18. September 2009, 00:03:43 »
Hallo Kales,
meine OP ist jetzt 3 Jahre her. Es war ein sehr grosses Meningiom (6 cm im Durchmesser) im Frontalhirnbereich. Ich hab das Alles sehr gut überstanden. Allerdings hab ich noch 4 kleine, 2 davon etwa in der Grösse der Deinen, die aber in den letzten 2 Jahren bei jetzt jährlicher Kontrolle nicht gewachsen sind.
Jetzt zu meiner Antwort: besonnen und ohne Panik mehrere Meinungen einholen, wie schon gesagt - ein Kontroll-MRT machen lassen...
Die Aussage meines hervorragenden Radiologen ist auch, dass eine Größenzunahme von 2 mm oft keine sein muss, da es mitunter bei 2 Serien auch auf die Schnittebene der Bilder ankommt.
Auf einen Schnitt in der Augenbraue (falls überhaupt möglich) würde ich wegen der Nerven in der Umgebung lieber verzichten, durch die Größe meines Tumors war ein großer Schnitt über den Kopf von Ohr zu Ohr nötig - es war nicht schlimm und wenig schmerzhaft. Aber es ist wichtig, danach eine Erholungszeit einzuplanen, Autofahren darf man bei Eingriffen am Kopf nicht, bei mir waren es 3 Monate, auch ohne Arznei wegen evtl. auftretender Anfälle.
Ich wünsche Dir alles Liebe
Bri

kales

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Re: Dringlichkeit OP
« Antwort #44 am: 18. September 2009, 11:51:27 »
Vielen lieben Dank für Eure Nachrichten. Gut zu wissen, dass es mit dem Taubheitsgefühl normal ist. Es fühlt sich schon etwas komisch an, wie ein Helm. 2 Jahre dieses Gefühl - uff... Ich habe heute meine erste Kontrolluntersuchung und werde den Arzt deswegen (und anderen Sachen) fragen.

Mit der Entspannung ist eine gute Sache. Ich habe in den nächsten Wochen genügend Zeit, mir ein paar Entspannungsmethoden anzuschauen. Das wird mir sowieso gut tun.

Gestern war ich das erste mal in einem Restaurant essen, das war ein tolles Gefühl, wieder etwas unter Menschen gehen zu können. Meine Begleitung war sehr erstaunt, dass man mir von einer OP, die eine Woche vorher war, überhaupt nichts ansieht  :) . Schon krass, vor einer Woche war ich noch auf der Intensivstation und konnte nicht laufen. Es geht alles doch sehr gut voran.

Liebe Grüsse, Kales

 



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