6 Monate Chemo?

[Julia_85]

Hallo,

Mein Freund (Oligoastro WHO 3) Kommt jetzt in den 5. Zyklus Themodal.
Bei der Verkleinerung des Tumors zu 90-95% vor einigen Monaten im INI wurde uns eine Chemo mit Themodal empfohlen.

Nach dem 3. Zyklus wurde auch ein MRT gemacht, und es war zu sehen das der Tumor Rest zurück geht.

Bei dem Letzten Gespräch mit dem Onkologen kam heraus, dass die Chemo nur noch bis zum 6 Zyklus gehen soll. Und wenn irgendwann es wieder wachsen sollte, dann eben nochmal Chemo oder Bestrahlung.
Ist das nicht ein bisschen wenig?

Grüße

[Iwana]

Hallo Julia
Wie geht es deinem Freund mit der Chemo? Wie sind seine Blutwerte? Ich hatte lange kämpfen müssen um eine Verlängerung der Chemo auf 12 Monate (Glioblastom) hatte dann durch einholen einer Zweitmeinung dann das OK bekommen. Nach 12 Zyklen war dann Schluss, bei mir wurden die Blutwerte immer schlechter und ich musste teilweise die Zyklen zwischen der Temodaleinnahme verlängern bis die Blutwerte wieder besser waren. Angst hatte ich vor dem aufhören sehr grosse da ich dachte dass mich das Temodal am Leben hält... jetzt sind es 1.5 Jahre seit ich kein Temodal mehr nehme und es geht mir sogar noch besser als während der Chemo, die Arzttermine werden weniger und man muss nicht gleich rennen bei jeder Erkältung... Ich denke dein Freund muss sich entscheiden für einen Weg, es gibt sicher Patienten die länger Temodal nehmen, inwiefern man Resistent werden kann weiss ich nicht, ich weiss auf jeden Fall dass ich auch später die Option haben werde mit Temodal... Wichtig finde ich, dass dein Freund abwägt und sich entscheidet und er dann mit Zuversicht diesen Weg gehen kann. Beispiele mit Langzeitüberlebende beim Glioblastom mit nur halbem Jahr Temodal gibt es auch... es gibt aber auch solche mit Langzeiteinnahme von Temodal über Jahre.
Gruss Iwana

[Eva]

Hallo Julia,

ich (Glioblastom 2004) habe nach der Bestrahlung und gleichzeitiger Gabe von Temodal noch sechs weitere Zyklen Temodal bekommen. Danach war Schluss. Der Professor meinte, momentan ist nichts vorhanden und so ist eine Fortsetzung unnötig. Er möchte noch etwas in der Hinterhand behalten. Zuerst war ich dagegen, später war ich froh darüber. Da erfuhr ich, dass ein Bekannter trotz einer Erhaltungstherapie ein Rezidiv bekam und gegen Temodal resistent wurde.
Ich würde die Entscheidung dem Arzt überlassen, wenn Ihr ihm vertrauten könnt. Viel Erfolg und gute Ergebnisse wünscht Euch

Eva

[Bea]

Hallo Julia,

bei mir war auch nach 6 Gaben Temodal erst einmal Ende. Der Grund war nicht ausschließlich dass sich der Tumor überhaupt nicht regte sondern auch die Tatsache dass mein Arzt meinen Körper so fit wie möglich für alle weiteren Therapien oder gar Operationen halten wollte.

Was man heute aber auch vermutet ist, dass selbst Tumoren die sich unter Temodal nicht verkleinern länger stabil bleiben (also nicht wachsen) als die, bei denen kein Temodal gegeben wurde.

Meiner Meinung nach muss man alles in Betracht ziehen und dann gemeinsam mit den Ärzten besprechen.
Entscheiden muss aber immer der Betroffene selbst.

Eine Chemo ist und bleibt eine auf den Körper stark eingreifende Therapie. Die mißt man nicht ausschließlich an den Blutwerten.
Für mich bleibt es weiterhin eine Chance und ich würde jederzeit erneut eine Chemo machen.

Alles Liebe und eine Entscheidung hinter der ihr stehen könnt wünscht euch,
Bea

[kit]

Liebe Julia ,
ich habe ( OA II-III° teilresktion)  etwas länger Chemo erhalten .  Versuche etwas kurz zu schildern ;
Laut Nationale Leitlinien wären 6 Monate bei  Resttumor empfohlen . Bei mir ehe individuelle Therapie da ich zwischen II und III° stecke und der Rest Tumor ca. 5 cm  Durchmesser hat  und somit die Empfehlung des Neuro- Onkologens für 8 Monate vorab falls mein Knochenmark mitmacht , was es auch getan hat .

Nach 8 Monate und nachweisslich im MR Rückgang des Tumors und stabilen Zustand , ergab sich die Empfehlung auf Verlängerung auf 12 Monate . War direkt zu Anfang  aber klar nach 12 Monate , Pause da das Gefahr der NW zu hoch sein im Vergleich zum Benefit.  

 Bei meinem sehr stabilen Zustand , wollte der Neuroonkologe kein Gefahr mehr angehen , dass mich das Temodal umbringt und nicht der Tu und daher Pause . Ich war zu Anfang etwas verunsichert , teilweise froh weil die Lebensqualität enorm steigt .
Und nun 10 Monate nach Beendung des Temodals so was von froh. Ich bin ein anderer Mensch geworden . Ich frage mich immer noch was ist wichtiger ? Lebensqualität oder Quantität?  Die Frage beschäftigt die Onkologen immer , ohne das sie es immer verbalisieren mögen . Ich bin nunmal direkt und frage ' Warum '
Jetzt wird sogar angezweifelt ob tatsächlich das Temodal zu verdanken ist oder dass der TU so langsam wächst ( hoffe ich sehr auf das letzte !)  
euch alles Gute , sie wissen in der Regel was sie machen
Kit

[Julia_85]

Hallo,

vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge.
Mein Freund geht es gut, Themodal verträgt er gut, Blutwerte sind gut.

Ein Paar Tage im Monat (3-4) sind nicht so der Hit, aber nichts schlimmes soweit.

@kit,
Na klar hast du recht, die Qualität sie man im Leben hat ist wichtiger als die Quantität. Allerdings denke ich, dass es doch irgendwie von Vortel sein muss, es länger zu nehmen, oder?

Werden viele Leute gegen Themodal immun?


Grüße

[kit]

Liebe Julia ,
Ein Paar Tage im Monat (3-4) sind nicht so der Hit, aber nichts schlimmes soweit.Bei mir unter dem Tmodal waren ca. 10 Tage pro Monat einfach schlecht . daher enorme Anstieg der Lebensqualität ohne .

Na klar hast du recht, die Qualität sie man im Leben hat ist wichtiger als die Quantität. Allerdings denke ich, dass es doch irgendwie von Vortel sein muss, es länger zu nehmen, oder?
 Mann muss die Nebenwirkungen in betracht ziehen . Was ist wenn der Tumor doch so langsam wächst und dann wegen Unsicherheit Temodal weiter zu nehmen ?  Was ist nachdem  12 Zyklus ? 24 ? 36? 48 ......... ? Immer weiter ?

Werden viele Leute gegen Themodal immun?
Laut Onkologen wäre das Temodal die erste OPtion bei erneutem Wachstum , weil der tumor darunter nachweislich kleiner wurde .  Immun werden seiner Meinung nach erfolgt unter fortlaufende Therapie . Die Pause hat damit nichts zu tun .
Liebe Grüsse
Kit


Grüße

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[Julia_85]

Hallo kit,

anscheinend kapier ich das nicht recht.
Ich sehe es so. Momentan sagt das MRT das der Tumorrest sich verkleinert.
Warum sollte man also Themodal nach 6 Monaten absetzten, wenn man die Chance hat, das Ding gleich zu töten?
Der Tumorrest ist nicht so groß wie bei dir, 90-95% Entfernung von 7 cm im Querschnitt.

Oder verstehe ich irgendwas falsch? Ich glaube ich stehe auf der Leitung.

Grüße

[kit]

Liebe Julia ,
sorry wenn ich für Unruhe gesorgt habe .
gleich töten wäre natürlich wunderbar , ist es realistisch? Frage bitte nachdem Ziel der Therapie . Bei mir war eindeutig ' Im Schach ' zuhalten . Da er kleiner wurde war überraschend dennoch sehr schön .  Klärung dafür  die Oedeme zwischen den Zellen geht mit der Zeit zurück und kann irre dazuführen  , im MR kleiner .
Der Onkologe meint die längere Gabe des Temodals ist nur bei Glios zu rechtfertigen . 
Sei lieb gedrückt
Kit

[Bea]

Liebe Julia,

auch ich möchte mich Kits Worten anschließen und auch nochmals betonen was ich in meinem letzten Beitrag hier geschrieben habe: selbst Stillstand kann ein Erfolg sein und die Vermutung dass dieser Stillstand länger anhält als bei Patienten ohne Chemo ist auch ein Fortschritt.

Überdenke auch wie die Chemo im gesammten Körper, in allen Organen, einfach überall belastet. Das ist nicht nur das was man im Blutbild ersehen kann.

Das, den Allgemeinzustand, die Lebensqualität und die Tatsache dass der Körper evtl. auch weiteren Therapien / OP's stand halten soll muss man immer im Hinterkopf haben.

Eine komplette Vernichtung des Tumors und die damit verbundene Heilung... Das wäre ein Traum....

LG und eine gute Entscheidungsfindung,
Bea